Hausgeschichte - Zeitgeschichte

Politische Transformationen und Bildungsbewusstsein der Stadt Wien

Geschichte der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien im 20. Jahrhundert

Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke, Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Mag.a Julia Teresa Friehs

Im Mittelpunkt des fortlaufenden Forschungsprojektes steht die Geschichte der MUK und ihrer Vorläuferinstitutionen seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden die Zeit des Nationalsozialismus und die Geschichte der Neukonstituierung nach 1945 sowie die Entwicklung der Einrichtung bis zu ihrer Umwandlung in eine Universität im Jahr 2005. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien wird auf Basis von neu erschlossenem Quellenmaterial die Erforschung der Institution und der (inter)nationalen bildungs-, kultur- und gesellschaftspolitischen Kontexte sowie ihrer historischen und erinnerungskulturellen Verankerungen im Gedächtnis der Stadt unternommen. Im Zuge dieser erstmaligen systematischen Recherchen wird ein Online-Gedenkbuch zur Erinnerung an Lehrende und Studierende, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, aufgebaut.

NEU: ONLINE – GEDENKBUCH FÜR DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS

Das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) verzeichnet jene Lehrende, die in den Jahren 1938, dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich bis 1945, das Ende des Zweiten Weltkriegs, Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. In dieser Zeitperiode, 1938—1945, fungierte die „Hauptanstalt der Musikschulen der Stadt Wien“ als offizielle Institution der Musikausbildung in der Gaustadt Wien. Ende August 1945 wurde die bereits am 2. Mai 1945 erfolgte Wiedereröffnung der ehemaligen „Hauptanstalt der Musikschulen der Stadt Wien“ unter den Namen „Konservatorium der Stadt Wien“ bekannt gemacht und dessen neuer Direktor, a.o. Univ- Prof. Dr. Wilhelm Fischer (1886—1962), als NS-Opfer vorgestellt. Die Geschichte der Lehranstalt während der NS-Zeit, die Umstände ihrer Gründung und ihrer Nachwirkungen wurden dabei nicht weiter thematisiert.

Das Online-Gedenkbuch ist als interaktive Seite konzipiert und wird durch die laufenden Forschungsergebnisse stets ergänzt.

https://gedenkbuch.muk.ac.at/home

Der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) sind wir einen besonderen Dank für ihre großzügige Unterstützung schuldig.

Young-Science-Kongress: Verleihung des Young-Science-Awards durch das BMBWF und OeAD.

Die HTLW13 Bergheidengasse erhält den ersten Preis für ihre Teilnahme am Forschungsprojekt der MUK

Am Donnerstag, den 19.10.2023 findet der 2.Young-Science-Kongress am Institute for Science and Technology Austria (ISTA) statt. In diesem Rahmen werden die diesjährigen Science Awards an Schulen aus ganz Österreich verliehen.

Von 1. April bis 31. Juli forschten rund 165 Schulklassen und somit über 3.300 Schülerinnen und Schüler, sechs Familien und knapp 50 Einzelpersonen bei acht Citizen-Science-Projekten mit. 2023 konnten erstmals auch Familien generationenübergreifend in einer eigenen Kategorie mitforschen. 22 Schulklassen, eine Familie und zwei Einzelpersonen wurden für ihr Engagement von Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) und OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice mit den begehrten Citizen Science Awards ausgezeichnet.

Das Forschungsprojekt “Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien”, geleitet von Prof. Dr. Susana Zapke, ist eines der Gewinner für den Citizen Science-Award 2023 der OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung. 

Ziel des Projekts war es, die Biografien von Lehrenden und Studierenden der MUK, die zwischen 1938 und 1945 von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet wurden, zu recherchieren. Die Ergebnisse dieser Recherchen wurden in das bereits bestehende Online-Gedenkbuch der MUK eingefügt.

Mit einem von Bildungsminister Martin Pollaschek persönlich überreichten Scheck im Wert von 1000 Euro wurde die HTLW13 an der Bergheidengasse für ihre Forschungsleistungen im Rahmen dieses Projekts ausgezeichnet. 

 

Nähere Infos zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

Nähere Infos zum Young-Science-Kongress finden Sie hier.

 

KOOPERATION zwischen MUK und OeAD - Online-Gedenkbuch 2023

Der OeAD, die Agentur für Bildung und Internationalisierung, lädt auch 2023 Schulklassen, Einzelpersonen und Familien zur Mitarbeit an ausgewählten Citizen-Science-Projekten aus den Bereichen Natur-, Geistes und Sozialwissenschaften ein. Mit dabei ist diesmal auch das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der MUK.

Das Forschungsprojekt zur Dokumentation der Opfer des Nationalsozialismus unter Lehrenden und Studierenden der MUK wurde von Susana Zapke vom Zentrum für Wissenschaft und Forschung ins Leben gerufen. Im Rahmen des Mitforschprojekts sind die teilnehmenden Citizen Scientists dazu aufgerufen, die bereits bestehenden biografischen Einträge im Gedenkbuch mit Daten wie Bildern, Videos und Dokumenten wie Personalausweisen, Karteikarten, Einträge in Akten, Konzertprogramme, Zeitungs- oder Fachartikel zu ergänzen. Diese werden selbstständig von den Teilnehmer*innen nach einem Einführungs-Workshop mittels Fragebögen online in Archiven, Bibliotheken und Sammlungsbeständen von Museen erfasst und ans Projektteam weitergegeben, das diese dann überprüft, selektiert und veröffentlicht.

Auf die Gewinner*innen des Citizen Science Awards warten für ihre Forschungsarbeit auch Auszeichnungen Schulklassen erhalten als Ersten Preis € 1.000,—, als Zweiten Preis € 750,— und als Dritten Preis € 500,—, Einzelpersonen und Familien dürfen sich über Sachpreise freuen.
Die feierliche Preisverleihung findet am 19. Oktober 2023 im Rahmen des 2. Young-Science-Kongresses in Anwesenheit des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek sowie Vertreter*innen des OeAD und den teilnehmenden Forschungseinrichtungen voraussichtlich an der Universität Wien statt.

Der Young-Science-Kongress findet ebenfalls am 19. Oktober 2023 am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg statt. 

Flyer

Zum Projekt: https://youngscience.at/de/awards-guetesiegel/citizen-science-award/aktuelle-projekte/online-gedenkbuch

KUNST IM EXIL

Eine Kooperation der MUK, der Univ. Wien, Institut für Zeitgeschichte (Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte) und des Filmarchiv Austria

Zur laufenden Filmreihe FILM- UND MUSIKEXIL IN HOLLYWOOD, 2022-2023, eine Kooperation der MUK (Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke), der UNIV. WIEN (Univ.-Prof. Dr. Frank Stern) und des METRO KINO KULTURHAUS (FILMARCHIV AUSTRIA) siehe unter URBAN MUSIC STUDIES: https://muk.ac.at/zwf/forschungsprojekte/wissenschaftliche-forschungsprojekte/urban-musical-studies.html

75 Jahr-Jubiläum der MUK - Zu den Vorgeschichte(n) ihrer Gründung im Jahr 1945 

ORF- Science/Wissen aktuell: Das NS-Fundament der Musik- und Kunstuni 

Ohne Lockdown würde die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien heute ihr 75. Jubiläum feiern. Gegründet wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg – doch ihre Geschichte reicht zurück bis in die Zeit des Nationalsozialismus. Erstmals haben Historikerinnen und Historiker dieses Kapitel nun aufgearbeitet.

Gestaltung: Hanna Ronzheimer 
Interview mit Susana Zapke vom 22.11.2021: https://science.orf.at/stories/3209891/

2020/21 EXILFORSCHUNG: Ehemalige Lehrende der Wiener Konservatorien

„perfectly in balance with myself“: Das kammermusikalische Spätwerk von Hans Gál (1890–1987 ) 

„During the latest twenty or twenty five years of my life as a composer, I mainly wrote chamber music. It was because of the intimacy and the feeling of being perfectly in balance with myself. I can’t express it in any different way.“

(Hans Gál 1986, in: Martin Anderson: Hans Gál in Conversation, Journal of the British Music Society, Vol 9, 1987)

Im Rahmen des Langzeitprojektes Hausgeschichte-Zeitgeschichte rund um die (Vor-)Geschichte(n) unserer Universität – die MUK –, wird im Herbst erneut ein ehemaliger Absolvent und Klavierdozent des Neuen Wiener Konservatoriums (1909 – 1938 ), der Wiener Komponist HANS GÁL (1890–1987 ) Gegenstand einer sowohl künstlerischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzung sein. Das Symposium und die Workshops unter dem Titel Das kammermusikalische Spätwerk von Hans Gál widmen sich der Interpretation und historischen Kontextualisierung seines Spätwerks für Klavier und Altblockflöte. 

Eine erste CD-Aufnahme ausgewählter Spätwerke, eingespielt von Bernhard Parz und Sabrina Frey (Accademia dell’Arcadia) wird zu diesem Anlass präsentiert. Workshops über die stilistischen Eigenheiten dieser selten gespielten und kaum bekannten Werke werden von den Interpreten Bernhard Parz und Sabrina Frey angeboten. 

In Vorträgen und Diskussionen, bei denen auch die Tochter von Hans Gál, Eva Fox-Gál, als Gastreferentin eingeladen wurde, werden die Gál-Interpreten Bernhard Parz (MUK) und Ulrich Krah (Musik- und Kunstschule Osnabrück), der Curator der Hans Gàl und Egon Wellesz Ausstellung („Musik des Aufbruchs“, 2004) im Jüdischen Museum Marcus Patka und die Musikhistorikerin Susana Zapke (MUK) Fragen etwa nach dem Schicksal jener Wiener Komponisten, die ins Exil gezwungen und nach dem Krieg in Vergessenheit gerieten sowie nach der Rezeptionsgeschichte resp. der stilistischen Einordnung einer Musik, die sich entgegen dem damals herrschenden Zeitgeist, explizit zur Melodie und Harmonie bekannten, nachgehen.

Konzept: Bernhard ParzSusana Zapke, Sabrina Frey

ONLINE-GEDENKBUCH für die OPFER des Nationalsozialismus (1938-1945)

Freischaltung in Dezember 2021!

Das Gedenkbuch (online) für die Opfer des Nationalsozialismus an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien verzeichnet jene Lehrende, die in den Jahren 1938 bis 1945 Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Das Gedenkbuch wird Ende 2021 online geschaltet und ist als Langzeitprojekt partizipativ konzipiert. Informationsergänzungen sind herzlich willkommen. 

Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus

Publikation

Susana Zapke, Oliver Rathkolb, Kathrin Raminger, Julia Teresa Friehs, Michael Wladika (Hg.), Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus. Eine „ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft“Wien: Hollitzer 2020 

 

Mit Beiträge von Oliver Rathkolb, Susana Zapke, Kathrin Raminger, Andrea Amort, Wolfgang Dosch, Sabine Muhar, Primavera Driessen Gruber, Michael Wladika, Monika Löscher und Julia Teresa Friehs. 

Forschungsförderung der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) zur „NS-Indoktrination durch Kunst: Die Musikschule der Stadt Wien“

Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke und Mag.a Julia Teresa Friehs erhalten eine Förderung der Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7 zur Fortsetzung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte der MUK.

Die Gründung der Musikschule der Stadt Wien unter der Direktion von Othmar Steinbauer nur wenige Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 basiert auf der Liquidierung ihrer drei Vorgängerinstitutionen: die Vereine „Neues Wiener Konservatorium“ (gegr. 1909), „Wiener Volkskonservatorium“ (gegr. 1925) und „Konservatorium für volkstümliche Musikpflege“ (gegr. 1919). Als Nachfolgeinstitution der Musikschule der Stadt Wien stellt sich die MUK im Zuge des Forschungsprojekts der Aufgabe, ihre Vergangenheit systematisch aufzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung des Hauses geleistet, sondern auch eine lange bestehende Forschungslücke geschlossen. Der chronologische Rahmen des Projekts umfasst die Jahre der NS-Herrschaft in Österreich sowie die Phase der Entnazifizierung und des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit, berücksichtigt aber auch die Geschichte der Vorgängerinstitutionen der Musikschule der Stadt Wien vor 1938, mit einem Fokus auf die Zeit des Austrofaschismus.

Auf Basis der zunächst von Univ.-Prof. Mag. DDr. Oliver Rathkolb, Doz. Mag. Dr. Michael Wladika (Provenienzforschung) unter Mitarbeit von Mag.a Dr.in Eveline Theis sowie des internen Forschungsteams der MUK (die Projektleiterinnen sowie Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Amort, Univ.-Prof. Wolfgang Dosch, Univ.-Prof.in Sabine Muhar und Dr. Kathrin Raminger) erfolgten Untersuchungen sollen in diesem Nachfolgeprojekt zwei Grundsatzfragen weiter vertieft werden:
1) die konkreten inhaltlichen Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kulturszene Wiens (Verknüpfungen mit HJ und KdF-Organisationen, die Curricula und den Unterricht
2) die mit der NS-Machtergreifung verbundenen personellen Konsequenzen – sowohl hinsichtlich der Profiteur*innen des NS-Systems als auch dessen Opfer.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden der breiten Öffentlichkeit in Form einer Publikation sowie eines Online-Gedenkbuchs zur Verfügung gestellt. Die gewonnenen historischen Erkenntnisse sollen auch in Einträge auf der Online-Plattform Wien Geschichte Wiki einfließen.

Projektbeginn: 1. Oktober 2020
Projektende: 01. Mai  2021

Mit freundlicher Unterstützung von:

Chronik

Symposium: Ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft

Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus und nach 1945

Dienstag, 11. Dezember 2018, 09.00 - 18.00 Uhr, 
MUK.podium, Johannesgasse 4a, 1010 Wien

Ausgehend vom Fallbeispiel der 1938 etablierten Musikschule der Stadt Wien werden im Rahmen des Symposiums vergleichbare Aspekte nationalsozialistischer Musikpolitik in Wien analysiert und deren Folgen für die Nachkriegsentwicklung in der Musikausbildung reflektiert. Fragen nach Raub und Restitution von Musikinstrumenten, Büchern und Noten spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie die Auseinandersetzung mit verfolgten Lehrkräften und die politische Nähe von Mitgliedern des Lehrkörpers zum Nationalsozialismus. 

Eröffnungsrede: Dr. Andreas Mailath-Pokorny

Vortragende: Univ.-Prof. Dr. Andrea Amort, Univ.-Prof. Wolfgang Dosch, ao. Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Gerold Gruber, Dr. Lynne Heller, Dr. Monika Löscher, Dr. Kathrin Raminger, Univ.-Prof. DDr Oliver Rathkolb, Stephan Turmalin, Doz. Dr. Michael Wladika, Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke

Veranstaltung
Programm
Plakat

Rundfunkbeitrag: aufgeMUKt mit Susana Zapke und Oliver Rathkolb

Anlässlich des Symposiums "Ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft. Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus und nach 1945" waren der Zeithistoriker Oliver Rathkolb und Susana Zapke, Leiterin des Instituts für Wissenschaft und Forschung (IWF) an der MUK, zu Gast bei Marion Eigl im radioklassik-Studio.

zur Sendung vom 08. Dezember 2018

Vortrag: Rassistische Musikpolitik in Wien 1938–1945 am Beispiel der Musikschule der Stadt Wien in der Johannesgasse

Dienstag, 27. November 2018, 19.00 Uhr
MUK.podium, Johannesgasse 4a, 1010 Wien

Im Rahmen des Forschungsprojekts Hausgeschichte – Zeitgeschichte findet der Vortrag von Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb am 27. November 2018 mit dem Titel Rassistische Musikpolitik in Wien 1938 - 1945 am Beispiel der Musikschule der Stadt Wien in der Johannesgasse statt.

Als im August 1945 die Wiedereröffnung der ehemaligen „Hauptanstalt der Musikschulen der Stadt Wien“ unter dem Namen „Konservatorium der Stadt Wien“ bekannt gegeben wurde, wurde zwar dessen neuer Direktor Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Fischer als Nazi-Opfer vorgestellt, die Geschichte der Lehranstalt in der NS-Zeit und die Umstände ihrer Gründung und der Nachwirkungen blieben im Dunkel. Auch im August 1938 wurde schon bei der Anordnung zur Einrichtung der „Errichtung der Musikschule der Gaustadt Wien“ durch den NS-Gauleiter Odilo Globocnik bewusst nicht erwähnt, dass diese Musikschule Vermögenswerte und teilweise auch Lehrpersonal der von den Nationalsozialisten aufgelösten Vereine Neues Wiener Konservatorium, Wiener Volkskonservatorium und des bereits nach 1934 zwangsaufgelösten Konservatoriums für volkstümliche Musikpflege in Wien übernommen hatte.

In diesem Vortrag sollen die institutionellen und personellen Brüche und Kontinuitäten seit 1933 bis 1945 mit Fokus auf die NS-Musik- und Propaganda-Kulturpolitik analysiert und auf die Folgen für das Wiener Musikleben hin  thesenhaft interpretiert werden.

Der Vortrag versteht sich als Auftakt zum Symposium Ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft am 11. Dezember im MUK.podium.

Eintritt frei

 

Symposium: Elfriede Jelinek – Nestbeschmutzerin & Nobelpreisträgerin

In einer Veranstaltungsreihe vom 11.—23. Oktober 2016, initiiert von der Forschungsplattform Elfriede Jelinek, werden die biografischen Kontexte und musikalischen Prägungen der Autorin, ihr politisches und feministisches Engagement, die Bedeutung ihres Schreibens für die Gegenwartsliteratur und ihr Film- und Theaterschaffen in Vorträgen und Diskussionen untersucht. Jelineks provozierende Ästhetik sowie die öffentlichen Erregungen und Skandalisierungen, die es zu ihr gab, stehen im Zentrum der Befragungen.
Am 15. Oktober werden die biografischen und musikalischen Bezüge Jelineks thematisiert, die an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (ehemals Konservatorium der Stadt Wien) ihre musikalische Ausbildung absolviert hat. Ergänzt wird das Symposium mit künstlerischen Beiträgen einer interuniversitären Lehrveranstaltung, die im Dialog zwischen Studierenden der Universität Wien und der MUK stattgefunden hat.

Gesprächskonzert: Prägungen und musikalische Bezüge
Samstag, 15. Oktober 2016, 16.00 Uhr

MUK.theater, Johannesgasse 4a, 1010 Wien

Begrüßung: Franz Patay

Susana Zapke:
Musiksprache. Jelineks kompositorisches Denken

Anna Sophie Kostal, Sopran
Ghazal Kazemi, Mezzosporan
Elenora Grace Pertz, Klavier, Cembalo

Evelyne Polt-Heinzl:
„Schreiben müssen“. Jelineks Anfänge als Autorin

Dialog: Christian Schenkermayr – Irene Suchy:
„Musik ist ja der allergrößte Un-Sinn“
Jelinek und die Musik

Gespräch: Jelineks musikalische Herkunft
Mit Karoline Exner, Dieter Kaufmann, Birgit Lodes, Susanne Vill, moderiert von Konstanze Fladischer

„Wir sind wir!“
Eine wissenschaftlich-künstlerische Aktion
Mit Studierenden der Universität Wien (Institut für Germanistik) und der MUK (Studiengang Schauspiel sowie Musikleitung und Komposition)

Einleitung: Karoline Exner und Pia Janke

Mit Beatrice Daxböck, Kristof Gellen, Caroline Gierlinger, Teresa Hager, Carmen Jessner, Carina Kargl, Florijan Lörnitzo, Sonja Martinelli, Kerstin Micheler, Lilia Onufrak, Alice Pfitzner, Alicja Poletek, Sebastian Schimböck, Eva Schindele, Nadine Schmied, Tobias Seiser, Timur Sijaric, Marlene Sindhuber, Eleni Stampfer, Moritz Tonn, Melanie Wallner, Lukas Weiß, Constanze Winkler und Eva Zimmermann

Veranstaltung
Programmheft
Flyer
Forschungsplattform Elfriede Jelinek

Seminar: Die RAVAG in der Johannesgasse 4a: Inszenierte Jubiläen? Rundfunk und Fernsehen in Österreich seit 1924

31. Oktober 2014, MUK, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Ringseminar in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien im WS 2014/15 mit Oliver Rathkolb, Peter Dusek, Herbert Hayduck und Susana Zapke.

Unter dem Titel Inszenierte Jubiläen. Rundfunk und Fernsehen in Österreich seit 1924 widmete sich eine Seminarreihe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien der medialen Geschichte Österreichs sowie ihren sozialpolitischen und kulturellen Auswirkungen.

Im Mittelpunkt der Untersuchung von Univ.- Prof. DDr. Oliver Rathkolb (Universität Wien), Honor. Univ.-Prof. Dr. Peter Dusek (ORF), Herbert Hayduck (ORF) und Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke (MUK) standen vier historische Schnittstellen: 1924, Gründungsjahr der RAVAG; 1944 im Zeichen des Nationalsozialismus; 1955, erste Sendung im Fernsehen, und 1984, 60. Jubiläum des Radios.

Am Freitag, 31. Oktober 2014 fand das Seminar zwischen 9.00 und 16.00 Uhr an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK.podium, Johannesgasse 4a, 1010 Wien) statt. Zentrales Thema an diesem Tag war die Geschichte des Radios und damit auch die Geschichte des Hauses in der Johannesgasse 4a, wo heute die MUK untergebracht ist. Denn die RAVAG (Radio Verkehrs AG, Vorgängerinstitution des ORF), die im Jahr 1924 gegründet wurde und deren Sitz zunächst im Dachgeschoß des Heeresministeriums am Stubenring war, übersiedelte später in die Johannesgasse 4. Die RAVAG in der Johannesgasse wurde am 25. Juli 1934 von nationalsozialistischen Putschisten besetzt, die Sendeanlagen demoliert und mehrere Personen ermordet.

Kooperationspartner

Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb — Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien

Archive und Nachlässe, Forschungsgrundlagen (Auswahl)

Archiv der Universität für Musik- und Darstellende Kunst Wien
Bibliothek der Musikschule Wien
Bibliothek der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Österreichisches Staatsarchiv
Wienbibliothek im Rathaus
Wiener Stadt- und Landesarchiv Wien
Eveline Möller, Die Musiklehranstalten der Stadt Wien und ihre Vorläufer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Univ. Diss., Universität Wien 1994.


DIE MUK

Die MUK versteht sich als progressive Musik- und Kunstuniversität, die in den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel und Gesang kulturelle Werte schafft. Die MUK ist die einzige Universität im Eigentum der Stadt Wien und vereint hier den international besten Nachwuchs und herausragende Lehrende.
 

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Österreich

 

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Montag bis Freitag:
8.00—22.00 Uhr (Johannesgasse 4a & Bräunerstraße 5)
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Samstag: 8.00—18.00 Uhr (alle Standorte)
Sonntag und Feiertag geschlossen

 

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