Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke, Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Mag.a Julia Teresa Friehs
Im Mittelpunkt des fortlaufenden Forschungsprojektes steht die Geschichte der MUK und ihrer Vorläuferinstitutionen seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden die Zeit des Nationalsozialismus und die Geschichte der Neukonstituierung nach 1945 sowie die Entwicklung der Einrichtung bis zu ihrer Umwandlung in eine Universität im Jahr 2005. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien wird auf Basis von neu erschlossenem Quellenmaterial die Erforschung der Institution und der (inter)nationalen bildungs-, kultur- und gesellschaftspolitischen Kontexte sowie ihrer historischen und erinnerungskulturellen Verankerungen im Gedächtnis der Stadt unternommen. Im Zuge dieser erstmaligen systematischen Recherchen wird ein Online-Gedenkbuch zur Erinnerung an Lehrende und Studierende, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, aufgebaut.
Ohne Lockdown würde die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien heute ihr 75. Jubiläum feiern. Gegründet wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg – doch ihre Geschichte reicht zurück bis in die Zeit des Nationalsozialismus. Erstmals haben Historikerinnen und Historiker dieses Kapitel nun aufgearbeitet.
Gestaltung: Hanna Ronzheimer
Interview mit Susana Zapke vom 22.11.2021: https://science.orf.at/stories/3209891/
Das Gedenkbuch (online) für die Opfer des Nationalsozialismus an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien verzeichnet jene Lehrende, die in den Jahren 1938 bis 1945 Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Das Gedenkbuch wird Ende 2021 online geschaltet und ist als Langzeitprojekt partizipativ konzipiert. Informationsergänzungen sind herzlich willkommen.
Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke und Mag.a Julia Teresa Friehs erhalten eine Förderung der Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7 zur Fortsetzung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte der MUK.
Die Gründung der Musikschule der Stadt Wien unter der Direktion von Othmar Steinbauer nur wenige Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 basiert auf der Liquidierung ihrer drei Vorgängerinstitutionen: die Vereine „Neues Wiener Konservatorium“ (gegr. 1909), „Wiener Volkskonservatorium“ (gegr. 1925) und „Konservatorium für volkstümliche Musikpflege“ (gegr. 1919). Als Nachfolgeinstitution der Musikschule der Stadt Wien stellt sich die MUK im Zuge des Forschungsprojekts der Aufgabe, ihre Vergangenheit systematisch aufzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung des Hauses geleistet, sondern auch eine lange bestehende Forschungslücke geschlossen. Der chronologische Rahmen des Projekts umfasst die Jahre der NS-Herrschaft in Österreich sowie die Phase der Entnazifizierung und des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit, berücksichtigt aber auch die Geschichte der Vorgängerinstitutionen der Musikschule der Stadt Wien vor 1938, mit einem Fokus auf die Zeit des Austrofaschismus.
Auf Basis der zunächst von Univ.-Prof. Mag. DDr. Oliver Rathkolb, Doz. Mag. Dr. Michael Wladika (Provenienzforschung) unter Mitarbeit von Mag.a Dr.in Eveline Theis sowie des internen Forschungsteams der MUK (die Projektleiterinnen sowie Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Amort, Univ.-Prof. Wolfgang Dosch, Univ.-Prof.in Sabine Muhar und Dr. Kathrin Raminger) erfolgten Untersuchungen sollen in diesem Nachfolgeprojekt zwei Grundsatzfragen weiter vertieft werden:
1) die konkreten inhaltlichen Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kulturszene Wiens (Verknüpfungen mit HJ und KdF-Organisationen, die Curricula und den Unterricht
2) die mit der NS-Machtergreifung verbundenen personellen Konsequenzen – sowohl hinsichtlich der Profiteur*innen des NS-Systems als auch dessen Opfer.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden der breiten Öffentlichkeit in Form einer Publikation sowie eines Online-Gedenkbuchs zur Verfügung gestellt. Die gewonnenen historischen Erkenntnisse sollen auch in Einträge auf der Online-Plattform Wien Geschichte Wiki einfließen.
Projektbeginn: 1. Oktober 2020
Projektende: 01. Mai 2021
Anlässlich des Symposiums "Ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft. Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus und nach 1945" waren der Zeithistoriker Oliver Rathkolb und Susana Zapke, Leiterin des Instituts für Wissenschaft und Forschung (IWF) an der MUK, zu Gast bei Marion Eigl im radioklassik-Studio.
zur Sendung vom 08. Dezember 2018
In einer Veranstaltungsreihe vom 11.—23. Oktober 2016, initiiert von der Forschungsplattform Elfriede Jelinek, werden die biografischen Kontexte und musikalischen Prägungen der Autorin, ihr politisches und feministisches Engagement, die Bedeutung ihres Schreibens für die Gegenwartsliteratur und ihr Film- und Theaterschaffen in Vorträgen und Diskussionen untersucht. Jelineks provozierende Ästhetik sowie die öffentlichen Erregungen und Skandalisierungen, die es zu ihr gab, stehen im Zentrum der Befragungen.
Am 15. Oktober werden die biografischen und musikalischen Bezüge Jelineks thematisiert, die an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (ehemals Konservatorium der Stadt Wien) ihre musikalische Ausbildung absolviert hat. Ergänzt wird das Symposium mit künstlerischen Beiträgen einer interuniversitären Lehrveranstaltung, die im Dialog zwischen Studierenden der Universität Wien und der MUK stattgefunden hat.
Gesprächskonzert: Prägungen und musikalische Bezüge
Samstag, 15. Oktober 2016, 16.00 Uhr
MUK.theater, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Begrüßung: Franz Patay
Susana Zapke:
Musiksprache. Jelineks kompositorisches Denken
Anna Sophie Kostal, Sopran
Ghazal Kazemi, Mezzosporan
Elenora Grace Pertz, Klavier, Cembalo
Evelyne Polt-Heinzl:
„Schreiben müssen“. Jelineks Anfänge als Autorin
Dialog: Christian Schenkermayr – Irene Suchy:
„Musik ist ja der allergrößte Un-Sinn“
Jelinek und die Musik
Gespräch: Jelineks musikalische Herkunft
Mit Karoline Exner, Dieter Kaufmann, Birgit Lodes, Susanne Vill, moderiert von Konstanze Fladischer
„Wir sind wir!“
Eine wissenschaftlich-künstlerische Aktion
Mit Studierenden der Universität Wien (Institut für Germanistik) und der MUK (Studiengang Schauspiel sowie Musikleitung und Komposition)
Einleitung: Karoline Exner und Pia Janke
Mit Beatrice Daxböck, Kristof Gellen, Caroline Gierlinger, Teresa Hager, Carmen Jessner, Carina Kargl, Florijan Lörnitzo, Sonja Martinelli, Kerstin Micheler, Lilia Onufrak, Alice Pfitzner, Alicja Poletek, Sebastian Schimböck, Eva Schindele, Nadine Schmied, Tobias Seiser, Timur Sijaric, Marlene Sindhuber, Eleni Stampfer, Moritz Tonn, Melanie Wallner, Lukas Weiß, Constanze Winkler und Eva Zimmermann
Veranstaltung
Programmheft
Flyer
Forschungsplattform Elfriede Jelinek
31. Oktober 2014, MUK, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Ringseminar in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien im WS 2014/15 mit Oliver Rathkolb, Peter Dusek, Herbert Hayduck und Susana Zapke.
Unter dem Titel Inszenierte Jubiläen. Rundfunk und Fernsehen in Österreich seit 1924 widmete sich eine Seminarreihe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien der medialen Geschichte Österreichs sowie ihren sozialpolitischen und kulturellen Auswirkungen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung von Univ.- Prof. DDr. Oliver Rathkolb (Universität Wien), Honor. Univ.-Prof. Dr. Peter Dusek (ORF), Herbert Hayduck (ORF) und Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke (MUK) standen vier historische Schnittstellen: 1924, Gründungsjahr der RAVAG; 1944 im Zeichen des Nationalsozialismus; 1955, erste Sendung im Fernsehen, und 1984, 60. Jubiläum des Radios.
Am Freitag, 31. Oktober 2014 fand das Seminar zwischen 9.00 und 16.00 Uhr an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK.podium, Johannesgasse 4a, 1010 Wien) statt. Zentrales Thema an diesem Tag war die Geschichte des Radios und damit auch die Geschichte des Hauses in der Johannesgasse 4a, wo heute die MUK untergebracht ist. Denn die RAVAG (Radio Verkehrs AG, Vorgängerinstitution des ORF), die im Jahr 1924 gegründet wurde und deren Sitz zunächst im Dachgeschoß des Heeresministeriums am Stubenring war, übersiedelte später in die Johannesgasse 4. Die RAVAG in der Johannesgasse wurde am 25. Juli 1934 von nationalsozialistischen Putschisten besetzt, die Sendeanlagen demoliert und mehrere Personen ermordet.