Am 23. & 24. Oktober lädt die Fachtagung zur Geschichte der RAVAG, die bis 1938 ihren Sitz in der Johannesgasse 4a — der heutigen Adresse der MUK — hatte, ein, sich dem vielfältigen Programm des ersten österreichischen Rundfunks zu nähern und erste Einblicke in wenig beleuchtete Aspekte eines kulturell wirksamen Massenmediums zu gewinnen.
Die RAVAG spielte von seiner Gründung 1924 bis zu seiner Auslöschung 1938 sowie während der Besatzungszeit von 1945 bis 1953 eine kohäsive gesellschaftliche Rolle und wurde zum Dreh- und Angelpunkt nationaler und internationaler Imagebildung.
Eine Veranstaltung der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien im Rahmen des Programmschwerpunkts 100 Jahre Radio in Österreich, 80 Jahre MUK in Kooperation mit dem DokuFunk-Archiv sowie mit Radio Österreich 1.
Konzeption und Koordination: Susana Zapke (MUK) in Kooperation mit Paulina Petri (DokuFunk-Archiv) sowie mit Christian Scheib (Ö1).
Fachtagung 100 Jahre Radio in Österreich 1924—2024
Ein Massenmedium „… im Zeichen der Bildung, der Aufklärung und der Unterhaltung in die weitesten Kreise des Volkes“: Programmatik und Wirkungsmacht der RAVAG
[1924—1938 | 1945—1953]
Mi, 23. Oktober 2024, 09:00 — Do, 24. Oktober 2024, 17:00 Uhr
MUK.podium, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Mittwoch, 23. Oktober 2024
9:00 Uhr: Begrüßung durch MUK-Rektor Andreas Mailath-Pokorny
Begrüßung durch Paulina Petri, Christian Scheib und Susana Zapke
I. Grundlagen einer kulturpolitischen Entscheidung: Wie politisch war die RAVAG?
(Moderation: Susana Zapke)
9:30 Uhr: Pensold, Wolfgang (TMW): 100 Jahre Radio in Österreich – Geschichte einer nationalen Medienapparatur
10:00 Uhr: Hubner, Christoph (DokuFunk): Der Österreichische Rundfunk und der Föderalismus. Der ORF und seine neun Landesstudios
10:30 Uhr: Theis, Ernst: Radio Hekaphon, der erste österreichische Sender im politischen und künstlerischen Spannungsfeld 1923—1934
11:00 Uhr: Pause
11:30 Uhr: Rathkolb, Oliver (Univ. Wien): Russische Stunde: Die RAVAG und die Rundfunkpolitik zwischen Proporz und Kaltem Krieg 1945—1955
12:00 Uhr: Berner, Elias (mdw): RAVAG gegen Rot-Weiß-Rot: Konkurrenz um die Nachkriegshörerschaft
12:30 Uhr: Mittagspause
II. Archivbestand und -verlust
(Moderation: Elias Berner)
13:45 Uhr: Liensberger, Michael (ORF): Das verschollene RAVAG Archiv
14:15 Uhr: Kapeller, Johannes (Mediathek): Schallplatten auf Sendung: Schellackplatten als Quelle der Radiogeschichte
14:45 Uhr: Petri, Paulina (DokuFunk): DokuFunk und Rundfunkforschung: Archivbestände und Fallbeispiele aus dem Projekt OE100RADIO
15:00 Uhr: Abschlussworte
Donnerstag, 24. Oktober 2024
III. Personen und Programmatik
(Moderation: Claus Tieber)
9:30 Uhr: Benedik, Stefan (HdGÖ) und Johannes Pötzlberger (HdGÖ): „Gott schütze Österreich“ — Medienkarrieren einer Untergangsinszenierung der RAVAG
10:00 Uhr: Eichmann, Hannes (Ö1): Geschichte der vielfältigen Beziehungen zwischen der RAVAG und den Salzburger Festspielen
10:30 Uhr: Gottfried, Daniel (MUK): Orgelmusik und Organist:innen in der RAVAG
11:00 Uhr: Pause
11:30 Uhr: Scheib, Christian (Ö1): Anmerkungen zur Rolle von Friedrich Wildgans von seinen ersten Kontakten zur Johannesgasse in den 1930er Jahren bis zu seinen ersten RAVAG-Sendungen zur zeitgenössischen Musik ab 1946
12:00 Uhr: Zapke, Susana (MUK): Die Wiener Konservatorien am Puls der Zeit. Personelle und programmatische Interaktionen mit der RAVAG (1924—1938)
13:00 Uhr: Mittagspause
IV. Tonzeugen: Schelllack-Sammlungen und Phonogrammarchiv
(Moderation: Christian Scheib)
14:30 Uhr: Fennesz-Juhasz, Christiane (Phonogrammarchiv, ÖAW) und Erna Ströbitzer (ÖNB): Die Volksliedersingen der RAVAG 1934—1937
15:00 Uhr: Hirschenberger, Wolfgang und Gerlinde Hnatek: Radio der Anfangszeit. Ein Programm für jedermann (1924—1938)
15:30 Uhr: Abschlussworte