Das künstlerisch-wissenschaftliche Kommunikationsprojekt Cabaret der alten Neuigkeiten lädt Jugendliche und junge Erwachsene ein, sich mit historischem Wissen und dem aktuellen Tagesgeschehen kritisch-reflektierend auseinanderzusetzen. In einem partizipativen Prozess entwickeln Schüler*innen der De la Salle Schule Strebersdorf (Lehrerin: Miriam Schmid) gemeinsam mit Studierenden der MUK (insbesondere der pädagogischen Studiengänge) und einem künstlerisch-pädagogischen Team bestehend aus dem Regisseur Iñigo Gíner Miranda und Univ. Prof.in Dr.in Wiebke Rademacher eine collageartige Bühnenproduktion im Cabaret-Stil, die originale Text- und Bildquellen mit Musik aus der Zeit zwischen 1918 und 1933 verschränkt und sie auf ihre Relevanz im Heute befragt. Dabei spüren die Projektteilnehmer*innen gesellschaftliche Parallelen zwischen den 1920er und 2020er Jahren auf – von weltweiten Pandemien, über feministische Bewegungen bis hin zur Sorge vor einem erstarkenden Populismus. Teil des Entwicklungsprozesses sind Workshops und Seminare, in denen die Schüler*innen und Studierenden tief in die Originalquellen eintauchen und selbst forschend tätig werden. Zu den Abschlussvorstellungen werden weitere Schüler*innen eingeladen, die zudem in begleitenden Workshops die Arbeitsweise des Projekts und die Quellen kennenlernen. Darüber hinaus werden die Projektergebnisse im digitalen Raum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt greift Methoden der Citizen-Science, der Community Music, der Peer-Education und des dokumentarischen Theaters auf. Es geht dabei von der Hypothese aus, dass künstlerische Formate und Prozesse es (insbesondere jungen Zielgruppen) ermöglichen, aktuelle Themen emotional zugänglich zu machen und zum Nachdenken anzuregen. Über den „Umweg“ der Geschichte versucht das Projekt, bei Jugendlichen Interesse an der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen und dessen Widerhall in der Kunst zu wecken.
Gefördert von der Stadt Wien Kultur