Mahlers Rezeptionsgeschichte hängt zum einen mit musikimmanenten Kriterien zusammen – siehe Adornos These des Korrektivs des gegenwärtigen Standes von Musik (Adorno, Gesammelte Schriften, Bd. 18, 1984, 141) –, zum anderen mit einer innigen Verschränkung mit der kulturpolitischen Geschichte Europas, mit ihren mentalitätsgeschichtlichen und kulturellen Umbrüchen im modernen und postmodernen Zeitalter.
Beim Forschungsschwerpunkt zu Gustav Mahlers Werk soll nicht nur der Vielfalt des Quellenmaterials (ein Werk- und Quellenverzeichnis wird seit 2017 erstellt), sondern darüber hinaus seiner Komplexität hinsichtlich der Prozesse der Werkgenese (genetischer Werkkritik), der internen kompositorischen Logik, aber auch der Verschränkung von Mahlers Werken miteinander (Intertextualität) Rechnung getragen werden. Sowohl textgenetische als auch analytische Fragen, wie etwa die Bearbeitungen, Variationen oder Varianten (in Adornos Begrifflichkeit) eines Motivs im Werk selbst oder durch verschiedene Werke hindurch, die Verschränkung von Liedkompositionen mit symphonischen Werken und die Prozesse der Revisionsarbeit der Werke durch Mahlers Hand, sollen in Seminaren und Workshops verfolgt und erforscht werden. Die Erschließung von Mahlers Werk erfolgt unter Beteiligung sowohl von Wissenschaftler*innen als auch von Künstler*innen, die die Fragestellungen an öffentlichen Abenden erörtern und die entsprechenden Werke oder Werkpassagen musikalisch aufführen werden.
Für das akademische Jahr 2019/20 ist ein Schwerpunkt zu Gustav Mahlers 4. Symphonie geplant. Das Sinfonieorchester der MUK wird diese im Radiokulturhaus unter der Leitung von Univ.-Prof. Andreas Stoehr zur Aufführung bringen.
Eine wissenschaftliche Fachtagung mit Internationale Mahler-ExpertInnen unter dem Titel: Ad Fontes wird sich mit der Werkgenese der 4. Symphonie befassen, wobei alle Quellen und Editionen zur Sprache kommen werden. Im Gespräch mit den Studierenden soll konkreten interpretatorischen Fragen nachgegangen werden.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft in Wien, der ÖNB-Musiksammlung und der Wien-Bibliothek.
Donnerstag, 29. Juni 2017, 15.00 Uhr
JOH 1.T , Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Gastvortrag von Dr.in Renate Stark-Voit Musikwissenschaftlerin, Germanistin und Herausgeberin der Neuen Kritischen Gesamtausgabe (NKG) der Werke Gustav Mahlers innerhalb der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft (IGMG).
Plakat
Foto
Mittwoch, 18. Mai 2016, 18.30 Uhr
Vivaldi-Saal im ÖJAB-Haus, Johannesgasse 8, 1010 Wien
Im Rahmen der Meisterklasse von Thomas Hampson fand in Kooperation mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft (IGMG) die Präsentation der Publikation Naturlauf. Scholarly Journeys Toward Gustav Mahler. Essays in Honour of Henry-Louis de La Grange for His 90th Birthday in Anwesenheit des Herausgebers Paul-André Bempéchat statt.
Veranstaltung
Freitag, 30. Oktober 2015
Gläserner Saal/Magna Auditorium, Wiener Musikverein, Bösendorferstrasse 12, 1010 Wien
Fotos
Im Sommersemester 2012 wurde für das Forschungsprojekt Gustav Mahler in Forschung und Praxis anlässlich des 150-jährigen Mahler-Jubiläums in Kooperation mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft und der Wiener Universität für angewandte Kunst (November 2011) eine Dokumentations-DVD produziert.
Bonus-Dateien auf der DVD:
Detailliertes Gesamtprogramm
Vortrag Dr. Rainer Bischof: Mahlers "inneres Programm"
Vortrag Dr. Erich Wolfgang Partsch und Dr. Stefan Schmidl: Mahler-Bilder. Von der Selbstinszenierung zur filmischen Auferstehung
Vortrag Dr. Edwin Vanecek: Gustav Mahler — der expressionistische Romantiker
Erläuterungen zu Lecture–Demonstration und Workshop Marialena Fernandes und Ranko Markovic: Mahler am Klavier
Erläuterungen zur szenischen Lesung mit musikalischer Interpretation Univ.-Doz. Mag.a Dr.in Susana Zapke: Impressionistische Aufzeichnungen: Milieu-Studien zu Mahlers Stadt.
November 2011
Forschungsprojekt anlässlich des 150-jährigen Mahler-Jubiläums in Kooperation mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft und der Universität für angewandte Kunst Wien. Die Forschungsergebnisse wurden im Jahr 2012 publiziert.