Das Verschwinden des Archivs

Das Verschwinden des Archivs

Projektleitung: Roland Innerhofer

Projektlaufzeit: 1.8.2021—30.4.2024

Fördergeber: FWF Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (AR 626)

Forschungspartnerin: Ass.-Prof.in Dr.in Rosemarie Brucher, Zentrum für Wissenschaft und Forschung der MUK Wien

Projektteam: Dr. Lukas Schmutzer und Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (Kontakt)

Archive spuken durch unsere Einbildungskraft. Sie migrieren von alten Lagerräumen in neue Speichertechniken. Sie legitimieren Individuen am Kreuzungspunkt von Institutionen, social media und persönlichen Sammlungen. Sie schweben zwischen eigenen Festplatten und anonymen Webservern. Sie schreiben die Gesetze dessen, was gesagt werden kann. Das Projekt Dismantling the Archive – The Art of Disappearance bringt Archive zum Verschwinden, um die Paradoxie archivarischer Praktiken sichtbar zu machen und sich so an der Entwicklung einer zeitgenössischen Form von Archiv zu beteiligen.

In einer Zeit, in der das Archiv zur Zentralmetapher fürs Aufbewahren geworden ist, verschreibt sich Das Verschwinden des Archivs der Entwicklung und Reflexion einer Aufhebekunst, die unsere Beziehung zu gesammeltem Material beleuchtet und irritiert. Die Aufhebekunst entfaltet sich in dreifachem Sinne: im Sammeln; im Rückgängig-Machen, Zum-Verschwinden-Bringen; und im Auflesen, Einsammeln für neue Kontexte. Dazu wird die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (AGFU) auf das Archiv des ehemaligen Künstlerkollektivs Fritzpunkt (AF) zugreifen – mit dem Ziel, zum einen die in den aufbewahrten Objekten angelegten Spannungen zu erkennen und zu hinterfragen, zum anderen das Archiv konsequent und vollständig zum Verschwinden zu bringen. Auf die Probe gestellt werden diese künstlerischen Prozesse durch in die Aufhebekunst eingeführte Dokumentationstechniken, die die Kunst des Verschwindens in ihrer Konsequenz gefährden.

Kontakt
Institut für Germanistik
Universität Wien
Universitätsring 1
1010 Wien

T: +43 - 1 / 4277 - 421 01 bis 04
germanistik@univie.ac.at

ZWF-PROJEKT IN AUFGEMUKT

Zu Gast in dieser Sendung sind Fred Büchel und Alexander Mairhofer von der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (AGFU). Sie arbeiten mit Rosemarie Brucher (MUK), Roland Innerhofer (Uni Wien) und Lukas Schmutzer (AGFU) am künstlerischen Forschungsprojekt Das Verschwinden des Archivs. Das vom FWF finanzierte Projekt ist an der MUK und der Universität Wien verankert.

Was steckt hinter dem Kriterium „archivwürdig“? Wie kann eine zeitgenössische Form von Archiv ausschauen? Und wie entkomme ich gar dem Archiv? Diesen Fragen geht das künstlerische Forschungsprojekt Das Verschwinden des Archivs. Dismantling the Archive – The Art of Disappearance nach. Verankert ist es am Institut für Germanistik der Uni Wien und an der MUK, es wird vom FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung gefördert. Teil des Projekts ist auch die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen, die derzeit das Archiv des Theater- und Kunstkollektivs Fritzpunkt bearbeitet, das das mehr als 10.000 Seiten umfassende Werk der österreichischen Autorin Marianne Fritz ins Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeiten stellte. Fred Büchel und Alexander Mairhofer, zwei Agentur-Vertreter, sind bei Marion Eigl zu Gast. Erstausstrahlung: 19. Dezember 2021, 15.30 Uhr

Mit aufgeMUKt! produziert radio klassik eine eigene Sendereihe für die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Einmal im Monat bittet Marion Eigl Studierende und Lehrende vor das Mikrofon und wirft einen Blick hinter die Kulissen unserer Universität.

Jetzt Sendung nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=RB1l1VKQzDY

WEITERE TERMINE

11/2023 The archive always works against itself – The Art of Disappearance as archivological Impulse
Vortrag von Dr. Lukas Schmutzer im Panel "Absence and the Archive II" bei der American Anthropological Association/CASCA Conference 2023
Toronto/Kanada
16. November 2023, 16.15

09/2023 Live-Interview auf Radio Orange 94.0: The archive is present oder Lob der Lücke
25. September 2023, 10 – 11 Uhr

09/2023 Finissage-Konzert der Band m o s in The archive is present oder Lob der Lücke
Universitätsbibliothek der Alten WU Wien, Augasse 2-6, 1090 Wien
20. September 2023, 20 Uhr

09/2023 Symposium Whether or how to document a self-dismantling archive?
Universitätsbibliothek der Alten WU Wien, Augasse 2-6, 1090 Wien
15. – 17. September 2023, jeweils 18 – 20 Uhr

07-09/2023 The archive is present oder Lob der Lücke – Drei Rauminstallationen
Universitätsbibliothek der Alten WU Wien, Augasse 2-6, 1090 Wien
I: 28. – 30 Juli 2023, jeweils 16 – 21 Uhr
II: 17. – 21. August 2023, jeweils 16 – 21 Uhr
III: 12. – 20 September 2023, jeweils 16 – 21 Uhr

04/2023 #labibliothèquen’existeplus?
Installation, Fachbereichsbibliothek Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik der Universität Wien
Universitätsring 1, Stiege 7, 2. Stock, 1010 Wien
3. April - 31. Mai 2023, jeweils Mo - Fr von 9 - 19 Uhr

03/2023 Workshop mit Dr. Sven Spieker (University of California, Santa Barbara)
Zu Archive Art / Critical Archive / Destruction / Disappearance
Musik und Kunst Privatuniversität Wien, Johannesgasse 4, 1010 Wien
31. März 2023

03/2023 Werk im Fokus
Gespräch über Marianne Fritz und die Arbeit der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen
mit Dr. Lukas Schmutzer
„Werk im Fokus“ online, Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien
30. März 2023

11/2022 Workshop mit Dr. Tancredi Gusman (Universita di Roma Tor Vergata)
Between Evidence and Representation: A New Methodological Approach to the History of Performance Art and Its Documentation 
Musik und Kunst Privatuniversität Wien, Johannesgasse 4, 1010 Wien
14. November 2022

10/2022 Casino: Marianne Fritz
Performative Installation und Podiumsdiskussion
Literarisches Colloquium, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
13. Oktober 2022, 19 — 22 Uhr

09/2022 Beheaded Books
Installation, Eyzinggasse 15, 1110 Wien
10. 11. 12. 17. 18. 19. 24. 25. 26. September 2022, jeweils 16 - 20 Uhr

06/2022 Live-Interview auf Radio Orange 94.0: De-archiviert den Krieg! Anleitung zur paradoxen Hinterfragung
20. Juni 2022

06/2022 De-archiviert den Krieg!
Performative Installation, Galizische Botschaft, Eitelbergergasse 4, 1130 Wien
7. - 13. Juni 2022, jeweils 18 - 21 Uhr

05/2022 Meidet Archive!
Verhör- und Diskussionsraum zur Frage der Archivvermeidung
Lange Nacht der Forschung
20. Mai 2022

05/2022 Vortrag von und Workshop mit Dr. Knut Ebeling (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
Auto-Archive. Zur Aufzeichnung des Eigenen: Über Retraumatisierungen
4. - 5. Mai 2022

02/2022 Archival Echoes
Vortrag „On Dismantling an Archive“ von Dr. Lukas Schmutzer
Freie Universität Berlin, Otto-von-Simson-Str. 15, 14195 Berlin
24. Februar 2022

11/2021 AGFU – Strategien zur Archivvermeidung
Performative Installation, Bräunerstrasse 5, 1010 Wien
8. – 15. November 2021, jeweils 14:00 – 22:00 Uhr

11/2021 Die Archivierung der Gegenwart
Teilnahme an der Nachbesprechung des Symposiums „Die Archivierung der Gegenwart“ der BIG ART
Universität für Angewandte Kunst, Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien
6. November 2021

10/2021 Neue Schwierigkeiten nein zu sagen – Symposium IFK Linz
Lecture Performance 22. Oktober 2021, 11:00 Uhr

10/2021 Launch der Projekthomepage www.aufhebekunst.net
Werden Sie Handlanger_innen des Verschwindens!

Beispielhaft zeigen uns von der AGFU im Vorfeld hergestellte Multiples jene Hypostasierung des Verschwindens, welche die performativen Installationen von Das Verschwinden des Archivs systematisch durchspielen werden: In Epoxidharz gegossene Arbeitsnotizen aus dem AF sind in den Multiples konserviert und uns zugleich für immer entzogen.


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Die MUK versteht sich als progressive Musik- und Kunstuniversität, die in den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel und Gesang kulturelle Werte schafft. Die MUK ist die einzige Universität im Eigentum der Stadt Wien und vereint hier den international besten Nachwuchs und herausragende Lehrende.
 

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