Ein Archiv fassen, das sich bewegt haben wird

Di, 04.06.2024, 18:00 Uhr

Reflexionen auf die Aufhebekunst der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen

Das ehemalige Theaterkollektiv Fritzpunkt ist nicht einmal mehr als Archiv. Was im Experiment mit dem Kanon der Theaterformen die künstlerische Praxis zusammengetragen hat, wurde im PEEK-Projekt Das Verschwinden des Archivs (AR 626, MUK und Universität Wien) in mehreren Etappen bearbeitet, installiert, transformiert, zerstückelt, schließlich an Archive in der ganzen Welt verschickt. Als ausführende Organisation hat die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (AGFU) am Archiv Fritzpunkt eine Aufhebekunst entwickelt, welche auf andere archivalische Ordnungen abzielt und auf provokative Weise im Ephemeren den höheren Wert vorfindet als im Gesammelten. Weniger in dokumentarischem Gestus als vielmehr mit einem Erkenntnisinteresse wird der Vortrag die praktizierte Aufhebekunst in einen Dialog mit archivalischen Konzepten versetzen und so deren Begriffssprache von der ästhetischen Anschauung her befragen.


Mag. Dr. Lukas Schmutzer begleitete Das Verschwinden des Archivs als Post-Doc am Institut für Germanistik der Universität Wien. Seine Dissertation widmete sich ästhetischen und sprachpragmatischen Konfliktfeldern in Marianne Fritz' Monumentalroman Dessen Sprache du nicht verstehst. Außerdem literarische Tätigkeit (2020 Theodor-Körner-Preis für sein Bildungsromanprojekt). Am Archiv als einer transzendentalen Figur interessieren ihn epistemologische Probleme der Formen und wie sie im ästhetischen Prozess neu perspektiviert werden können.

Termin
Di, 04.06.2024, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Clemens Hellsberg Saal Johannesgasse 4a 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei