Di, 9. Dezember 14:15-17:15
Bräunerstr. 5, 4. Stock, Saal 2 (Tanzpädagogik)
Der Workshop findet im Rahmen der Veranstaltung „Geschichte und Gegenwart des Tanzes“ von Eike Wittrock statt, und ist aus Kapazitätsgründen auf Studierende der Abteilung Tanz beschränkt.
Der Workshop verbindet Tanzpraxis aus dem Raqs Sharqi mit kritischer Reflexion über Ost-West-Gefälle, das Spannungsfeld zwischen Hochkultur und Entertainment, Aneignung und die Konstruktion veranderter Körper. Der praktische Teil legt den Fokus auf binnenkörperliche Isolationstechniken, vertikale und horizontale Kreisbewegungen, Shimmies und dem Erarbeiten kurzer Choreosequenzen.
Theorie und Selbstreflexion umfassen eine kritische Auseinandersetzung mit Orientalismus, Rassismus und Klassismus sowie den sozialen und politischen Bedeutungen, die in die Bilder der sogenannter „Bauchtänzer*innen“ eingeschrieben sind.
Ziele:
- Kennenlernen/Erlernern der Basis: Isolationstechnik, Shimmies und Kreisbewegungen
- Erarbeiten kurzer Choreosequenzen in Kleingruppen
- Durch Theorieimpulse und Bewegungsarbeit reflektieren die Teilnehmer*innen die Spannungsfelder komplexer Tanztechnik, kultureller Aneignung und Repräsentation
- Ziel ist es, einen herrschaftskritischen Zugang zu Raqs Sharqi zu entwickeln
- Neutralitätsargumentationen kritisch zu hinterfragen, die eigene Positionierung mitzudenken
- und Raqs Sharqi als Möglichkeit für eine politisches und klassensolidarische Praxis zu begreifen.
Myassa Kraitt ist Performancekünstlerin, Rapperin, Regisseurin, Dramaturgin und Sozialanthropologin. In ihrer Arbeit verbindet sie Rap, Performance und Vorträge mit queer-feministischen sowie anti-/dekolonialen Diskursen. Als ihr künstlerisches Alter Ego KDM_Queen of Power tritt sie seit 2022 auf, unter anderem bei den Wiener Festwochen und der Klimabiennale 2024. Ihre jüngste Produktion, The Last Feminist, wurde bei brut nordwest gezeigt. Ihre künstlerische Praxis beschäftigt sich mit feministischen Bewegungen und vielfältigen Formen von Gewalt, wobei sie sich insbesondere auf epistemische Gewalt, Kolonialität, Patriarchat und Nekropolitik konzentriert. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Performance, Wissenschaft und Aktivismus. Derzeit ist sie als Dramaturgin tätig und leitet die Digital Stage GL!TCH4 im DSCHUNGEL WIEN Theaterhaus für junges Publikum. Darüber hinaus ist sie Teil des Kollektivs Epistemic Rupture und war von 2019 bis 2025 Vorstandsmitglied des WIENWOCHE Festivals für Kunst und Aktivismus.