Projektleitung: Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke
Die Suche nach adäquaten Zeichensystemen und Notationsarten, die den jeweiligen Klang- und Formvorstellungen entsprechen, gehört besonders in der Moderne zur schöpferischen Praxis musikalischer Komposition. In ihr manifestieren sich Fragen nach der Natur des Klangs und des Klangraums sowie nach dessen Übersetzung in visualisierbare Bilder und Strukturen. Der Forschungsschwerpunkt Experiment Notation befasst sich mit Deutungsansätzen des Begriffs Notation aus kulturhistorischer Perspektive, insbesondere in Bezug auf Musik und Kunst des 20. Jahrhunderts: Von Gustav Mahler bis zu den Debatten zwischen Ferruccio Busoni und Arnold Schönberg, von grafischen Notationssystemen der 1950er- 1980er-Jahren bis zur Musik der Gegenwart werden die zentrale Fragestellungen in der Theorie der musikalischen und künstlerischen Notation bearbeitet.
Der Forschungsschwerpunkt Experiment Notation hat im Jahr 2010 seinen Auftakt erfahren. Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke kuratierte im Rahmen von Wien Modern die Ausstellung Notation: Die Absicht, den musikalischen Einfall aufzuschreiben. Seitdem finden an der MUK regelmäßig Lehrveranstaltungen und Konzerte zum Thema Notation im 20. und 21. Jahrhundert statt.
In Mai 2018 fand gemeinsam mit dem IFK (Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz in Wien) das Symposium Notation: Imagination und Übersetzung statt.
Zapke, S.: Roman Haubenstock-Ramati. Zwischengrenze: visuelles Denken - Musik. Wien: Hollitzer Verlag (in Vorbereitung)
Zapke, S.: „Von der Vielfalt intermedialer Translationen“, in: Zapke, S.: Notation. Imagination und Übersetzung. Wien: Hollitzer Verlag, 2020, S. 9-20.
Zapke, S. (2020): “Die Notenschrift ‚zwischen Sprache und Welt‘. Übersetzungsprozesse der musikalischen Notation“, in: Zapke, S.: Notation. Imagination und Übersetzung. Wien: Hollitzer Verlag, 2020, S. 199–224.
Zapke, Susana (Hg.): Notation. Imagination und Übersetzung. Wien: Hollitzer, 2020.
Zapke, Susana: Gedankenfragmente zu den Krisen der Notation. In: Herndler, Ch. / Neuner, F. (Hg.): Der unfassbare Klang. Notationskonzepte heute. Wien: Klever Verlag, 2014, S. 164–172.
Lehrveranstungsleitung: Univ.-Prof.in Dr.in Susana Zapke
Aus Anlass des 100. Geburtstags des Wiener Komponisten Roman Haubenstock Ramati (27.2.1919 – 3.3.1994) befasste sich das Seminar Experiment Notation im Wintersemester 2018/19 mit einem besonderen Kapitel der avantgardistischen Musikbewegung der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts: die graphische Notation.
Seitdem finden regelmäßig Seminare, die sich einer Auswahl ikonischer Kompositionen der 50er-80er Jahre statt. Ein wiederkehrendes Motiv bildet das Werk des Wiener Komponisten Roman Haubenstock-Ramat.. Seine Konstellationen (1971) bieten den Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte, Analyse und Interpretation grafischer Notation.
Ergänzt werden die Lehrveranstaltung durch künstlerische Ensemblearbeit.