Current events

KUNST UND DEMOKRATIE

IMPULSE, DISKUSSIONEN UND KÜNSTLERISCHE BEITRÄGE

Di, 08. April 2025
18:00 - 21:00 Uhr

MUK.theater
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Johannesgasse 4a
1010 Wien

Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen, insbesondere des politischen und gesellschaftlichen Rechtsrucks, sind die Rolle der Künste und auch jene der Menschenrechte zentraler denn je, um zur Sicherung von Demokratie und zur Bewältigung der enormen globalen Herausforderungen beizutragen. Einerseits hat die Entwicklung im zeitgenössischen Kunst- und Kulturdiskurs der letzten Jahrzehnte die Befassung mit Menschenrechten immens befördert, andererseits wendet sich die Menschenrechtspraxis zunehmend künstlerischen/kulturellen Praktiken zu, um die Möglichkeiten von menschenrechtlichen Interventionen zu erweitern.

Walter Suntinger (Applied Human Rights, Angewandte) wird in einem Impulsvortrag zum Thema Kunst und Demokratie aus menschenrechtlicher Perspektive dem Potential in der reflexiven Verschränkung von Kunst und Menschenrechten nachgehen. Zudem stellt unser Kollege Eike Wittrock sein aktuelles Forschungsprojekt LGBTIQ*-Bewegungen als Agenten der Demokratisierung vor. Beide Themenschwerpunkte münden jeweils in Podiumsdiskussionen mit Lehrenden und Studierenden der MUK.

Es diskutieren zum Thema Kunst, Demokratie und Universitäten: Linus Baroffio (Studierender Musikalisches Unterhaltungstheater, MUK), Rosemarie Brucher (Vizerektorin für Wissenschaft und Forschung, MUK); Adrian Dorfmeister-Pölzer (Studierender Master of Arts Education, MUK), Leonie Frühe (Studierende Tanz, MUK); Iulia Moldovan (ÖH-Vorsitzende, MUK); Bartolo Musil (Institutsleitung Gesang und Oper, MUK); Nikolaus Selimov (Institutsleitung Tanz, MUK); Walter Suntinger (Applied Human Rights, Angewandte); Eike Wittrock (Tanzwissenschaft, MUK)

Zahlreiche künstlerische Beiträge aus den Studiengängen Master of Arts Education (MAE), Schauspiel, Musikalisches Unterhaltungstheater sowie Gesang und Oper ergänzen das Programm und laden das Publikum zur gemeinsamen Reflexion ein.

Moderation: Karoline Exner und Alex. Riener

KULTURTRANSFER IM (MUSIK)THEATER - Österreich & China

Wissenschaftlich-künstlerisches Symposium in China

veranstaltet vom Interuniversitären Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek 
der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

in Kooperation mit dem Institute of Global Humanities der Nanjing Universität, dem Zhejiang Konservatorium und dem Österreichischen Kulturforum Peking


11.-13.April 2025
Der Eintritt ist frei.

Konzeption und Organisation: Pia Janke, Rosa Eidelpes
 

Das Symposium KULTURTRANSFER IM (MUSIK)THEATER. Österreich & China, das am Suzhou-Campus der Nanjing Universität in China stattfindet und per Live- stream übertragen wird, ist Teil des Forschungsschwerpunkts "Musik.Theater" des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek, der sich historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Formen der Verschränkungen von Text, Musik und Theater widmet. Das Symposium thematisiert dieses Spannungsfeld in Österreich und China und diskutiert interkulturelle Bezüge und Gegensätze. 

Die Präsentationen, Vorträge und Gespräche von internationalen Wissenschaft- ler*innen und Künstler*innen befassen sich mit österreichischen und chinesischen Musiktheater-Traditionen, mit kulturübergreifenden musiktheatralen Praktiken und mit interkulturellen Rezeptionsräumen in Österreich und China. Im Dialog werden die Grenzen und Möglichkeiten von interkulturellem Austausch erörtert und über Entwürfe zu einem "Musiktheater der Zukunft" nachgedacht. Auch Themen wie Nachwuchsförderung in der Oper sowie die Zukunft der Opernhäuser in Österreich und China stehen zur Debatte.

Das Programm umfasst auch einen gemeinsamen Besuch einer traditionellen Kunqu-Oper sowie eine szenische Lesung und ein Werkstattgespräch mit dem österreichischen Autor Thomas Köck zur chinesischen Übersetzung seines Theatertextes paradies spielen (abendland. ein abgesang). Die Programmpunkte finden auf Deutsch, Englisch und Chinesisch (Konsekutivübersetzung: Chang Xuan) statt.

PROGRAMM

FREITAG, 11.4.2025, 13 Uhr (MEZ: 7 Uhr)
Suzhou-Campus der Nanjing Universität
| Internationales Akademisches Austauschzentrum
1520 Taihu Avenue, Bezirk Huqiu, Suzhou

Live-Streams:
Zoom: https://univienna.zoom.us/j/66315337209?pwd=f8abALSCRcn7oBaJniQARmiRvGEtsE.1
Meeting-ID: 663 1533 7209, Kenncode: 658815
Tencent: https://meeting.tencent.com/dm/ayDrcx7M3Zwc
#Tencent Meeting: 425-885-713

Begrüßungen:
Suo Wenbin (Vizepräsidentin Nanjing Universität)
He Chengzhou (Direktor Institute of Global Humanities, Nanjing Universität)
Gudrun Hardiman-Pollross (Leiterin Österreichisches Kulturforum Peking)
Pia Janke (Leiterin Interuniversitäres Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek, Universität Wien, online)

Keynotes:
Shen Lin (The Central Academy of Drama Peking):
Ut Pictura Poesis, Ut Pictura Theatrum

Anke Charton (Universität Wien):
Recitar cantando. Notes on the Development of Western music theatre

Präsentation des künstlerischen Forschungsprojekts:
Suite-Mixtur (Performance) 
Mit Jean Beers (MUK Wien), Zhang Zeyi (Zhejiang Konservatorium) und Studierenden der MUK Wien, der Universität Wien und des Zhejiang Konservatoriums
Im Anschluss Werkstatt-Gespräch mit den Mitwirkenden, moderiert von Rosa Eidelpes

 

SAMSTAG, 12.4.2025, 9 Uhr (MEZ: 3 Uhr)
Suzhou-Campus der Nanjing Universität
| Internationales Akademisches Austauschzentrum
1520 Taihu Avenue, Bezirk Huqiu, Suzhou

Live-Streams:
Zoom: https://univienna.zoom.us/j/66315337209?pwd=f8abALSCRcn7oBaJniQARmiRvGEtsE.1
Meeting-ID: 663 1533 7209, Kenncode: 658815
Tencent: https://meeting.tencent.com/dm/V3lhcGVsyd9b
#Tencent Meeting: 378-264-081

Statements und Diskussion:
Spaces of Reception: China-Austria
Mit Li Qian (Nanjing Universität), Christoph Lepschy (Mozarteum Salzburg, online), Li Shuanghzi (Fudan Universität Shanghai), moderiert von Isabel Wolte (Universität Wien)

Video-Vortrag:
Richard Trappl (Universität Wien):
Jia Baoyu trifft Figaro – eine konfrontative Collage

Dialog:
Aneignung oder Austausch? Grenzen und Möglichkeiten musiktheatraler Fortschreibung
Mit Julia Purgina (mdw Wien) und Wang Yingqiao (Stanford)

14 Uhr (MEZ: 8 Uhr)
Statements und Diskussion:
Exotismus oder kultureller Dialog? Puccinis Turandot
Mit Sergio Morabito (Wiener Staatsoper), He Chengzhou, Andrea Moses (Deutsches Nationaltheater Weimar), moderiert von Pia Janke

19.15 Uhr
Vor Ort im Liangchenyu Kunqu-Theater, Qianjin Zhonglu Nr. 32, Kunshan

Aufführung und Diskussion:
Kunqu – Bühnenkunst und Weltkulturerbe
Mit Jean Beers, He Chengzhou, Ke Jun (Jiangsu Performing Arts Group), moderiert von Du Lanlan (Nanjing Universität)

 

SONNTAG, 13.4.2025, 9 Uhr (MEZ: 3 Uhr)
Suzhou-Campus der Nanjing Universität
| Internationales Akademisches Austauschzentrum
1520 Taihu Avenue, Bezirk Huqiu, Suzhou

Live-Streams:
Zoom: https://univienna.zoom.us/j/66315337209?pwd=f8abALSCRcn7oBaJniQARmiRvGEtsE.1
Meeting-ID: 663 1533 7209, Kenncode: 658815
Tencent: https://meeting.tencent.com/dm/tuBlVKJnqxfQ
#Tencent Meeting: 517-111-202

Statements und Diskussion:
Das Musiktheater der Zukunft
Mit Julia Purgina, Dai Jingsong (The Central Academy of Drama Peking), David Roesner (LMU München, per Video), Huang Fangling (Shanghai Dramatic Arts Centre), moderiert von Shi Ke (Nanjing Universität)

Szenische Lesung und Werkstattgespräch:
Theater über-setzen in China: Thomas Köck paradies spielen (abendland. ein abgesang)
Mit Thomas Köck (Berlin/Wien), Zhang Deng (Berlin, online), Cao Kefei (Berlin, online), moderiert von Robin Mallick (Goethe-Institut Peking)

15 Uhr (MEZ: 9 Uhr)
Gespräch:
Der Klang von morgen: Nachwuchsförderung für die Oper der Zukunft
Mit Gao Jiahui (The Central Academy of Drama Peking), Bartolo Musil (MUK Wien, online), Zhang Zeyi, moderiert von Monika Meister (Universität Wien, online)

Diskussion:
Opernwelten im Umbruch: Visionen für China und Österreich
Mit Fei Yuanhong (Shanghai Culture Square, online), Samuel Penderbayne (MUK Wien, online), Franz Patay (Vereinigte Bühnen Wien, online), moderiert von Isabel Wolte

In Kooperation mit:

Workshop „Kreative Audiodeskription im Tanz“

Katharina Senk/Senki und Theresa Scheinecker/Ray

Mo, 5.Mai 2025,
14:45 - 18:00 Uhr

Bräunerstraße 5, 3. Stock Saal 3

Der Workshop findet im Rahmen der Veranstaltung „Interdisziplinarität der Künste“ von Eike Wittrock statt, und ist aus Kapazitätsgründe auf Studierende der Tanzpädagogik beschränkt.

Kreative Audiodeskription im Tanz überträgt die visuelle Dynamik und Ausdruckskraft von Tanz in gesprochene Sprache. Sie beschreibt nicht nur die Bewegungen der Tänzer*innen, sondern auch deren Emotionen, Körpersprache und die Beziehung zur Musik und zum Raum. Die Audiodeskription (kurz AD) geht über „einfache“ anatomische Bewegungsbeschreibungen hinaus, indem sie die Atmosphäre, Emotionen und Handlung in einer künstlerischen Weise vermittelt. AD hat die Kraft, die vielen sensorischen Ebenen des Tanzes zu thematisieren und die vielen körperlichen Sinnlichkeiten anzusprechen, in denen der Tanz stattfindet. In der AD kann die visuelle Dominanz des Tanzes aufgebrochen und Tanz als multisensorisches Ereignis bewusst gemacht werden. Dabei wird der Tonfall, die Musik und die Geräuschkulisse gezielt genutzt, um das Hör-Erlebnis zu verstärken. Ziel ist es, Menschen mit Sehbehinderung ein reichhaltiges Erlebnis zu bieten und ihnen ein ebenso tiefes Verständnis der Tanzperformance zu ermöglichen, wie es für sehendes Publikum der Fall ist. Audiodeskriptionen werden oft mit Tastführungen im Vorfeld ergänzt, bei denen die Bühne und die Kostüme haptisch erkundet werden.

Audiodeskriptionen werden für blindes und sehbehindertes Publikum erarbeitet und in Zusammenarbeit von sehenden UND sehbehinderten Menschen kreiert – die Expertise von Personen mit der gelebten Erfahrung von Sehbehinderung ist hier elementar.

Im Workshop teilen Theresa Scheinecker und Katharina Senk ihre Erfahrungen im Feld der kreativen Audiodeskription mit den Studierenden. Ziel ist es, sowohl theoretische Grundkenntnisse zum Thema mit den Teilnehmenden zu teilen als auch gemeinsam in praktische Übungen einzutauchen, um so ein tieferes Verständnis für die Praxis der kreativen Audiodeskription auch auf körperlicher Ebene zu ermöglichen. 

Wie sicher kann sich eine Begegnung unter Fremden heute anfühlen? Wie stärken wir uns für die alltäglichen Anstrengungen und Dissonanzen in einer ungleichen Gesellschaft? Wie gelingt gesellschaftliche Emanzipation durch Selbstliebe und wo liegen ihre Grenzen? Wann wirkt Self-Care ausgrenzend? Und wie erlangen wir die nötige Sensibilität und Kraft um füreinander einzustehen?

Biografien

Theresa Scheinecker/Ray ist Psychologin, angehende Psychotherapeutin und Performerin in Wien. 2022 war Theresa Teil von PARASOL (TQW) und erhielt das danceWEB Stipendium im Rahmen des ImPulsTanz Festivals. Theresa performte unter anderem für Ian Kaler, Alix Eynaudi, Michael Turinsky, Silke Grabinger und Annie Hanauer/beweggrund Bern. Ihre Bewegungserfahrung beruht auf Urbanen Stilen, Akrobatik sowie zeitgenössischem Tanz. Die eigene gelebte Erfahrung als sehbehinderte Person nützt Theresa in den letzten Jahren vermehrt, um im Kunstschaffenden Bereich darauf aufmerksam zu machen, dass die visuelle Wahrnehmung auch im Theaterkontext nur eine von vielen Ebenen bedient. Die Wahrnehmungsvielfalt und der Bereich der kreativen Audiodeskription sind derzeit im Fokus ihrer Recherche. Die Zugänglichkeit für sehbehindertes und blinde Publikum in der performativen Tanzwelt zu erhöhen steht hierbei im Zentrum.

Katharina Senk/Senki lebt als weiße, weibliche und nichtbehinderte Tänzerin in Wien. Sie performte u. a. in Arbeiten von Doris Uhlich, Florentina Holzinger, Sara Ostertag, Georg Blaschke und Michael Turinsky. In ihrer persönlichen Kunstpraxis arbeitet Senki an der Verbindung ihres Interesses für intersektionalen Feminismus mit ihrem Wissen in den Bereichen Tanz, Bewegung und Kampfkunst. Senki tourt international - auch mit ihren eigenen Arbeiten - und erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt die ImPulsTanz-TURBO Residency im Sommer 2024 gemeinsam mit Theresa Scheinecker. Gemeinsam mit Maartje Pasman leitet Senki den Verein tanz.sucht.theater – hier entstanden mit vielen wichtigen Weggefährt*innen in den letzten Jahren spannende Projekte, die Access auf vielen Ebenen mitdenken. Seit Ende 2022 widmet sich Senki vermehrt der künstlerischen Audiodeskription.

Sleepy Environments: Hypnagoge Zustände, soziale und performative Praktiken des Schlafen(gehen)s

Ein Workshop für MUK-Studierende geleitet von Dr. Marietta Kesting und Univ.-Prof. Joonas Lahtinen

Do, 12. Juni 2025
19:00 - 22:00 Uhr

MUK / Zentrum für Wissenschaft und Forschung (ZWF),
Standort Bräunerstraße 5, Erdgeschoß
 

Wie kann man an einem institutionellen oder öffentlichen Raum ein (relativ) intimes sleepy environment gestalten? Welche Beziehungen und Spannungsverhältnisse zwischen Aktivität und Passivität, Intimität und (Nicht-)Performanz sind dabei bedeutsam? Welche Rolle spielen Macht, Überwachung und gleichzeitige An- und Abwesenheit? Welche Schlafen-Geh-Rituale sind transportabel und auch anderswo wiederholbar?

In diesem Workshop benutzen wir diese Fragen als Ausgangspunkt und erkunden gemeinsam sowohl performative, soziale, räumliche als auch ästhetische und politische Dimensionen des Schlafens und Schlafengehens mittels gemeinsamer Diskussionen und Experimente. Im Laufe des Workshops kreieren wir Rauminstallationen, die an den Folgetagen von der Bräunerstraße aus betrachtet werden können.

Für entspannende und träumerische Snacks und Getränke während des Workshops wird gesorgt.
 

Der Workshop ist offen für MUK-Studierende aller Studiengänge; max. Teilnehmer*innenzahl: 12 Studierende.

Voranmeldung und Fragen bitte an: j.lahtinen@muk.ac.at
 

Der Workshop findet im Rahmen des FWF-Forschungsprojekts Don’t Wake Up! Future Dreaming in the Arts: At the Intersection of Aesthetics, Decolonization and Technology von Marietta Kesting statt.

--

Dr. Marietta Kesting ist Medien- Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und forscht am FWF Projekt: Don’t Wake Up! Future Dreaming in the Arts: At the Intersection of Aesthetics, Decolonization and Technology (V1503) an der MUK. Sie ist Forschungsbeauftragte am Institut for Cultural Inquiry ICI, Berlin und war Juniorprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München und Lehrende am Institut für Künste und Medien an der Universität Potsdam.

https://future-dreaming-project.cargo.site/
https://muk.ac.at/zwf/forschungsprojekte/wissenschaftliche-forschungsprojekte/nicht-aufwachen.html


Joonas Lahtinen MA PhD ist Universitätsprofessor für Performance Art und Artistic Research an der MUK. Lahtinen arbeitet als Künstler und Researcher an der Schnittstelle von Performance, Installation und Theorie. Seine Projekte verhandeln Fragen der Selbstbestimmung und Individualität, gesellschaftspolitische Funktionen von Kunst sowie politische und poetische Dimensionen urbaner Orte, der Architektur und des Alltags.

https://muk.ac.at/studienangebot/lehrende/details/joonas-lahtinen.html
www.joonaslahtinen.com​​​​​​​