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Workshop „Kreative Audiodeskription im Tanz“

Katharina Senk/Senki und Theresa Scheinecker/Ray

Mo, 5.Mai 2025,
14:45 - 18:00 Uhr

Bräunerstraße 5, 3. Stock Saal 3

Der Workshop findet im Rahmen der Veranstaltung „Interdisziplinarität der Künste“ von Eike Wittrock statt, und ist aus Kapazitätsgründe auf Studierende der Tanzpädagogik beschränkt.

Kreative Audiodeskription im Tanz überträgt die visuelle Dynamik und Ausdruckskraft von Tanz in gesprochene Sprache. Sie beschreibt nicht nur die Bewegungen der Tänzer*innen, sondern auch deren Emotionen, Körpersprache und die Beziehung zur Musik und zum Raum. Die Audiodeskription (kurz AD) geht über „einfache“ anatomische Bewegungsbeschreibungen hinaus, indem sie die Atmosphäre, Emotionen und Handlung in einer künstlerischen Weise vermittelt. AD hat die Kraft, die vielen sensorischen Ebenen des Tanzes zu thematisieren und die vielen körperlichen Sinnlichkeiten anzusprechen, in denen der Tanz stattfindet. In der AD kann die visuelle Dominanz des Tanzes aufgebrochen und Tanz als multisensorisches Ereignis bewusst gemacht werden. Dabei wird der Tonfall, die Musik und die Geräuschkulisse gezielt genutzt, um das Hör-Erlebnis zu verstärken. Ziel ist es, Menschen mit Sehbehinderung ein reichhaltiges Erlebnis zu bieten und ihnen ein ebenso tiefes Verständnis der Tanzperformance zu ermöglichen, wie es für sehendes Publikum der Fall ist. Audiodeskriptionen werden oft mit Tastführungen im Vorfeld ergänzt, bei denen die Bühne und die Kostüme haptisch erkundet werden.

Audiodeskriptionen werden für blindes und sehbehindertes Publikum erarbeitet und in Zusammenarbeit von sehenden UND sehbehinderten Menschen kreiert – die Expertise von Personen mit der gelebten Erfahrung von Sehbehinderung ist hier elementar.

Im Workshop teilen Theresa Scheinecker und Katharina Senk ihre Erfahrungen im Feld der kreativen Audiodeskription mit den Studierenden. Ziel ist es, sowohl theoretische Grundkenntnisse zum Thema mit den Teilnehmenden zu teilen als auch gemeinsam in praktische Übungen einzutauchen, um so ein tieferes Verständnis für die Praxis der kreativen Audiodeskription auch auf körperlicher Ebene zu ermöglichen. 

Wie sicher kann sich eine Begegnung unter Fremden heute anfühlen? Wie stärken wir uns für die alltäglichen Anstrengungen und Dissonanzen in einer ungleichen Gesellschaft? Wie gelingt gesellschaftliche Emanzipation durch Selbstliebe und wo liegen ihre Grenzen? Wann wirkt Self-Care ausgrenzend? Und wie erlangen wir die nötige Sensibilität und Kraft um füreinander einzustehen?

Biografien

Theresa Scheinecker/Ray ist Psychologin, angehende Psychotherapeutin und Performerin in Wien. 2022 war Theresa Teil von PARASOL (TQW) und erhielt das danceWEB Stipendium im Rahmen des ImPulsTanz Festivals. Theresa performte unter anderem für Ian Kaler, Alix Eynaudi, Michael Turinsky, Silke Grabinger und Annie Hanauer/beweggrund Bern. Ihre Bewegungserfahrung beruht auf Urbanen Stilen, Akrobatik sowie zeitgenössischem Tanz. Die eigene gelebte Erfahrung als sehbehinderte Person nützt Theresa in den letzten Jahren vermehrt, um im Kunstschaffenden Bereich darauf aufmerksam zu machen, dass die visuelle Wahrnehmung auch im Theaterkontext nur eine von vielen Ebenen bedient. Die Wahrnehmungsvielfalt und der Bereich der kreativen Audiodeskription sind derzeit im Fokus ihrer Recherche. Die Zugänglichkeit für sehbehindertes und blinde Publikum in der performativen Tanzwelt zu erhöhen steht hierbei im Zentrum.

Katharina Senk/Senki lebt als weiße, weibliche und nichtbehinderte Tänzerin in Wien. Sie performte u. a. in Arbeiten von Doris Uhlich, Florentina Holzinger, Sara Ostertag, Georg Blaschke und Michael Turinsky. In ihrer persönlichen Kunstpraxis arbeitet Senki an der Verbindung ihres Interesses für intersektionalen Feminismus mit ihrem Wissen in den Bereichen Tanz, Bewegung und Kampfkunst. Senki tourt international - auch mit ihren eigenen Arbeiten - und erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt die ImPulsTanz-TURBO Residency im Sommer 2024 gemeinsam mit Theresa Scheinecker. Gemeinsam mit Maartje Pasman leitet Senki den Verein tanz.sucht.theater – hier entstanden mit vielen wichtigen Weggefährt*innen in den letzten Jahren spannende Projekte, die Access auf vielen Ebenen mitdenken. Seit Ende 2022 widmet sich Senki vermehrt der künstlerischen Audiodeskription.

From Betrothal to Cloister

Online-Vortrag von Prof.in Jane Hatter

Do, 15. Mai 2025
19:30 Uhr

JOH 2.04
Johannesgasse 4a
1010 Wien

Dieser Vortrag findet im Rahmen der LV Wissenschaftliches Kolloquium von Univ.-Prof.in Susanne Abed-Navandi statt.

Biography

Jane Hatter is an Associate Professor of musicology in the School of Music at the University of Utah. Her research focuses on musical communities in Europe circa 1500, with strong interest in the intersections between pedagogy, gender, and visual culture. Jane’s first monograph, Composing Community in Late Medieval Music: Self-Reference, Pedagogy and Practice (CUP, 2019), examines what self-reference in music can tell us about bonds shared by late fifteenth-century musicians with a common pedagogical toolkit and life experience. Jane recently spent a year on fellowship at Harvard’s Villa I Tatti in Florence working on a new book project that will examine representations of female musicians in Italian visual culture. Her talk today is related to that project.

 

Interdisziplinäres Symposium "A Hetz muass sein!": Elfriede Jelineks "Burgtheater"

Do, 22.Mai und Fr, 23.Mai 2025
jeweils 18:00 Uhr

Hofburg, Schreyvogelsaal
Hofburg (Batthyanystiege)
1010 Wien
Eintritt frei
Flyer

Das Interuniversitäre Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien veranstaltet am 22.5. und 23.5. in Kooperation mit dem Burgtheater und den Wiener Festwochen das interdisziplinäre Symposium A Hetz muaß sein!: Elfriede Jelineks Burgtheater.

Das Symposium, das begleitend zur Premiere von Elfriede Jelineks Burgtheater am Burgtheater in der Inszenierung von Milo Rau stattfindet, widmet sich dem Text, den politischen und ästhetischen Zusammenhängen, der Skandalisierung des Stücks bei seiner Uraufführung 1985 und fragt nach Kontinuitäten oder aber Brüchen zwischen damals und heute.
Zentrale Themen des Stücks, die von neuer Brisanz sind — wie das Verhalten von Künstler*innen in Diktaturen sowie das Spannungsfeld von Opportunismus und Widerstand in totalitären Systemen — stehen zur Debatte.
Näher beleuchtet werden auch die Institution Burgtheater und deren Mythos zur Zeit der Uraufführung und heute. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion spricht Milo Rau über seine Inszenierung und die Aktualität des Stücks. Das Programm umfasst auch eine Lesung von Birgit Minichmayr aus Jelineks Erlkönigin (1999), einer Art Epilog zu Burgtheater.


Mit Margarete Affenzeller, Hermann Beil, Stefan Benedik, Ekaterina Degot, Evelyn Deutsch-Schreiner, Karoline Exner, Silke Felber, Mavie Hörbiger, Pia Janke, Monika Meister, Alexandra Millner, Birgit Minichmayr, Ute Nyssen, Claus Philipp, Doron Rabinovici, Oliver Rathkolb, Milo Rau, Christian Schenkermayr, Heinz Sichrovsky und Daniela Strigl.

Eine Veranstaltung des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien in Kooperation mit der Burg und den Wiener Festwochen.


Nähere Informationen & Programm:
https://www.ifvjelinek.at/veranstaltungen/a-hetz-muass-sein-elfriede-jelineks-burgtheater/

Als begleitende Lektüre empfohlen:
Pia Janke, Teresa Kovacs, Christian Schenkermayr (Hg.): Elfriede Jelineks „Burgtheater“ – Eine Herausforderung, Wien: Praesens Verlag 2018
https://fpjelinek.univie.ac.at/publikationen/elfriede-jelineks-burgtheater-eine-herausforderung-2018/

 

Sleepy Environments: Hypnagoge Zustände, soziale und performative Praktiken des Schlafen(gehen)s

Ein Workshop für MUK-Studierende geleitet von Dr. Marietta Kesting und Univ.-Prof. Joonas Lahtinen

Do, 12. Juni 2025
19:00 - 22:00 Uhr

MUK / Zentrum für Wissenschaft und Forschung (ZWF),
Standort Bräunerstraße 5, Erdgeschoß
 

Wie kann man an einem institutionellen oder öffentlichen Raum ein (relativ) intimes sleepy environment gestalten? Welche Beziehungen und Spannungsverhältnisse zwischen Aktivität und Passivität, Intimität und (Nicht-)Performanz sind dabei bedeutsam? Welche Rolle spielen Macht, Überwachung und gleichzeitige An- und Abwesenheit? Welche Schlafen-Geh-Rituale sind transportabel und auch anderswo wiederholbar?

In diesem Workshop benutzen wir diese Fragen als Ausgangspunkt und erkunden gemeinsam sowohl performative, soziale, räumliche als auch ästhetische und politische Dimensionen des Schlafens und Schlafengehens mittels gemeinsamer Diskussionen und Experimente. Im Laufe des Workshops kreieren wir Rauminstallationen, die an den Folgetagen von der Bräunerstraße aus betrachtet werden können.

Für entspannende und träumerische Snacks und Getränke während des Workshops wird gesorgt.
 

Der Workshop ist offen für MUK-Studierende aller Studiengänge; max. Teilnehmer*innenzahl: 12 Studierende.

Voranmeldung und Fragen bitte an: j.lahtinen@muk.ac.at
 

Der Workshop findet im Rahmen des FWF-Forschungsprojekts Don’t Wake Up! Future Dreaming in the Arts: At the Intersection of Aesthetics, Decolonization and Technology von Marietta Kesting statt.

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Dr. Marietta Kesting ist Medien- Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und forscht am FWF Projekt: Don’t Wake Up! Future Dreaming in the Arts: At the Intersection of Aesthetics, Decolonization and Technology (V1503) an der MUK. Sie ist Forschungsbeauftragte am Institut for Cultural Inquiry ICI, Berlin und war Juniorprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München und Lehrende am Institut für Künste und Medien an der Universität Potsdam.

https://future-dreaming-project.cargo.site/
https://muk.ac.at/zwf/forschungsprojekte/wissenschaftliche-forschungsprojekte/nicht-aufwachen.html


Joonas Lahtinen MA PhD ist Universitätsprofessor für Performance Art und Artistic Research an der MUK. Lahtinen arbeitet als Künstler und Researcher an der Schnittstelle von Performance, Installation und Theorie. Seine Projekte verhandeln Fragen der Selbstbestimmung und Individualität, gesellschaftspolitische Funktionen von Kunst sowie politische und poetische Dimensionen urbaner Orte, der Architektur und des Alltags.

https://muk.ac.at/studienangebot/lehrende/details/joonas-lahtinen.html
www.joonaslahtinen.com​​​​​​​