Die MUK verfügt über Strukturen und Verfahren, um die Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis sicherzustellen. Der Bereich Wissenschaft, Forschung und Artistic Research bedient sich sowohl universitätsinterner qualitätssichernder Instrumente als auch Instrumente unter Einbindung externer qualitätssichernder Kontrollsysteme.
Instrumente zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis
Universitätsinterne qualitätssichernde Instrumente sind in diesem Bereich Workshops, Schulungen, wissenschaftliche Kolloquien und vertiefende Lehrveranstaltungen etwa zum Thema Plagiat vs. gute wissenschaftliche Praxis.
Weiters leistet das Forschungsservice der MUK kontinuierlich Beiträge zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis.
Ein strukturelles Mehraugenprinzip gewährleistet intern die Qualitätssicherung durch die Verankerung des Zentrums für Wissenschaft und Forschung (ZWF) sowie durch die Einrichtung der Forschungsservices im Rektorat. Forschungsagenden werden sowohl im regelmäßigen Jour fixe des Zentrums für Wissenschaft und Forschung besprochen als auch unter Einbezug der Dekan*innen im Jour fixe des Rektorats thematisiert.
Plagiate stellen einen Verstoß gegen die Kriterien guter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis dar. Daher hat das Rektorat der MUK zu diesem Thema eine Richtlinie und ein unabhängiges Untersuchungsverfahren zur Sicherstellung der Qualität in der wissenschaftlichen Praxis, auf Basis der einschlägigen studienrechtlichen Bestimmungen, erstellt. Die Gewährleistung der Einhaltung dieser Kriterien wird bezüglich der Bachelor- oder Masterarbeiten an der MUK auf mehrfache Weise sichergestellt. Bei diesen Bachelor- und Masterarbeiten ist die jeweilige Leitung der Lehrveranstaltung Wissenschaftliches Kolloquium hauptverantwortlich für die Einhaltung der wissenschaftlichen Standards und der wissenschaftlichen Integrität. Über die Betreuung und enge Kooperation mit Studierenden und Fachbetreuenden hinaus wird an der MUK seit Inkrafttreten der neuen Studienordnung 2017 die Plagiatserkennungssoftware PlagScan Pro eingesetzt. Die Lehrveranstaltungsleiter*innen der Wissenschaftlichen Kolloquien werden vom Zentrum für Wissenschaft und Forschung im Umgang mit dieser Software geschult. Mittels eines von der gemeinsamen Kommission der beiden StuFoKos konzipierten Laufzettels (der alle notwendigen Schritte zum Erlangen des Studienabschlusses zusammenfasst) werden die Studierenden auf die Verwendung dieser Software besonders hingewiesen. Regelmäßig findet eine Lehrveranstaltung zum Thema zur Vorbeugung statt und die Bibliothek unterstützt Studierende bei der Einführung in die wissenschaftliche Arbeitstechnik.
Die Ergebnisse der Überprüfungen durch die Software werden durch die Leitung des Wissenschaftlichen Kolloquiums verifiziert. Wenn sich hierbei der Plagiatsverdacht bestätigt, kommen studienrechtliche Konsequenzen zur Anwendung. Hierfür gibt es einen Rektoratsbeschluss von 2017, der das Plagiatsverfahren der MUK regelt. Seit Mai 2019 leistet die MUK als registrierte Userin einer Beta-Version einen Beitrag zur Weiterentwicklung eines Analysetools (Author Metrics), mit dem Übersetzungsplagiate und Arbeiten von Ghostwritern leichter aufgedeckt werden können.
Die MUK setzt mit der Förderung exzellenter Abschlussarbeiten auch positive Anreize. Seit 2011 vergibt die MUK in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Wien Förderpreise/-stipendien für herausragende wissenschaftliche Bachelor- und Masterarbeiten. Die Vergabe der vier angesuchten Förderpreise/-stipendien führt zu einer wesentlichen Aufwertung der wissenschaftlichen Nachwuchsforschungsleistungen an der MUK.
Studierende werden auch durch Werkverträge oder durch freie Dienstnehmer*innen-Verträge als studentische Mitarbeiter*innen verstärkt in Projekte und Tätigkeiten des Zentrums für Wissenschaft und Forschung sowie in die Veranstaltungsorganisation künstlerisch-wissenschaftlicher Veranstaltungen eingebunden. Auf diese Weise werden Studierende bereits während ihres Studiums mit wissenschaftlichen Tätigkeiten wie beispielsweise der Redaktion von Publikationen vertraut gemacht und es wird somit ihre Expertise erweitert. Darüber hinaus soll die Mitarbeit am ZWF die Lust am wissenschaftlichen Arbeiten wecken und einen möglichen Karriereweg in diesem Feld aufzeigen.
Um die Qualität der wissenschaftlichen Abschlussarbeiten an der MUK zu sichern und Studierenden die Möglichkeit zu geben, von Studierenden zu lernen, wurde ab dem Sommersemester 2020 eine Schreibwerkstatt für Studierende in Form einer wöchentlichen Sprechstunde in der Bibliothek eingerichtet. Dabei steht insbesondere die Beratung bei der Erstellung von Bachelor- und gegebenenfalls Masterarbeiten im Zentrum, wobei in erster Linie bei formalen Aspekten Unterstützung geboten werden soll.
Instrumente zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis unter Einbindung externer qualitätssichernder Kontrollsysteme
Die Kofinanzierung von Publikationen und Tagungen nach dem Matching Fund Prinzip garantiert die exzellente Qualität intern finanzierter Projekte, indem sich deren Finanzierung nach den Exzellenzkriterien externer Begutachtung richtet.
Um die Qualität interner Prozesse auch extern abzusichern, steht seit Wintersemester 2019/20 das Advisory Board des ZWF auch für interne Begutachtungsprozesse zur Verfügung.
Überprüfung durch externe Projektpartner*innen und externe Expert*innen in Forschung und Artistic Research der MUK, z. B. in themenbezogenen Arbeitsgruppen.
Interuniversitäre Kooperationen: Die MUK verfügt neben ihrer exzellenten Reputation in der künstlerischen Ausbildung auch über Alleinstellungsmerkmale im Feld von Artistic Research, wie etwa in den Bereichen Operette, Tanz, Musical oder zukünftig Performance Art, die sie als Kooperationspartnerin für andere Universitäten interessant macht. Vor diesem Hintergrund setzt die MUK verstärkt sowohl national als auch international auf interuniversitäre Kooperationen.
Beispiele interuniversitärer Kooperationen im Bereich der wissenschaftlichen bzw. künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung:
Interuniversitärer Forschungsverbund Elfriede Jelinek (Universität Wien und MUK)
Forschungsnetzwerk Beyond the nation, beyond the subject. Rethinking Austrian Modernism (University of Kent UK, Co-Antragsstellerin die MUK)
Überprüfung durch Forschungsförderungsgeber*innen: Die wissenschaftliche Community sorgt für Qualitätssicherung, indem sowohl Publikationen, Tagungs- und Reisekostenzuschüsse, Stipendien und nicht zuletzt Drittmittelprojekte ein strenges an Exzellenzkriterien orientiertes Begutachtungssystem — meist in Form von Peer-Review-Verfahren — durchlaufen müssen.