In diesem Projekt setzen sich Studierende der Studiengänge Schauspiel und Tanz mit der Mythensammlung des Ovid auseinander und übersetzen die antiken Bilder von Selbstverliebtheit, unerfüllter Sehnsucht und Narzissmus in unsere heutige Welt. Das Stück ist für junge Menschen ab 11 Jahren und feiert am Mittwoch, 7. Juni unter der Regie von Philipp Hauß (Burgtheater Wien) seine Uraufführung im DSCHUNGEL WIEN.
Metamorphosen
Eine Stückentwicklung nach Ovid mit Schauspiel & Tanz (Uraufführung)
In Kooperation mit DSCHUNGEL WIEN – Theaterhaus für junges Publikum
„O, Narziss!!! – Nicht ins Wasser fallen, besser Selfie machen!!!“
Das Buch der Verwandlungen enthält eine Vielzahl von Geschichten, die bis heute durch ihre Aktualität und Poesie bestechen: so auch die Geschichte von Narziss. Der Sohn eines Flussgottes weist immer wieder alle Liebe zurück. Das widerfährt auch dem jungen Mädchen Echo, das Narziss auf Schritt und Tritt folgt und alle seine Worte flüsternd wiederholt. Als der junge Mann jedoch in der Spiegelung des Wassers sein Ebenbild entdeckt, fasziniert ihn die eigene Schönheit so sehr, dass er nur noch mit sich selbst verschmelzen will und an unerfüllter Sehnsucht stirbt.
Die Metamorphosen sind der Versuch zu begreifen, warum etwas ist oder nicht ist, warum etwas so aussieht und nicht anders. In der Verwandlung stehen Person und Körper in einem Spannungsverhältnis zueinander – etwas Inneres wird bewahrt, während die äußere Form sich ändert. Diese Ungleichheit macht auch die ganze Irritation der Verwandlung aus. Diese Geschichte des Weltverlaufs ist übertragbar auf die Geschichte des Erwachsenwerdens. Das beginnt bei der Feststellung, ein Einzelner zu sein - kein Gott, sondern ein Mensch (Giganten), sowie bei dem Verlust einer reinen Glückseligkeit (Die Vier Weltalter). Die Entdeckung von Geschlecht (Tireisias, Hermaphroditus) und Liebe (Apollo und Daphne) führt unmittelbar zur Identitätskrise (Narziss) und zum Beziehungsstreit (Narziss und Echo) und durch den Blick in den Spiegel wird die Verwandlung wahrnehmbar. Hier besteht vielleicht die Chance, anstatt unter der Verwandlung zu leiden, sie anzunehmen, sie zu einer Freiheit der Selbstakzeptanz umzuformen.
Von und mit Sofia Falzberger, Marius Huth, Selina Graf, Lorena Mayer, Dominik Dos-Reis, Ferdinand Nowitzky, Lara Sienczak und Peter Rahmani (Studiengang Schauspiel) sowie Rebeka Mondovics, Marie Schmitz und Julia Wang (Studiengang Tanz).
Text und Regie: Philipp Hauß / Choreographie: Martina Rösler / Dramaturgie: Karoline Exner / Ausstattung: Sabine Ebner / Sprachtraining: Sabine Muhar / Regieassistenz: Sophie Mashraki
Premiere:
Mittwoch, 7. Juni 2017, 19:00 Uhr
DSCHUNGEL WIEN, Museumsquartier Wien, 1070 Wien
Weitere Termine:
Do, 08.06.2017, 10:30 Uhr
Fr, 09.06.2017, 10:30 Uhr
Fr, 09.06.2017, 19:00 Uhr
Sa, 10.06.2017, 19:00 Uhr
Mo, 12.06.2017, 10:30 Uhr
Di, 13.06.2017, 10:30 Uhr
Mi, 14.06.2017, 10:30 Uhr
Karten: €12,—/10,— (Kinder und Jugendliche) bzw. € 16,—/14,— (Erwachsene ab 26 Jahren) beim DSCHUNGEL WIEN erhältlich: Tel.: +43 1 522 07 20 20; tickets@dschungelwien.at;
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