Kammermusik von Johanna Müller-Hermann, einer erfolgreichen Komponistin, die sogar am Wiener Konservatorium lehren durfte.
[...] Gerade die Geschichte der Johanna Müller-Hermann (1868–1941) zeigt die Wichtigkeit sorgfältiger und wiederholter Forschung. Das Lexikon der 210 österreichischen Komponistinnen hat ihre Biografie erstmals recherchiert: Ihre Karriere verdankt Johanna Müller-Hermann nicht nur ihrer Familie, die ihr eine erste gute Ausbildung ermöglichte. Die Ehe mit Otto Müller-Martini eröffnete ihr Musikstudien mit Klavier- und Geigenunterricht sowie Unterricht in Komposition und Musiktheorie, unter anderem beim Brahms-Freund Josef Labor, bei Guido Adler, Alexander Zemlinsky, Josef Bohuslav Foerster und Franz Schmidt. Früh wurden ihre Werke beim renommierten Musikverlag Universal Edition gedruckt. Ihr Lehrer Joseph Bohuslav Foerster setzte sie als Nachfolgerin ein: für Musiktheorie am Wiener Konservatorium. Johanna Müller-Hermann starb 1941 in Wien.
Sie engagierte sich im Club der Wiener Musikerinnen, Alma Mahler war ihr Gesprächspartnerin für Komposition, ihre ideologische Haltung, sichtbar in einer NS-Parteimitgliedschaft, muss nach Recherchen der Familie relativiert werden.
Es braucht keine Relativierung, dass ihr Kammermusikwerk als brillant, virtuos und stringent erkannt wird. Erfreuliche Musik, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk, hier der WDR, mit-ermöglicht! [...]
Mehr über Johanna Müller Hermann
https://www.blog.der-leiermann.com/johanna-mueller-hermann/ [...]
Österreich 1, Klassik Treffpunkt/Des Cis, 01.09.2023
Von Irene Suchy (Link zum Bericht)