Die MUK bei fünf Terminen von Wien Modern 2025

Wed, 22.10.2025, 08:01 Uhr
 Das Ensemble Ionisation Instrumentale im MUK.theater unter Leitung von Roland Freisitzer. Foto © Sinmlinger/MUK.
Das Ensemble Ionisation Instrumentale im MUK.theater unter Leitung von Roland Freisitzer. Foto © Sinmlinger/MUK.

Mit 115 Veranstaltungen an nur 30 Tagen bietet Wien Modern im November 2025 ein dichtes und spannendes Programm. Prominent dabei sind auch in diesem Jahr wieder Studierende der MUK. Die jungen Musiker*innen profilieren sich im Musikverein, im MUK.theater sowie im MuTh als Komponist*innen und Ausführende.

Wien, 22.10.2025. — Ab 30. Oktober ist es wieder so weit: Unter dem Motto „The Great Learning“ feiert Wien Modern die Neugier, das Lernen und die Vielfalt. Mit Konzerten, Aufführungen, Filmvorführungen, Performances und Vorträgen wird den vielfältigsten Spielarten aktueller Musik- und Kunstproduktion Rechnung getragen. Dabei wird die Kunstform „Musik“ als vitales Laboratorium des Nachdenkens über die (Krisen der) Gegenwart verstanden.

Studierende und Uraufführungen

Zu hören sind bei diesem Festival nicht nur arrivierte Klangkörper wie das RSO Wien, das Klangforum Wien oder das Arditti Quartet, sondern eben auch neue Generationen von Komponierenden und Muszierenden. So sind MUK-Studierende bei drei Produktionen von Wien Modern und in insgesamt fünf Uraufführungsterminen mit Eigenkompositionen sowie als Ausführende vertreten, zusätzlich fungiert das MUK.theater in der Johannesgasse als Spielstätte des Festivals.

Für den Dekan der Fakultät Musik an der MUK, Arno Steinwider, unterstreicht die langjährige Kooperation mit Wien Modern den Anspruch der Universität, „den Puls der Zeit nicht nur zu reflektieren, sondern aktiv mitzugestalten“: „Die zeitgenössische Musik nimmt an der MUK eine zentrale Stellung ein, denn sie ermöglicht es unseren Studierenden, am künstlerischen Diskurs der Gegenwart unmittelbar teilzuhaben und sich in der Wiener Musik- und Kunstszene zu verorten.“

„Carte Blanche“ im Wiener Musikverein (11.11.)

Den Start macht am 11. November der Konzertabend „Carte blanche à Pierluigi Billone“ im Wiener Musikverein: Der kürzlich mit dem Erste Bank-Kompositionspreis ausgezeichnete Komponist Pierluigi Billone präsentiert gemeinsam mit MUK-Studierenden ein Programm mit ausgesuchten Klassikern der Neuen Musik von Giacinto Scelsi, Luigi Nono, Morton Feldman, Galina Ustvolskaya sowie einer eigenen Komposition. Die musikalische Leitung obliegt Roland Freisitzer.

Die Reihe „Carte Blanche“ bewährt sich seit Jahren als wertvoller Baustein im Rahmen der Ausbildung: Studierende lernen durch die Begegnung und Zusammenarbeit mit namhaften zeitgenössischen Komponist*innen. In der Vergangenheit waren mit Mark Andre, Chaya Czernowin, Georg Friedrich Haas, Bernhard Lang, Olga Neuwirth, Younghi Pagh-Paan, Krzysztof Penderecki, Rebecca Saunders, Johannes Maria Staud, Jörg Widmann und Agata Zubel österreichische und internationale Größen zu Gast.

„Ionisation instrumentale“ im MUK.theater (19.11.)

Bewährt hat sich auch der jährliche Wien Modern-Termin im MUK.theater, wo Studierende unter dem Titel „Ionisation instrumentale“ eigene Werke als Uraufführungen nebst einem Referenzwerk der Neuen Musik präsentieren. Als Referenzwerk steht das Kammerstück „Verwandlung“ in Gedenken an die große, im März 2025 verstorbene Komponistin Sofia Gubaidulina auf dem Programm. Von den MUK-Studierenden Simon Bauer (Jahrgang 1998) und Parsa Badiei Sabet (Jahrgang 2003) gibt es zwei instrumentale Uraufführungen mit Live-Elektronik bzw. mit elektronischer Zuspielung. Simon Bauer aus der Kompositionsklasse von Eva Reiter war im Jahr 2024 Finalist beim Ö1 Talentebörse Kompositionspreis, Parsa Badiei Sabet studiert Komposition in der Klasse von Sam Penderbayne an der MUK.

Das Programm ist übrigens nicht vorrangig an ein Fachpublikum adressiert, sondern hält für allgemein interessierte Zeitgenoss*innen spannende Hörerlebnisse bereit. Der Eintritt für beide Aufführungen am 19. November um 18 Uhr sowie um 20 Uhr ist übrigens frei, Zählkarten sind ab 13. November beim Empfang der MUK (1010 Wien, Johannesgasse 4a) erhältlich.

„Vielfalt der Sprache/n in Wien“ im MuTh (17.11.)

Auch die ukrainische Komponistin Valeriia Rymska-Dolhikh zählt zu den Finalistinnen des Ö1 Talentebörse Kompositionspreises (2025). Ihr Vokalquintett „The Tongues of Wars in Vienna“ zählt zu den vier Siegerstücken einer Ausschreibung, den die ACOM (Austrian Composers Association) und Wien Modern gemeinsam mit u. a. dem Ensemble REIHE Zykan+ im Frühjahr lanciert hatte. Am 17. und 18. November werden diese vier ausgezeichneten Vokalstücke nebst zwei Text- und Vokalwerken von Otto M. Zykan im MuTh aufgeführt, es musiziert das Ensemble Reihe Zykan+ unter Leitung von Michael Mautner.