Spielkinder, die gern erzählen [Zur Ausbildung im Fach Schauspiel] (Die Presse)

Sa, 17.08.2019, 11:00 Uhr

Von Reichenau über Salzburg bis Bregenz - das Kulturangebot im österreichischen Sommer ist riesig. Doch ohne fundierte ausgebildete Schauspieler hebt sich kein Vorhang.

[...] Betätigungsfelder jenseits der Bühne sind Synchronsprechen, Hörspiele und -bücher, theaterpädagogische Aufgaben und Lesungen. „Die Möglichkeiten für Schauspielabsolventen sind in der heutigen Medienwelt vielfältig“, weiß der Rektor der Musik- und Kunst-Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), Andreas Mailath-Pokorny: „An einem Tag wird eine Shakespeare-Tragödie gegeben, am nächsten sind sie in ein theaterpädagogisches Vermittlungsprojekt involviert, dann gibt es die Textfläche zu sprechen, die klassische Komödie zu spielen, den antiken oder modernen Sprechchor, den szenisch-musikalischen Liederabend und vieles mehr.“ Hinzu komme der Bereich Film als nicht mehr wegzudenkendes Berufsfeld, vor der Kamera oder in einer Sprechfunktion. „Alle diese Formate setzen ganz unterschiedliche Grundkenntnisse voraus und haben doch eines gemeinsam: die Beherrschung eines schauspielerischen Handwerks und dessen virtuose Verfügbarkeit“, sagt Mailath-Pokorny. [...]

Der achtsemestrige Bachelor-Studiengang Schauspiel an der MUK hat sich in den vergangenen Jahren dem zusätzlichen Schwerpunkt Film und Fernsehen verschrieben, unter anderem mit Casting-, Synchronisations- und Filmworkshops. Ab dem zweiten Studienjahr wird die Zusammenarbeit mit Theatern und Filmemachern gefördert. An der Kunst-Uni Graz umfasst das Diplomstudium Darstellende Kunst (Schauspiel) acht Semester in zwei Studienabschnitten. Das Studium ist modular aufgebaut. Im Zentrum des Bachelorstudiums Schauspiel an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz stehen neben den darstellerischen, körperlichen und sprachlichen Grundkompetenzen die Themenfelder Improvisation und szenische Gestaltung sowie Theatertheorie, -geschichte und Dramaturgie. Pro Jahr werden hier maximal acht Studierende aufgenommen.

Die Presse, 17.09.2019
Von Claudia Dabringer (Quelle)