„Im Glashäusl“: „Große Gesellschaftsfragen“, „kurzweilige Montage“ (ORF, APA, Kurier, Der Standard)

Mo, 27.05.2024, 10:19 Uhr

Der Theaterabend ist eine Kooperation zwischen dem Schauspielhaus und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, es stehen also junge Schauspiel-Studierende auf der Bühne und verhandeln große Gesellschaftsfragen – am stillen Örtchen. Das junge Ensemble meistert die raschen Szenen- und Rollenwechsel mit viel Spielfreude und einem breiten Spektrum des Ausdrucks.

Der Theaterabend ist eine Kooperation zwischen dem Schauspielhaus und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, es stehen also junge Schauspiel-Studierende auf der Bühne und verhandeln große Gesellschaftsfragen – am stillen Örtchen. „Was die Texte trotz unterschiedlicher Temperatur eint, ist der Umstand, dass sie alle einen Einblick in die österreichische Seele liefern. [...] Verhandelt werden beispielsweise das Thema ‚Femizide‘ sowie der Umstand, dass sich Österreich in der ewigen Opferrolle gefällt.“

Julia Sahlender: „Im Glashäusl“ im Schauspielhaus Wien [mit Szenenausschnitten sowie einem Interview mit der Regisseurin Anne Bader].
Kulturjournal, 23.05.2024, Radio Österreich 1 (Link)
....

Es beginnt mit einer auf die Klowand projizierten Triggerwarnung: „Rassismus. Sexuelle Gewalt. Österreich“. Damit nimmt Regisseurin Anne Bader einige jener Motive vorweg, die in der folgenden Stunde auf der Bühne des Schauspielhauses Wien von acht Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität Wien verhandelt werden. Die Montage von vier Theatertexten zu „Im Glashäusl“ feierte am Donnerstag als Gesellschaftsanalyse in und vor einer öffentlichen Toilettenanlage Premiere. [...]
Das junge Ensemble meistert die raschen Szenen- und Rollenwechsel mit viel Spielfreude und einem breiten Spektrum des Ausdrucks. [...] Lang anhaltender Jubel für eine sympathische Leistungsschau heimischen Theaterschaffens.

Sonja Harter: Sonja Harter/APA: Kurzweilige Montage: „Im Glashäusl“ im Schauspielhaus Wien
Puls24, 24.05.2024 (Link)
Salzburger Nachrichten/APA, 24.04.204 (Link)
....

Die in Zusammenarbeit mit dem dritten Jahrgang der Wiener MUK (Musik und Kunst Privatuniversität) entstandene Inszenierung handelt vom Österreich der Gegenwart, betrachtet unter anderem vom stillen Örtchen aus.

Margarethe Affenzeller, Der Standard, 24.04.2024

....

Eindeutig mehr zu lachen gibt es im Schauspielhaus. Denn Regisseurin Anne Bader integriert in den MUK-Abend jede Menge Slapstick. Auch hier gibt es Pantomime wie chorische Passagen, die Studierenden schlüpfen in Windeseile in diverse Rollen. [...] 
Im Zentrum steht eine heilige Johanna der Aborte, die viel zu stark an die frömmelnde Mariedl aus Werner Schwabs „Präsidentinnen“ erinnert. Fabia Matuschek meistert die Herausforderung
mit oberösterreichischem Akzent und naiver Devotheit, auf die Samira Kossebau als Assistentin herzerfrischend ruppig antwortet. [...] Der Text von Gerhild Steinbuch und Thomas Köck über Doch-nicht-Rücktrittsphrasen von Politikern ist nur ein Sketch, die Reflexion von Lisa Wentz über Missbrauch und Femizid eignet sich nicht für einen Fünfminüter. Höhepunkt ist Robert Woelfls absurde Analyse über den Müll. Dazu putzt ein Quartett übereifrig die Toilette, die Franziska Bornkamm als Würfel in die Mitte der Bühne gestellt hat. Man kann aber noch so viel schrubben: Österreich bleibt ein kleines Land mit dunkler Vergangenheit.

Thomas Trenkler: Strahlengöttin kontra Klofrau.
Kurier, 25.05.2024 (Link)