Das österreichische Musikinformationszentrum mica – music austria wird 30 Jahre alt und verdient in der Tat ein Ständchen zu diesem Geburtstag. mica ist zweifellos die erste Adresse für jedwede Information zur aktuellen musikalischen Kreativszene; vielleicht ebenso wichtig ist die Funktion als Lobby-Institution für die Interessen der Musiker*innen.
Als Rektor der Musik und Kunst Universität der Stadt Wien schätze ich das mica als Institution und Kooperationspartner. Insbesondere beeindruckt das mica darin, wie konsequent es seit 30 Jahren die hochdifferenzierte Musikszene zwischen Rock, Punk, Jazz, World und Neuer Musik, zwischen elektronischen, transmedialen und theatralen Performanzen, nicht zuletzt zwischen „U“ und „E”, dokumentiert. Mit Gewinn beobachte ich in den mica -Publikationen die Diskussion von aktuellen Themen, beispielsweise „Fair Pay”, „Förderungen“ oder „KI“. Es ist entscheidend, dass Musikschaffende auch in Zukunft nicht durch digital agierende Konzerne entrechtet und enteignet werden.
Als jemand, der das mica von Beginn an begleitet und (wahrscheinlich zu wenig) finanziell mit Steuergeld unterstützt hat, weiß ich um die große persönliche Kompetenz und das riesige Engagement der Mitarbeiter*innen des mica, vor allem aber auch um die Tatsache, dass das österreichische Musikleben um Vieles ärmer wäre, gäbe es diese Anlaufstelle und Plattform für die ganze Vielfalt musikalischer Kunst in Österreich nicht. Das mica ist unverzichtbar geworden und das ist das größte Geburtstagskompliment, das man machen kann.
Dr. Andreas Mailath-Pokorny (Rektor der Musik und Kunst Universität der Stadt Wien, Präsident des BSA, ehemaliger Wiener Kulturstadtrat)
30 Jahre mica, 30 Glückwünsche
Juni 2024 (Link)