Landschaft zählte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den wichtigsten Themen von programmatischer Musik. Mit klanglichen Mitteln wurden auf dieser Grundlage mentale Vorstellungsbilder erschaffen, die wesentlich zum kollektiven Bewusstsein von Territorien und Naturräumen beitrugen: ein musikalisch geschaffenes Bewusstsein, das vielfach bis zum heutigen Tag andauert.
Besonders intensiv und vielschichtig geschah dies in Nordeuropa. Dieses Konzert versucht, das Spektrum der musikalischen Formulierungen vorzuführen. So umfasst es Werke, die den pastoralen Charakter Dänemarks suggerieren (Niels Gade, Carl Nielsen), die „irreduzible“ nationale Eigenart Finnlands ausdrücken (Jean Sibelius), die betörende Sinnlichkeit Norwegens evozieren (Geirr Tveitt) und schließlich die spektakuläre Erhabenheit Islands in Musik übersetzen (Jón Leifs). Dazu ergänzend erklingen schwedische Konzertkompositionen von Lars Erik Larsson und Andrea Tarrodi.
Dieses besondere Programm wird vom Sinfonieorchester der MUK unter dem Gastdirigenten Petter Sundkvist präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Wissenschaft und Forschung der MUK (IWF) wird die musikalische Performance von einer musikwissenschaftlichen Diskussion mit Univ.-Prof. Dr. Stefan Schmidl (Lehrender an der MUK) sowie Árni Heimir Ingólfsson (Pianist, Komponist, Musikwissenschafter) informativ wie unterhaltsam begleitet. Der Autor der umfangreichen Biographie von Jón Leifs wird anlässlich der Aufführung von dessen Geysir eine Einführung in die isländische Musikgeschichte geben.
Karten beim RadioKulturhaus erhältlich