„Hingegen glaube ich, dass man einem im fantasieren glücklichen Kopfe allezeit mit Gewissheit einen guten Fortgang in der Composition prophezeyen kann.“
(Carl Philipp Emanuel Bach)
Die Improvisation spielte von Anbeginn des Musikmachens bzw. -schaffens und des Bauens von Instrumenten eine zentrale Rolle für die menschliche Kreativität. Menschen haben einen inhärenten Drang zur Improvisation: Bei manchen ist dieser explizit nach außen gekehrt und wird praktiziert, ja sogar gefeiert; bei anderen existiert dieser still im Inneren und meldet sich nur schüchtern beim leisen Singen während eines Spaziergangs oder beim vor sich hin Summen an einer Bushaltestelle.
Der vielleicht berühmteste Sohn Johann Sebastian Bachs, Carl Philipp Emanuell Bach, bekannt als CPE Bach, wusste um die Kraft des Improvisierens und deren Einfluss auf das eigene Glück als Künstler*in und Interpret*in. CPE Bach schrieb das noch heute als wichtiges Lehrwerk der Klavierdidaktik diskutierte Essay Über die wahre Art das Clavier zu spielen. Darin enthalten ist seine Beschreibung, wie wichtig das „Fantasieren“ — also das Improvisieren — für die ganzheitliche Qualität eine*r Musiker*in und die Entwicklung des Talents sei.
Studierende beschäftigen sich während ihres Studiums an allen Instituten und in allen Studienbereichen der MUK irgendwann intensiv mit der Kunst der Improvisation, denn diese bietet ihnen die Möglichkeit der freien Persönlichkeitsentfaltung, des zwanglosen Experimentierens und des Umgangs mit Auftrittspraktiken und Lampenfieber.
Alle Werke, die für dieses Konzert ausgewählt wurden, beschäftigen sich mit Improvisation, in jener Art wie das musikalische Material geschaffen wurde und beeinflussen auch die Vorgehensweise bei der Interpretation. Auch zwei Weltpremieren, sogar Unikate, stehen auf dem Programm: Improvisationen von Studierenden, nur einmal, genau so, live zu hören an diesem Abend im Metallenen Saal des Wiener Musikvereins.
Eine Kooperation der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
PROGRAMM:
Louise Farrenc (1804—1875)
aus dem Sextett für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott c-moll op. 40
1. Satz: Allegro
Maurice Ravel (1875—1937)
aus Miroirs für Klavier solo
1. Satz: Noctuelles
Carl Philip Emanuel Bach (1714—1788)
Fantasia für Fortepiano solo Es-Dur H 348
Maurice Ravel
Chansons madécasses für Stimme, Flöte, Violoncello und Klavier
Intermezzo für Violine und Akkordeon (Improvisation von Studierenden der MUK)
Maurice Ravel
aus Miroirs für Klavier solo
5. Satz: La vallée des cloches
Edgar Varèse (1883—1956)
Density 21.5 für Flöte solo
Intermezzo für Fortepiano solo (Improvisation von Studierenden der MUK)
Maurice Ravel
aus der Sonate für Violine und Klavier Nr. 2
2. Satz: Blues. Moderato
3. Satz: Perpetuum mobile. Allegro
Kat. 1 (Reihe 1—5): € 27,—
Kat. 2 (Reihe 6—9): € 22,—
Ermäßigung für Mitglieder des Club 20: € 10,—
Karten beim Musikverein Wien erhältlich unter +43 1 505 81 90, tickets@musikverein.at oder www.musikverein.at.
Der Vorverkauf für Mitglieder beginnt am 19.3.2025 um 9.00 Uhr.
Der allgemeine Vorverkauf beginnt am 26.3.2025 um 9.00 Uhr.