Forschungsförderung durch Stadt Wien

Tue, 13.09.2022
  • Wissenschaft und Forschung
© Christoph Püschner, Zeitenspiegel | PODIUM Esslingen
© Christoph Püschner, Zeitenspiegel | PODIUM Esslingen

Soeben wurde im Wiener Gemeinderat die Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Kommunikationsprojekts „Cabaret der alten Neuigkeiten“ mit 62.000 Euro beschlossen. Für das Projektteam rund um Wiebke Rademacher geht es jetzt in die Umsetzungsphase.

Das Projekt unter der Leitung von Univ. Prof.in Dr. in Wiebke Rademacher geht von der Hypothese aus, dass künstlerische Formate und Prozesse es ermöglichen, aktuelle Themen emotional zugänglich zu machen und zum Nachdenken anzuregen - dies gilt insbesondere für junge Zielgruppen. Über den Umweg“ der Geschichte versucht das Projekt, bei Jugendlichen Interesse an der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen und dessen Widerhall in der Kunst zu wecken.

Die ausgewählten Projekte der beiden jüngsten Wissenschaftscalls der Stadt Wien wurden von zwei unabhängigen Jurys empfohlen und nun vom Ausschuss der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft im Wiener Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Ziel des zweijährigen Calls Vom Wissen der Vielen" ist es, die Wissenschaftsvermittlung in den Wiener Bezirken mit innovativen Strategien und Projekten zu fördern. Insgesamt wurden 67 Forschungsprojekte eingereicht und begutachtetFür das Projektteam von Cabaret der alten Neuigkeiten. Partizipative Stückentwicklung auf Basis historischer Quellen über Kunst in angespannten Zeiten geht es jetzt in die Umsetzungsphase.

Über das Projekt — Cabaret der alten Neuigkeiten

Das künstlerisch-wissenschaftliche Kommunikationsprojekt Cabaret der alten Neuigkeiten lädt Jugendliche und junge Erwachsene ein, sich mit historischem Wissen und dem aktuellen Tagesgeschehen kritisch-reflektierend auseinanderzusetzen. In einem partizipativen Prozess entwickeln Schüler*innen der Wiener Außenbezirke gemeinsam mit Studierenden der MUK und einem künstlerisch-pädagogischen Team bestehend aus dem Regisseur Iñigo Gíner Miranda und Wiebke Rademacher eine collageartige Bühnenproduktion im Cabaret-Stil, die originale Text- und Bildquellen mit Musik aus der Zeit zwischen 1918 und 1933 verschränkt und sie auf ihre Relevanz im Heute befragt. Dabei spüren die Projektteilnehmer*innen gesellschaftliche Parallelen zwischen den 1920er und 2020er Jahren auf – von weltweiten Pandemien, über feministische Bewegungen bis hin zur Sorge vor einem erstarkenden Populismus. Teil des Entwicklungsprozesses sind Workshops und Seminare, in denen die Schüler*innen und Studierenden tief in die Originalquellen eintauchen und selbst forschend tätig werden. Zu den Abschlussvorstellungen werden weitere Schüler*innen eingeladen, die zudem in begleitenden Workshops die Arbeitsweise des Projekts und die Quellen kennenlernen. Darüber hinaus werden die Projektergebnisse im digitalen Raum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt greift Methoden der Citizen-Science, der Community Music, der Peer-Education und des dokumentarischen Theaters auf.

Wir freuen uns über diesen Erfolg und wünschen viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung!