Der OeAD, die Agentur für Bildung und Internationalisierung, lädt auch 2023 Schulklassen, Einzelpersonen und Familien zur Mitarbeit an ausgewählten Citizen-Science-Projekten aus den Bereichen Natur-, Geistes und Sozialwissenschaften ein. Mit dabei ist diesmal auch das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der MUK.
Das Forschungsprojekt zur Dokumentation der Opfer des Nationalsozialismus unter Lehrenden und Studierenden der MUK wurde von Susana Zapke vom Zentrum für Wissenschaft und Forschung ins Leben gerufen. Im Rahmen des Mitforschprojekts sind die teilnehmenden Citizen Scientists dazu aufgerufen, die bereits bestehenden biografischen Einträge im Gedenkbuch mit Daten wie Bildern, Videos und Dokumenten wie Personalausweisen, Karteikarten, Einträge in Akten, Konzertprogramme, Zeitungs- oder Fachartikel zu ergänzen. Diese werden selbstständig von den Teilnehmer*innen nach einem Einführungs-Workshop mittels Fragebögen online in Archiven, Bibliotheken und Sammlungsbeständen von Museen erfasst und ans Projektteam weitergegeben, das diese dann überprüft, selektiert und veröffentlicht.
Auf die Gewinner*innen des Citizen Science Awards warten für ihre Forschungsarbeit auch Auszeichnungen Schulklassen erhalten als Ersten Preis € 1.000,—, als Zweiten Preis € 750,— und als Dritten Preis € 500,—, Einzelpersonen und Familien dürfen sich über Sachpreise freuen.
Die feierliche Preisverleihung findet am 19. Oktober 2023 im Rahmen des 2. Young-Science-Kongresses in Anwesenheit des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek sowie Vertreter*innen des OeAD und den teilnehmenden Forschungseinrichtungen voraussichtlich an der Universität Wien statt.
Im Mittelpunkt des fortlaufenden Forschungsprojekts Hausgeschichte — Zeitgeschichte von Susana Zapke steht die Geschichte der MUK und ihrer Vorläuferinstitutionen seit Anfang des 20. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien wird auf Basis von neu erschlossenem Quellenmaterial die Erforschung der Institution und der (inter)nationalen bildungs-, kultur- und gesellschaftspolitischen Kontexte sowie ihrer historischen und erinnerungskulturellen Verankerungen im Gedächtnis der Stadt unternommen. Im Zuge dieser erstmaligen systematischen Recherchen wurde das Online-Gedenkbuch zur Erinnerung an Lehrende und Studierende, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, aufgebaut.