Die Familie Wittgenstein geht in die österreichische Musikgeschichte als Mäzene, Handschriftensammler und in einem besonderen Fall als Auftraggeber neuer Musik ein. Mitglieder der Wiener Philharmoniker (sowie manche ihrer Dirigenten) waren als Ausführende, Kammermusikpartner, Freunde und Lehrer oft Gäste im Palais Wittgenstein. Die Wiener Philharmoniker als natürliche Verbündete in Musikangelegenheiten waren eine typische Wittgenstein'sche Geste. Alle Angehörigen dieser Familie waren musikalisch hochgebildet und für einen echten Wittgenstein war nur das Beste gut genug.
Ein Abend im Rahmen des vierteiligen Veranstaltungszyklus „Ludwig Wittgenstein, Antisemitismus und der Exodus der österreichischen geistigen Elite“ in Kooperation der Wittgenstein Initiative mit Leopold Museum Wien, Diplomatischer Akademie Wien sowie mit der MUK.
Programm:
Ausführende:
Johanna Gossner, Klarinette (Duo Minerva, MUK-Klasse Alexander Neubauer)
Assia Weismann, Violine (als Gast)
Carolin Lindner, Violine (als Gast)
Momoko Aritomi, Viola (als Gast)
Benedikt Sinko, Violoncello (als Gast)
Veranstalter*innen:
Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Biba – Bis 30. Juni 2021 Direktor von Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, danach freischaffender Musikwissenschaftler. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Musikgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts, vor allem zu Kirchen- und Adelsmusik sowie zum Musikinstrumentenbau, zu Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert, Brahms und Gottfried von Einem sowie zur Geschichte des Konzertwesens. Editionen von mehr als 120 musikalischen Werken aus Barock, Klassik und Romantik. Mitglied mehrerer musikwissenschaftlicher Gremien. Regelmäßige Vortragstätigkeit sowie Kurator von Musikausstellungen in Österreich, Europa und Übersee.
Radmila Schweitzer studierte Musikwissenschaft und Philosophie an den Universitäten Prag und Kopenhagen und schloss ihr Studium 1994 mit Summa cum Laude ab. Nach mehreren Jahren im klassischen Musikmanagement in Wien und München gründete sie 2014 die Wittgenstein Initiative gemeinsam mit Nachfahren der Familie Wittgenstein sowie in Kooperation mit internationalen Wittgenstein-Forschern. Die Initiative ist ein internationales Forum mit dem Ziel, Wittgenstein in seine Heimatstadt „zurückzubringen“ und sein Erbe über die Philosophie hinaus einem breiten Publikum zugänglich zu machen – in Literatur, Kunst und Musik. Im Jahr 2018 gab sie zusammen mit Brian McGuinness Wittgensteins Briefwechsel mit seinen Geschwistern heraus (Haymon, Innsbruck 2018; Bloomsbury, UK 2019; Flammarion. Paris 2021). Die Ausstellung „The Tractatus Odyssey“ war u. a. in Wien, Warschau, Rom, Budapest und Paris zu sehen; der 2018 in deutscher Sprache erschienene Katalog kommt demnächst in einer englischen Fassung bei DoppelHouse Press (Los Angeles) heraus.
Um Anmeldung wird höflich gebeten unter der Adresse der Wittgenstein Initiative.