Flötenworkshop mit Dorothea Seel

Fri, 16.01.2015, 10:00‒13:00  Uhr

Die Flöte in der Romantik -
Die Entwicklung der Flöte im 19. Jahrhundert

Die nahe (und doch so ferne) Welt der Querflöte

Die Querflöte war und ist mehr als die scheinbar allgegenwärtige "Boehmflöte". Schon der Umstand, dass Boehm selbst mehrere Querflötenmodelle erfunden hatte, ist heute kaum bekannt. Dass etwa Boehms konische Ringklappenflöte bis weit in das 20. Jahrhundert im Orchestergebrauch war (und als konisches Piccolo immer noch ist), ist selbst vielen, die tagtäglich mit dem Instrument befasst sind, nicht mehr bewusst. Flötenmodelle wie die "Meyerflöte", die "Zieglerflöte", die Schwedler-Kruspe-Flöte, das Modell "Tulou" und viele andere scheinen nur für noch einige Sammler und Fachleute Bedeutung zu haben. Doch sie und noch einige andere bildeten die Klangwelt der Querflöte, die unseren Vorfahren noch durchaus vertraut war, und die es heute auch für eingeschworene Anhänger der "Boehmflöte" – genauer: der zylindrischen Deckelklappenflöte von 1847 – erneut zu entdecken gilt.
Wer die Eigenschaften diverser historischen Flöten versteht, wird selbst auf der Boehmflöte sensibler für unterschiedliche Komponistenintentionen, aber auch für diverse Problemstellen reagieren. Es sei nur an Richard Wagners abschätzige Bemerkungen über die Zylinderflöte als "Gewaltröhre" und "Kanone" erinnert, um zu verstehen, dass viele bedeutende Komponisten ganz genaue Vorstellungen vom Klang einer Querflöte hatten. Um solche auf einem anderen Flötenmodell – welchem auch immer – realisieren zu können, ist es jedoch erforderlich, die vergangene Vielfalt der Flötenklänge selbst zu erfahren und kennenzulernen.


Dorothea Seel studierte Konzertfach Flöte am Mozarteum Salzburg und schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab. Es folgte ein Studium für Alte Musik an der Staatl. Hochschule für Musik in Trossingen Zu weiteren Lehrern gehörten u.a. Aurèle Nicolet,  Barthold Kuijken und Lisa Beznosiuk.
Sie spielt regelmäßig bei The English Concert, The Orchestra of the Age of Enlightenment, The New London Consort, Hanover Band, London Baroque und London Classical Players, The Kings Consort.
Seit 2001 auch in deutschen Orchestern wie Concerto Köln, Ludwigsburger Festspielorchester,  dem Münchner Kammerorchester, Kammerphilharmonie Bremen, Hofkapelle München, Harmony of Nations, Concentus Musicus Wien u. a. Bis zur seiner Auflösung 2006 spielte sie bei Musica Antiqua Köln.
Tourneen führten sie als Solistin durch viele Länder Europas, in das New Yorker Lincoln Center, nach Japan, Texas, Singapur, Neuseeland und Mexico.
Sie spielte unter Dirigenten wie Simon Rattle, Roger Norrington, Trevor Pinnock, Charles Mackerras, Mark Elder, Rene Jacobs, Riccardo Muti, Thomas Hengelbrock, Nikolaus Harnoncourt u.v.a.

Als Dozentin gab sie Meisterkurse für Barock, Klassische und Romantische Flöte an der Southampton University in England, an der Staatl. Hochschule für Musik Trossingen, dem Institut für Musikwissenschaft Innsbruck, der Universität für Musik in Wien und den Landeskonservatorien Innsbruck und Klagenfurt und 2012 an der Nanyang Universiy of Fine Arts in Singapur, der University of North Texas, sowie bei der trigonale festival der alten musik.
2014 wirkte Dorothea Seel als Jurorin beim 8. Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerb bei den Internationale Barocktagen Stift Melk.
2005 gründete sie das Trio Petit Trianon für Flöte, Cello und Hammerklavier, sowie 2011 das Cellini Bläserquintett, das sich auf Musik des 18. und 19. Jh. auf Originalinstrumenten spezialisiert hat.
2015 wird bei Hänssler Classic eine CD mit den Flötensonaten von G. F. Händel mit Luca Guglielmi, Cembalo erscheinen.
2010 gründete Dorothea Seel das  Ensemble "Barocksolisten München" debütierte u.a. bei den Europäischen Festwochen Passau, und bei der trigonale / festival der alten musik, Brühler Schlosskonzerte der Residenzwoche München. Im Hause der Carinthischen Sommerakademie gibt sie gemeinsam mit den Barocksolisten München seit fünf Jahren Meisterkurse.
Bei Hänssler Classic sind 2014 unter Ihrer Leitung mit diesem Ensemble sämtliche Vivaldi Konzerte veröffentlicht worden.
Ebenfalls erschienen 2014 die Flötenkonzerte von Johann Zach mit den "Barocksolisten München" beim Label Musikmuseum des Tiroler Landesmuseums.
2015 wird sie für das Label Hännsler Classic alle Flötensonaten von CPE Bach aufnehmen.

Date
Fri, 16.01.2015, 10:00‒13:00  Uhr
Location
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Erkersaal Johannesgasse 4a 1010 Wien
Ticket price
Eintritt frei

Aktive Teilnahme nur für Studierende der KONSuni