Quasi come d’un concerto — Die Kreutzersonate in Musik und Literatur

Wed, 23.06.2021
  • Schauspiel
  • Orchester/Ensembles/Kammermusik
Windora Quartett und Schauspieler*innen
Windora Quartett und Schauspieler*innen

Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas „Überschreibungen“ des Zentrums für Wissenschaft und Forschung der MUK widmeten sich die Studierenden dem Projekt „Überschreibungen: Die Kreutzersonate in Musik und Literatur“. Das Ergebnis wird nun als Konzertvideo präsentiert.

Im musikalischen Zentrum dieses spannenden Programms steht die Sonate für Violine und Klavier Nr. 9 A-Dur op. 47 (1802) von Ludwig van Beethoven, auch genannt Kreutzersonate. Dieses Werk sprengt den Rahmen der Gattung durch seine Virtuosität, Dauer und seinen konzerthaften Gestus.
In Lew Tolstojs gleichnamiger und stark autobiographischer Novelle wird die konzertante Aufführung der Kreutzersonate zum Nukleus für einen literarischen Mord: Der eifersüchtige Ehemann ersticht seine Gattin. Die beschuldigte Ehefrau Sofja Tolstaja, verfasst mit Eine Frage der Schuld eine Replik auf die Vorwürfe.
Leoš Janáček wurde 1923 sowohl literarisch als auch musikalisch zu seinem Streichquartett Nr. 1 inspiriert, das ebenfalls den Untertitel Kreutzersonate trägt. Dieses Streichquartett taucht wiederum in Margriet de Moors Liebesgeschichte Die Kreutzersonate (2002) auf.

Diese 200-jährige musikalische und literarische Wechselwirkung wurde im Sommersemester 2021 von den jungen Musiker*innen und Schauspieler*innen der MUK im wunderschönen Ambiente des Vivaldi-Saals unter Einhaltung aller COVID-19-Schutzmaßnahmen auf die Bühne gebracht und aufgezeichnet. Ergänzt wird das Konzertvideo mit dem Titel Quasi come d’un concerto durch die Uraufführung von Miniaturen von Kompositionsstudierenden der MUK.

Die Videopremiere erfolgt am Mittwoch, 23. Juni 2021, 20:00 Uhr. Danach bleibt das Video noch für weitere zwei Wochen für interessiertes Publikum online.


PROGRAMM:

Ludwig van Beethoven (1770—1827)
Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47

Leoš Janáček (1854—1928)
Streichquartett Nr. 1 Kreutzersonate

Miniaturen von Alvaro Collao Léon, Tatiana Panyaeva, Emilia Reiter, Linus Rastegar und Rafael Salas Chia.

Windora Quartett:
Lalita Svete und Norbert Simó, Violine
Patrizia Batik, Viola
Maike Clemens, Violoncello

Emilia Reiter, Evgeny Sinayskiy und Tatiana Panyaeva, Klavier


Mit Texten von Lew Tolstoi, Sofja Tolstaja und Margriet de Moor,
gelesen von Nikita Dendl, Benita Martens und Thomas Wachtler (3. Jahrgang Schauspiel der MUK).

Künstlerische Leitung und Konzeption: Julia Purgina (Musik) und Karoline Exner (Schauspiel)


Literaturzitate mit freundlicher Genehmigung aus:

  • Lew Tolstoj: Die Kreutzersonate (aus dem Russischen von Arthur Luther), Insel Verlag, Berlin
  • Sofia Tolstaja: Eine Frage der Schuld (aus dem Russischen von Alfred Frank und Ursula Keller), Verlagsgruppe Random House GmbH
  • Margriet de Moor: Kreutzersonate. Eine Liebesgeschichte (aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen), © 2002 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München


Wir wünschen gute Unterhaltung!

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