Der Komponist konnte die Jury von sich überzeugen und holte den Dritten Preis im WDCA Wettbewerb 2018.
Der Wolf Durmashkin Composition Award ist ein Projekt des Vereins „die KunstBauStelle“ zur Förderung von Kunst und Kultur, Kulturvermittlung, kultureller Bildung und Projekten der kulturellen Jugendarbeit.
Vor dem Hintergrund des 70. Jahrestags des Konzerts des Displaced Persons-Orchesters am 10. Mai 2018 im Landsberger DP-Lager und der Gründung des Staates Israel (14. Mai 1948), lud dieKunstBauStelle e.V. in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater München junge Menschen ein, sich mit den Gegebenheiten, Stimmungen, Befindlichkeiten, Niederlagen, Kämpfen sowie den Rebellionen kompositorisch auseinanderzusetzen. Dafür wurden unterschiedliche Materialien zur Verfügung gestellt, um sich mit den historischen Vorgängen vertraut zu machen und einen individuellen Zugang zu finden.
Der Preis wurde in drei Stufen vergeben – Komponist und MUK-Absolvent Otto Wanke (ehemals Klasse Wolfgang Liebhart) konnte die Jury mit seinem eigens für den Wettbewerb komponierten Werk überzeugen und den Dritten Preis mit einem Preisgeld von € 1.500 für sich entscheiden.
Die Preisverleihung der ausgezeichneten Werke erfolgt am 9. Mai 2018 in Landsberg am Lech.
Die Uraufführung der Werke findet ebenda am 10. Mai 2018 in einem Doppelkonzert statt.
Otto Wanke wurde 1989 in Tschechien geboren. Mit 18 nahm er privaten Kompositionsunterricht, mit 19 begann er Jazz-Komposition am Jazz Konservatorium in Prag zu studieren. Als Komponist war er in dieser Periode vor allem im Bereich der Kammermusik tätig. Für größere Besetzungen schrieb er das Stück On The Horizont für Big Band und Movements für Streichorchester. Mit letzterem gewann er auch den Kompositionswettbewerb in Brünn.
Nach zwei Jahren in Prag zog er nach Wien, wo er klassische Komposition bei Wolfgang Liebhart an der MUK studierte. In Wien begann er ebenfalls als Dirigent und Tonmeister tätig zu sein. Als Instrumentalist und Komponist hatte er in dieser Zeit bereits zahlreiche Konzerte in verschiedenen Ländern Europas.
2013 begann er mit dem Komponisten Bruno Liberda zu arbeiten. Unter seinem Einfluss hat er sein erstes rein elektronisches Stück Breathing Underwater für acht Lautsprecher komponiert und gewann damit den Kompositionswettbewerb Maarble in Griechenland. In Folge dieses Erfolgs mit elektronischer Musik komponierte er Stufen für Geige und Elektronik und Threads für Bassklarinette und Elektronik. Diese Stücke wurden in mehreren Ländern, darunter Spanien, Tschechien und Litauen, mit Erfolg aufgeführt. Seit dieser Zeit ist er ebenfalls als Performer in der elektronischen Musik – meistens in Kooperation mit Live-MusikerInnen – tätig.
Sein kompositorisches Repertoire enthält inzwischen auch einen großen Anteil an rein instrumentalen Werken für Solo-Instrumente, Kammermusik und Orchester – seine Orchesterstücke Morphen (2016) und Shimmering (2017) wurden im ORF-RadioKulturhaus uraufgeführt.
2016 war er Finalist des Ö1-Wettbewerbs und sein Porträt wurde im Radio Ö1 gesendet. Im selben Jahr gewann er den Gustav-Mahler-Wettbewerb, in dessen Rahmen er auch mit Wolfgang Mitterer, Paul Gulda und Christoph Cech an einem Oratorium arbeitete.
2017 gewann er den Zweiten Platz im FIMS Wettbewerb in der Schweiz und den Ersten Preis im Guinjoan Wettbewerb in Barcelona. Außerdem erhielt er einen Auftrag für ein Orchesterstück vom Orchester ii Cottbus, das im Jänner 2018 uraufgeführt wurde.
Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!