Reinhard Wieser (Lehrer für Klarinette am Kons) berichtet von der Meisterklasse mit Colin Lawson, der als brillanter und Weltklasse-Klarinettenspieler hoch gelobt wird.
Ausgehend von der Anregung einer Studentin konnte der Doyen der klassischen Klarinette und Kanzler des Royal College of Music in London, Colin Lawson, für einen kurzen Workshop über die Geschichte der Klarinette gewonnen werden. Professor Lawson erklärte in sehr launigem Ton und mit spürbarer Begeisterung die Anfänge der Klarinette und der Chalumeaux, ihrer direkten Vorgängerinstrumente. Besonders anschaulich war, dass Lawson die Instrumente auch gleich demonstrierte und passende Aufnahmen (meist von ihm selbst gespielt) präsentierte.
So erhielten die fast vollständig anwesenden Klarinetten-StudentInnen des Kons viele Informationen, welche die Literatur, die sie ständig studieren (von Händel über Mozart zu Weber) direkt betraf. Nach der Einführung in ihre Geschichte konnten die StudentInnen die mitgebrachten Instrumente auch gleich selbst ausprobieren. Da darunter auch ein Original einer Klarinette aus der Mitte des 18. Jahrhunderts in Paris war, war dies ein wirklich bleibender Eindruck.
Danach bot sich einigen StudentInnen die Gelegenheit Ausschnitte Klarinettenkonzerten von aus Mozart und Weber vorzuspielen, wobei sich Professor Lawson hier als ebenso erfahrener wie wissender Lehrer erwies. Seine klaren Hinweise, etwa den Einfluss der Harmonik auf die Interpretation betreffend, waren sehr informativ und inspirierend. Darüber hinaus wies er uns auf die Möglichkeit hin, auch sehr bekannte Stücke zu verzieren, eine Praxis, die im 18. Jahrhundert üblich und erwünscht war.
Wir bedanken uns bei Colin Lawson sehr herzlich und hoffen, dass er bald wieder nach Wien kommt, um eventuell einen längeren Kurs zu halten. Ein Dankeschön auch an unsere Korrepetitorin Sandra Jost, die uns in bewährter Weise begleitet hat.
Reinhard Wieser
15.04.11