Am 10. Februar ging „Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne“, eine Ausstellung des Theatermuseums in Kooperation mit der MUK zu Ende. Behandelt wurde die Wiener Geschichte des modernen Tanzes und seine berühmten Tänzerinnen, Choreografinnen und Pädagoginnen.
Mit zwei sehr gut besuchten Vorstellungen des Recherche-Projektes Tanzgeschichten mit vier Kindern und zwei Profi-Tänzer*innen von Martina Rösler (Tanzpädagogik-Absolventin der MUK und MAE-Gastlehrende) ging nun die vielschichtig angelegte Ausstellung Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne im Theatermuseum Wien zu Ende. Der Kuratorin Andrea Amort, Leiterin des Tanz-Archivs an der MUK, war es gelungen, die Aufmerksamkeit des Publikums nahezu ein Jahr lang für die umfangreich angelegte Schau wach zu halten.
Erstmals wurde die Wiener Geschichte des modernen Tanzes, die auch eine Geschichte der Selbstbestimmtheit von Frauen ist, umfangreich mit Dokumenten, Fotos und Filmmaterial aufbereitet und in ihren kulturgeschichtlichen und politischen Kontext gestellt. Auch in der Tanzmoderne waren es vor allem jüdische Künstler*innen, die die große Bewegung prägten. Amort spannte den Bogen allerdings bis in die Gegenwart, um zu zeigen welche Auswirkungen die Wiener Moderne des Roten Wien immer noch hat und endete im Heute mit künstlerischen Filmbeispielen von u.a. Doris Uhlich, Amanda Pina und Simon Wachsmuth.
Zentraler Gegenstand der Betrachtung war freilich das lebendige Erbe von Rosalia Chladek, deren System in überarbeiteter Form am Studiengang Tanz an der MUK gelehrt wird. Das vielbeachtete Tanzprogramm Rosalia Chladek Reenacted, das sechs Mal im Eroica-Saal des Theatermuseums gezeigt werden konnte, war der Höhepunkt des insgesamt 45 Vorstellungen umfassenden, mit der MUK und dem Studiengang Tanz in Kooperation entstandenen performativen Rahmenprogramms. Anfragen für Gastspiele liegen vor. Der 2019 bei Hatje & Cantz erschienene Katalog ist im Theatermuseum und im Buchhandel erhältlich.