Isa Rosenbergers Installationen richten den Blick auf alternative Lesarten von Geschichte und legen stumme, unterdrückte, verlorene oder vergessene Geschichte(n) frei. In ihren Projekten reflektiert Rosenberger – vielfach aus einem intersektional feministischen Blickwinkel – generationenübergreifende Wissensformen, persönliche Geschichten und Diskurse, die über mitunter große geographische Distanzen und Zeiten hinweg migrieren. Die dokumentarische Form erfährt in Rosenbergers Praxis eine multiperspektivische Verdichtung durch das Zusammentreffen von Archivmaterial, Inszenierung, performativer (Wieder-)Aufführung und dialogischen Formaten im Sinne der Oral History.
Rosenberger „choreografiert“ raumgreifende und immersive Installationen aus Videos, Collagen, Fotografien und Fragmenten von Architekturen und Bühnenelementen. In ihrem Vortrag zeigt Rosenberger anhand ausgewählter Projektbeispiele THE VAST LAND FROM WHICH SHE COMES (2020), MANDA (2023) und GOT IT ROUGH ’CAUSE I’M A SHE (2021), wie sie unterschiedliche Kontexte, persönliche Erfahrungen und makropolitische Strukturen in nachvollziehbare Zusammenhänge bringt, und welche Bedeutung die Fragen von „Care“ – sowohl in ethischer als auch praktischer Hinsicht – in ihrem Arbeitsprozess einnehmen.
Isa Rosenbergers Vortrag findet im Rahmen der Lehrveranstaltung Kunst- und Kulturtheorie: Kunst, Care und Empowerment von Joonas Lahtinen statt.
SL Mag. Isa Rosenberger (geb. 1969) lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht und lehrt als Senior Lecturer an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kunst und Bildung. Ihre künstlerischen und künstlerisch-forschenden Arbeiten wurden sowohl national als auch international in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Einzelausstellungen (Auswahl): Stiftung Bauhaus Dessau, Kunsthaus Graz (2023); Camera Austria, Graz (2020); Kunsthalle Exnergasse, Wien (2019); Skirball Cultural Center, Los Angeles (2014); Grazer Kunstverein (2011); Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburg (2009); Secession Wien (2008). Gruppenausstellungen (Auswahl): Dom Museum Wien (2021); Salzburger Festspiele (2020); Museum of Contemporary Art Zagreb (2018); Belvedere 21, Wien, Kunsthaus Graz (2017); Bergen Assembly, Museum der Moderne Salzburg, VOX centre de l’image contemporaine, Montreal, <rotor> association for contemporary art, Graz (2016). 2008 erhielt Rosenberger den Otto Mauer Preis und 2012 den Outstanding Artist Award für Video- und Medienkunst (BMUKK). Isa Rosenberger wird von der Charim Galerie in Wien repräsentiert.
Keine Anmeldung erforderlich.
Interessiertes Publikum nach Maßgabe freier Plätze herzlich willkommen.