Gender & Diversity: „Musiktheater und Musiktheaterbetrieb in Gegenwart und Zukunft“ mit Lotte de Beer - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

Gender & Diversity: „Musiktheater und Musiktheaterbetrieb in Gegenwart und Zukunft“ mit Lotte de Beer

Wed, 14.04.2021, 15:00‒16:00  Uhr

„Musiktheater und Musiktheaterbetrieb in Gegenwart und Zukunft – eine Reflexion aus der Praxis“
Präsentation und moderiertes Gespräch mit Lotte de Beer (design. Intendantin der Volksoper Wien)

Jahrhunderte lang war musikdramatische Darstellung, egal ob in Planung, künstlerischer Entstehung oder Präsentation, eine männliche Domäne. Bis heute bilden Werke von Komponisten und Librettisten des klassisch-romantischen Kanons die Programme der Musiktheater. Und bis heute dominieren Männer die Führungspositionen des Musiktheaterbetriebs in der sogenannten westlichen Hochkultur. Frauen und Menschen anderer Geschlechteridentitäten sind aktiver Teil des Musiktheaterbetriebs. Doch sind sie gleichwertig beteiligt?

Eine biografische Kurzpräsentation und das anschließende moderierte Gespräch werden folgende Fragen thematisieren: Wo befindet sich das Musiktheater im 21. Jahrhundert? Unterliegen Musiktheaterwerke und der Musiktheaterbetrieb noch den binären Geschlechterrollen von Mann und Frau? Wie gestaltet sich der Kanon jener Werke, die der Betrieb produziert und präsentiert? Darf man Werke vorheriger Jahrhunderte noch traditionell inszenieren, oder ist man als Interpret*in dazu verpflichtet, die Aspekte Diversity und Gender einzubeziehen? Ist es zeitgemäß, Werke männlicher — mit dem Geniebegriff konnotierter — Künstler, immer wieder neu auf die Bühne zu bringen, oder wird es notwendig, Musiktheater anders zu denken? Was kann Musiktheater gesellschaftlich bewirken und sind es, provokant formuliert, die Künstlerinnen und Intendantinnen, denen es obliegt, den Perspektivenwechsel neu auszurichten, Dualismen aufzubrechen und die Tradition der Reproduktion historischen Kulturguts zu überwinden?


Lotte de Beer
The Dutch opera director Lotte de Beer is to become the new Director of Volksoper Wien from September 2022. Lotte de Beer was born in 1981 and studied theatre directing at the Hogeschool voor de Kunsten in Amsterdam. She quickly attracted attention with her first productions – Benedict Weisser’s Penthesilea, based on the play by Kleist, at the Kameroperahuis Zwolle and Sinem Altan’s and Kerem Can’s Tango Türk at the Neuköllner Oper Berlin. Peter Konwitschny brought her to Leipzig Opera, where her first production was Clara S. (Chatzopoulou) and her other productions included Janáček’s The Cunning Little Vixen and Die arabische Prinzessin. She was then invited to the Holland Festival and the Munich Biennale. She now has many impressive opera productions to her name all over Europe, including: Humperdinck’s Hänsel und Gretel, Robin de Raaff’s Miss Monroe and Rossini’s Il barbiere di Siviglia at the Dutch National Opera, Henze’s Boulevard Solitude at the Royal Danish Theatre in Copenhagen, Mozart’s Così fan tutte at the Staatstheater Braunschweig, Massenet’s Manon at Opera Zuid, Puccini’s La Bohème and Traviata Remixed after Verdi at the Wiener Kammeroper, Georges Bizet’s Les pêcheurs de perles and Tchaikovsky’s The Maid of Orleans at the Theater an der Wien, Puccini’s Il trittico at the Bavarian State Opera, Berg’s Lulu at Leipzig Opera, Tchaikovsky’s Eugen Onegin in Bielefeld, Dvořák’s Rusalka and Bizet’s Carmen at the Aalto-Theater Essen, Wagner’s The Flying Dutchman and Verdi’s Falstaff at Malmö Opera, Jommelli’s Didone abbandonata at Theater Basel, Verdi’s Don Carlos at the Stuttgart State Opera, Handel’s Alcina at the Deutsche Oper am Rhein, Rossini’s Mosé in Egitto in Bregenz and most recently Verdi’s Aida at the Paris Opéra.
Together with the conductor Steven Sloane, Lotte de Beer formed the Amsterdam company Operafront, of which she is the Artistic Director. Operafront’s aim is to arouse enthusiasm for the art form of opera among a new generation of theatre goers.
Her productions with Operafront include Moonstruck Intoxication (a triple bill with works by Henze, Schönberg and Maxwell Davies) and Caliban (a world première based on Shakespeare, composed by Moritz Eggert).
In 2015 de Beer received an award in the Newcomer category at the International Opera Awards. In 2018 she was given the Distinguished Artist Award of the International Society for the Performing Arts (ISPA). In 2020 she was nominated in the Best Director category at the International Opera Awards.
In June 2021 Lotte de Beer will stage Le nozze di Figaro at the international Festival d’Aix-en-Provence.


Weitere geplante Termine der Veranstaltungsreihe:
Mi, 19.5.2021, 18:30—20:00 Uhr
Musiktheater und Musiktheaterbetrieb — Was bewirkt eine Dirigentin in his story? 
Antanina Kalechyts (Dirigentin, Professorin an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien)

Mi, 9.6.2021, 18:30—20:00 Uhr
Musiktheater und Musiktheaterbetrieb im Wandel der Geschlechterrollen
Julia Purgina (Komponistin, Professorin und Studiengangsleiterin an der MUK) 

Date
Wed, 14.04.2021, 15:00‒16:00  Uhr
Location
MUK, Virtueller Raum Online-Veranstaltung
Ticket price
Free entry

Präsentation und moderiertes Gespräch via Zoom
Aktive Teilnahme für alle Studierenden der MUK mit Anmeldung in MUKonline
 

Lotte de Beer © Aviya Wyse
Lotte de Beer © Aviya Wyse