MUK-Studierende im Finale des Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises 2025

Mit Valeriia Dolhikh und Ricardo Vendramin Ross waren zwei Studierende in der Finalrunde vertreten. Bewerbungen für die nächste Ausschreibung des mit 10.000 Euro dotierten Kompositionspreises sind voraussichtlich ab Februar 2026 möglich.

Spannend verlief die Jurysitzung für den Ö1 Talentebörse-Kompositionswettbewerb am 3. Juni 2025 am Mediencampus des Senders: Zehn Finalist*innen ― sämtlich Studierende der österreichischen Musikuniversitäten ― hatten ausgewählte Werke eingereicht, um sich für den mit 10.000 Euro dotierten Kompositionspreis zu bewerben. Darunter waren mit Valeriia Dolhikh und Ricardo Vendramin Ross zwei Studierende der MUK an Bord: Sie werden in aufschlussreichen Kurzporträts vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kompositionen vorgestellt. 

Als Sieger wurde der 1997 in Pretoria geborene Komponist Christiaan Willems gekürt, er studiert derzeit im Postgraduate-Lehrgang der Universität Mozarteum bei Johannes Maria Staud. 

Jährliche Ausschreibung / Kompositionsauftrag

Der Ö1 Talentebörse-Kompositionspreis wurde 2025 zum zehnten Mal ausgelobt: Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält einen mit 10.000 Euro dotierten Kompositionsauftrag für ein kammermusikalisches Werk, das im Folgejahr im Rahmen des Ö1 Musiksalon uraufgeführt und gebroadcastet wird.

Bewerbungen von Studierenden der österreichischen Musikhochschulen für die nächste Ausschreibung des mit 10.000 Euro dotierten Kompositionspreises sind voraussichtlich ab Februar 2026 möglich. Die MUK wird den Call sowie die Einreichmodalitäten zeitgerecht auf der Webseite sowie per Aushang an der Universität bekanntgeben! 

Die Finalist*innen 2025 der MUK

Seitens der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien waren dieses Jahr zwei vielversprechende Kandidat*innen im Finale dieses medial viel beachteten Wettbewerbs: Sowohl Valeriia Dolhikh als auch Ricardo Vendramin Ross studieren Komposition bei Dirk D’Ase, Erstere im Bachelor und Zweiterer im Master-Studiengang. Beide waren am 1. Oktober 2024 beim Jubiläumskonzert „100 Jahre Radio in Österreich, 80 Jahre MUK“ mit Uraufführungen vertreten, die nicht nur im MUK.theater, sondern auch via Live-Sendung im Kultursender Radio Österreich 1 zu hören waren. 

Valeriia Dolhikh (aka Valeriia Rymska), Jahrgang 2002, stammt aus Odessa (Ukraine) und ist Komponistin, Pianistin und Sopranistin. Die aufgrund des Krieges seit 2022 in Wien lebende Musikerin schloss das Odesa National Music Liceum mit Auszeichnung ab und absolvierte anschließend ein Bachelorstudium Konzertfach Klavier an der Odessa National A. V. Nezhdanova Academy of Music. Seit 2022 studiert die Künstlerin an der MUK, zunächst als Gaststudentin, später im Bachelorstudiengang Komposition (Klasse Dirk D’Ase)  mit Schwerpunkt Improvisation (Klasse Jean Beers). Valeriia Dolhikh ist in Wien mit zahlreichen Formationen und Aufführungen hervortreten, so etwa als Pianistin (Kammermusik) sowie im Bereich der experimentellen Improvisation, etwa als Mitglied des Ensembles ReALM. Im Oktober 2024 wurde Dolhikhs Streichquartett Oratio pro defunctis filiis Ucraniae durch das Koehne Quartett im Rahmen des Jubiläumskonzerts  „100 Jahre Radio in Österreich, 80 Jahre MUK“ im MUK.theater sowie via Radio Österreich 1 uraufgeführt. Die Künstlerin ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe sowie Stipendiatin von Organisationen wie OEAD, Erasmus+ oder Europäisches Forum Alpbach. 

Ricardo Vendramin Ross, Jahrgang 1995, stammt aus dem Bundesstatt Paraná in Brasilien und ist Komponist, Flötist und Multiinstrumentalist. Nach einem Bacherlorstudiun Komposition und Dirigieren an der Escola de Música e Belas Artes do Paraná absolvierte der Künstler ein Aufbaustudium Flöte an der Friedrich Gulda School of Music in Wien. 2023 nahm er an der MUK das Masterstudium Komposition in der Klasse Dirk D’Ase auf. Bereits in Brasilien war er als Flötist in verschiedenen Orchestern mit Schwerpunkt auf zeitgenössische und brasilianisches Musik aktiv. Als Komponist arbeitet Vendramin Ross für die verschiedensten Besetzungen, mit Blick auf eine Synthese verschiedener Stile aus klassischer, zeitgenössischer und brasilianischer Musik sowie mit einem besonderen Interesse an erweiterten Spieltechniken, Klangfarben und Energieverläufen. Die jüngsten Uraufführungen des Komponisten wurden viel beachtet: Trato Feito (im Rahmen von Tratto 2024), Lamento for Accordion and 3 Percussionists (im Rahmen von Wien Modern 2024) und Burst II for String Quartet and Electronics (im Rahmen des Jubiläumskonzerts  „100 Jahre Radio in Österreich, 80 Jahre MUK“ im MUK.theater sowie live auf Radio Österreich 1). 2025 wurde am Nanjing University Institute of Global Humanities (China) die Komposition Der Mensch uraufgeführt.