Die Stadt Wien hat 2021 erstmals einen Call im Feld der künstlerischen Forschung mit einem Gesamtvolumen von 600.000 Euro ausgeschrieben. Vier Projekte werden gefördert, darunter „Transforming Instrumental Gestures. Neue Klangkörper für eine veränderte Gesellschaft“ der MUK.
Im Projekt der MUK wird ein wichtiger Topos der zeitgenössischen Kunstmusik gezielt beforscht. Das künstlerische Projekt Transforming Instrumental Gestures untersucht explorativ und disziplinübergreifend kollektives Musizieren als transformative gesellschaftliche Praxis.
Im Vordergrund steht die Erweiterung der performativen und körperlichen Dimension des Musizierens – insbesondere dem dynamischen Geflecht zwischen Material, Instrument und Spieler*in. Traditionelle Klangkörper (Orchester, Ensembles) werden dabei als Modelle gesellschaftlicher Strukturen verstanden, weshalb ein Forscher*innenkollektiv neue Instrumente als alternative Kontaktflächen entwickeln wird, um bestehende instrumentale, körperliche und kommunikative Praktiken zu modifizieren.
Das Kernteam besteht aus Eva Reiter (Leitung), Laura Strobl (Koordination) und Michiel Vandevelde (Choreograf). Projektpartner sind Bernhard Leitner (Klang-/Raumkünstler), Nikolaus Gansterer (Bildender Künstler), Lucie Taïeb (Schriftstellerin), Alfred Reiter (Tontechniker), Matthias Bölli und Joachim Kunath (Instrumentenbauer), Tom de Cock und Alessandro Baticci (Musiker), Angélica Castelló (Komponistin) und Theresa Dlouhy (Sängerin).
In fortlaufenden Experimentalsituationen/Workshops treffen das Kernteam, die Projektpartner und Studierende der MUK über einen Zeitraum von zwei Jahren ca. alle zwei Monate zusammen. Der partizipative Charakter des Projekts wird darüber hinaus in öffentlichen Hörräumen (Februar/Juni 2023) akzentuiert.
Der Projektbeirat
Mitglieder des Projektbeirats Call 2021 Künstlerische Forschung waren Florian Dombois von der Zürcher Hochschule der Künste, Deniz Peters von der Kunstuniversität Graz, Sandra Noeth vom HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, Karin Harrasser von der Kunstuniversität Linz sowie Vera Tollmann von der Stiftung Universität Hildesheim.