Von 7.—14. Juli fand in Frankfurt das 35. Treffen zur Förderung des Schauspielnachwuchses — kurz: Schauspielschultreffen — und damit auch der Bundeswettbewerb Deutschsprachiger Schauspielstudierender statt. Mit dabei war auch der 3. Jahrgang Schauspiel der MUK mit ihrem Stück "Im Glashäusl", das im Mai in Kooperation mit dem Schauspielhaus Wien Premiere feierte.
Als Gastgeberin des diesjährigen Treffens fungierte in diesem Jahr die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK): Rund 180 Schauspielstudierende und insgesamt 350 Gästen aus 18 Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verbrachten eine inspirierende Woche voller Vernetzung, Feedback und Diskussion. Zentraler Bestandteil des Schauspielschultreffens ist der vom deutschen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielstudierender, dessen Ziel es ist, dem deutschsprachigen Schauspielnachwuchs eine Plattform zur Präsentation studentischer Inszenierungen und damit des Ausbildungsstandes zu bieten.
Minou M. Baghbani, Fabian Cabak, Paula Carbonell Spörk, Elias Eisold, Amrito Geiser, Samira Kossebau, Fabia Matuschek und Laetitia Toursarkissian (3. Jahrgang Schauspiel der MUK) reisten gemeinsam mit Dekanin Karoline Exner an und präsentierte sich im Bockenheimer Depot mit Im Glashäusl, einer Produktion in Kooperation mit dem Schauspielhaus Wien, die im Mai in der Wiener Porzellangasse Premiere feierte. Ausgehend von vier Kurzdramen von Amir Gudarzi, Thomas Köck/Gerhild Steinbuch, Lisa Wentz und Robert Woelfl stellen sich Regisseurin Anne Bader und die Studierenden Fragen nach politischer und individueller Verantwortung: Was bleibt als Rest in einer Gesellschaft, die ihre eigenen Umbrüche kaum verdaut? Die öffentliche Toilette dient als Verhandlungsort: Ein politischer Körper gibt stellvertretend für alle eine persönliche Erklärung ab — irgendjemand muss sich ja schließlich entschuldigen. Obwohl der ganze Abfall nun wirklich nicht von uns stammen kann, davon sind die Mitarbeitenden der Entsorgungsfirma überzeugt. Wer bezahlt für den Wohlstand und wer wischt die großen Sprüche wieder von den Klowänden?
Fabia Matuschek hat besonderen Grund zur Freude: Für Ihre Darstellung der der Häuslfrau wird sie im Rahmen des Wettbewerbs mit einem Förderpreis in der Höhe von € 1.000,— ausgezeichnet. Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt die österreichische Film- und Theaterschauspielerin Stefanie Reinsperger, die Urkundenüberreichung übernahm die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger.
Fabia Matuschek wurde 1998 in Linz geboren. Vor ihrem Schauspielstudium an der MUK, das sie 2021 begann, studierte sie Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien und war nebenbei in der Postclub-Musikszene als DJ und Veranstalterin tätig. Sie wirkte in diversen Projekten mit, unter anderem beim HIN & WEG — Theaterfestival Litschau und sammelte erste Erfahrungen an Filmsets. Ihr Bühnendebüt gab sie im Herbst 2023 in der Hauptrolle Mary in Der geheime Garten am Renaissance Theater Wien (Theater der Jugend) unter der Regie von Nicole Claudia Weber.
Wir gratulieren sehr herzlich!