In der international besetzten Tagung „Von der Kunst, Kultur zu bewahren. The art of preserving culture“ gelang erstmals eine überaus erfolgreiche Kooperation des Instituts für Wissenschaft und Forschung (IWF) sowie des Studiengangs Tasteninstrumente der MUK mit der Universität Wien.
Die Tagung, die mit hervorragenden ExpertInnen aus den Bereichen der historischen Kulturwissenschaften, der Restaurierung und Archivierung, der Musikwissenschaft und der Musikinterpretation besetzt war, fand am 14. und 15. November 2019 in den Räumlichkeiten der der historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien statt.
Den InitiatorInnen Adelheid Krah (Universität Wien), Susana Zapke und Bernhard Parz (MUK) gelang unter dem Motto „Altes trifft Neues“, das in zwei Sektionen von Historikern und Musikern behandelt wurde, eine perfekte Vernetzung. Denn während von Seiten der historischen Wissenschaft eine breite Erschließung bisher unbekannter Materialien durch Digitalisierung neue Sichtweisen eröffnet, zeigte sich in der Neuinterpretation der Beethoven-Cellosonaten durch den Cellisten Jörg-Ulrich Krah und den Pianisten Bernhard Parz und deren Gegenüberstellung zu drei Auftragswerken postscriptum zu B. 1–3 des Komponisten Georg Katzer, wie der Zeitgeist Beethovens der Jahre 1796–1815 im Spektrum zwischen Revolution und Friedenssehnsucht in der Musikkultur von damals bis ins Jetzt fortwirkt.
Dies wurde als neuer Aspekt der Interpretation sehr deutlich beim Gesprächskonzert postscriptum B. Beethoven-Katzer-Kontraste am Abend des 14. November im MUK.podium, souverän moderiert von Susana Zapke (IWF), die mit ihren Forschungsschwerpunkten in der Mediävistik und in der Neuen Musik für diese interdisziplinäre Kooperation prädestiniert war, und die mit Die westgotische Liturgie im Spiegel einer utopischen Identität oder von der Kunst, Kultur zu bewahren auch das Impulsreferat der Tagung übernommen hatte.
Das IWF und der Studiengang Tasteninstrumente zeigten einmal mehr, wie innovativ fachübergreifende Forschung – historisch informiertes Spiel, zeitgenössischer Musik und wissenschaftliche Untermauerung – an der MUK gelebt wird, und zeugt von der herausragenden Artistic Research-Kompetenz des Hauses.
(Adelheid Krah, Susana Zapke und Bernhard Parz)