Die Rhythmustradition der indisch klassischen Musik zählt zu den faszinierendsten Systemen auf der ganzen Welt. Deren Komplexität und Logik bringt mathematische Grundstrukturen zum Vorschein die es ermöglichen Rhythmus, abseits von Stilistik und Genre, als globales Phänomen zu erleben. Selbst komplexeste Formen und Strukturen können mit Leichtigkeit erfasst und verstanden werden. Im Zentrum dieser Tradition steht Konnakol, eine Sprache mit der Rhythmen gesungen werden können. Konnakol funktioniert wie eine echte Sprache. Man beginnt mit Buchstaben die zu Silben, dann zu Wörtern und schlussendlich zu Sätzen zusammengefügt werden. Alles jedoch im Puls des Rhythmus. Die Beschäftigung mit Konnakol ermöglicht den Zugang zu einer faszinierenden Rhythmuswelt voller Poesie und mathematischen Strukturen und gilt vielen westlichen Musikern als Inspirationsquelle. Sie ermöglicht es überdies Rhythmen auch ohne Instrumente zu lernen um diese dann später problemlos auf alle Instrumente zu übertragen. In diesem Workshop gibt Bernhard eine Einführung in die Kunst der Indischen Rhythmustradition und zeigt wie diese für westliche Musiker als Inspirationsquelle dienen kann.
Bernhard Schimpelsberger, percussion & drums
Der österreichische Musiker Bernhard Schimpelsberger ist eine Ausnahmeerscheinung in der heutigen Welt der Rhythmik. Schimpelsberger studierte jahrelang in Indien klassische Rhythmik bei Großmeistern wie Suresh Talwalkar und Trilok Gurtu. Auf seiner Suche nach immer neuen Klängen bereiste er die ganze Welt und tourte mit Meistern der Indischen Musik. Dazu zählen die Sitarspielerin Anoushka Shankar sowie der Meistertänzer Akram Khan, Nitin Sawhney, Susheela Raman oder der Flötenvirtuose Rakesh Chaurasia. Die intensive Beschäftigung mit dem Phänomen Rhythmus und die gekonnte Zusammenführung der indischen und der westlichen Rhythmus- und Musikkulturen machen ihn weltweit zu einem begehrten Partner in unterschiedlichsten Genres. Kooperationen mit Flamenco-Tänzer Israel Galvan, dem Oud-Virtuosen Adnan Joubran, der kubanischen Percussion-Gruppe Osain der Monte oder dem Südafrikanischen Cellisten Abel Selaocoe sind ein klingendes Zeichen dafür. Beim Beethovenfest Bonn und bei der Eröffnungszeremonie der Ruder Weltmeisterschaften 2019 in Linz/Ottensheim wurden seine Kompositionen uraufgeführt. Schimpelsberger arbeitete mit dem Britten Sinfonia Orchestra und der National Dance Company Maltas. Sein vielfach preisgekröntes Film- und Musikprojekt Rhythm Diaries führte ihn zu Studien und musikalischen Kooperationen nach Cuba, Brasilien, Südafrika, Indien und quer durch Europa.
Schimpelsberger gilt als „einer der technisch begabtesten und geschmackssichersten Spieler seit Langem“ (Drummer Magainze UK), und sein Spiel entspricht „dem Stil eines virtuosen Tabla Spielers“ (Confluence).
Aktive Teilnahme nur für Jazz-Studierende der MUK,
es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Anmeldungen an l.forster@muk.ac.at.
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COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.