Von Lilith bis Golem — Bewegte Bilder des Jüdischen: Samson und Delilah

Di, 26.04.2022, 17:30 Uhr

Wenn es um alle möglichen Täuschungen, Liebesverrat, Beziehungsmanipulation, psychologische Tiefen und epische Abenteuer voller Ironie geht, empfiehlt sich die biblische Geschichte von Samson und Delilah, die mit leichten Abwandlungen auch heute in Wien spielen könnte. Heute ist hier 1922, und das neue Frauenbild wird munter visualisiert und immer wieder patriarchal in willkürliche Schranken gewiesen. Aber mit der kenntnisreichen Beratung eines Rabbiners irgendwo in der Leopoldstadt, der übrigens nicht Freud heißt, können alle männlichen Tücken überwunden werden. (Frank Stern, Kurator)

17:30 Uhr: Einführung mit Frank Stern und Susana Zapke (MUK)
18:30 Uhr: Samson und Delilah

Regie: Alexander Korda
Veröffentlichungsjahr: 1922, Land: Österreich
Buch: Alexander Korda, Ernest Vajda
Kamera: Nicolas Farkas, Maurice Armand Mondet, Josef Zeitlinger
Länge: 88 min, Format: s/w, 35mm, Fassung: deutsche Zwischentitel    
Mit Maria Korda, Alfredo Galoar, Paul Lukas, Franz Hauenstein, Franz Herterich

Mit Live-Musikbegleitung von Nina Bas, Samuel Feimer und Julian Eingang.


Von Lilith bis Golem — Bewegte Bilder des Jüdischen
Retrospektive vom 29. März bis 31. Mai 2022

Die Bibel und die an sie anschließenden Mythen und Legenden sind wohl die umfassendsten kulturellen Vorlagen für Malerei, Theater, Oper und alle Bereiche der visuellen Kultur. Die bildhafte Sprache der zahllosen Erzählungen hat bis heute nichts an ihrer Wirkung verloren. Die Rolle der weiblichen und männlichen HeldInnen — von Sarah, Hagar bis Jaël und Judith —, der ersten Frau Adams, Lilith, die Geschichte von Samson und Delilah oder die zu wenig betonte Bedeutung der hebräischen Sklavinnen zur Zeit des Exodus bleiben Themen künstlerischer Gestaltung. In den frühen 1920er-Jahren haben Wiener jüdische Regisseure viele dieser Motive aufgegriffen und imposante Filme produziert, die, inspiriert von der Freud’schen Traumtheorie, psychoanalytisch Vergangenheit und Gegenwart visualisieren. Im Zentrum stehen drei österreichische Spielfilme von 1922 bis 1924, die von Live-Musik von Studierenden des Studiengangs Jazz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien begleitet werden. (Frank Stern, Kurator)

Das musikalische Rahmenprogramm erfolgt in Kooperation der Jüdischen Kulturgeschichte in Film und Medien am Institut für Judaistik der Universität Wien und der MUK/Zentrum für Wissenschaft und Forschung/Studiengang Jazz.

Termin
Di, 26.04.2022, 17:30 Uhr
Veranstaltungsort
METRO Kinokulturhaus Johannesgasse 4 1010 Wien +43 1 512 18 03 reservierung@filmarchiv.at www.filmarchiv.at
Kartenpreise

Ticketreservierung unter reservierung@filmarchiv.at oder +43 1 512 18 03 (täglich 14:00—21:00 Uhr)
Bitte beachten Sie die geltenden COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.