Von Lilith bis Golem — Bewegte Bilder des Jüdischen: Die Sklavenkönigin

Di, 10.05.2022, 17:30 Uhr

Die Geschichte des Exodus der jüdischen Stämme aus der ägyptischen Zwangsherrschaft kann auch anders erzählt werden — nämlich aus der Perspektive einer jüdischen Sklavin, die Lehmziegel für die Pyramiden kneten muss und sich in den Sohn des Pharaos verliebt. Ein Monumentalepos mit Tausenden Mitwirkenden und der phänomenalen Teilung der Donau, sprich des Roten Meeres. Weibliche Spiritualität ist männlicher Magie überlegen, und die altägyptischen Götter haben nichts zu lachen. (Frank Stern)

17:30 Uhr: Einführung mit Frank Stern und Susana Zapke (MUK)
18:30 Uhr: Die Sklavenkönigin

Regie: Mihály Kertész
Erscheinungsjahr: 1924, Land: Österreich
Englischer Titel: The Moon of Israel, Buch: Ladislaus Vajda
Kamera: Hans Theyer, Gustav Ucicky, Max Nekut
Länge: 85 min, Format: s/w, 35mm, Fassung: englische Zwischentitel
Mit Maria Corda, Arlette Marchall, Oskar Beregi, Adelqui Millar, Hans Marr    

Mit Live-Musikbegleitung von Florian Reider, Silas Isenmann, Lukas Florian und Marek Stibor.


Von Lilith bis Golem — Bewegte Bilder des Jüdischen
Retrospektive vom 29. März bis 31. Mai 2022

Die Bibel und die an sie anschließenden Mythen und Legenden sind wohl die umfassendsten kulturellen Vorlagen für Malerei, Theater, Oper und alle Bereiche der visuellen Kultur. Die bildhafte Sprache der zahllosen Erzählungen hat bis heute nichts an ihrer Wirkung verloren. Die Rolle der weiblichen und männlichen HeldInnen — von Sarah, Hagar bis Jaël und Judith —, der ersten Frau Adams, Lilith, die Geschichte von Samson und Delilah oder die zu wenig betonte Bedeutung der hebräischen Sklavinnen zur Zeit des Exodus bleiben Themen künstlerischer Gestaltung. In den frühen 1920er-Jahren haben Wiener jüdische Regisseure viele dieser Motive aufgegriffen und imposante Filme produziert, die, inspiriert von der Freud’schen Traumtheorie, psychoanalytisch Vergangenheit und Gegenwart visualisieren. Im Zentrum stehen drei österreichische Spielfilme von 1922 bis 1924, die von Live-Musik von Studierenden des Studiengangs Jazz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien begleitet werden. (Frank Stern, Kurator)

Das musikalische Rahmenprogramm erfolgt in Kooperation der Jüdischen Kulturgeschichte in Film und Medien am Institut für Judaistik der Universität Wien und der MUK/Zentrum für Wissenschaft und Forschung/Studiengang Jazz.

Termin
Di, 10.05.2022, 17:30 Uhr
Veranstaltungsort
METRO Kinokulturhaus Johannesgasse 4 1010 Wien +43 1 512 18 03 reservierung@filmarchiv.at www.filmarchiv.at
Kartenpreise

Ticketreservierung unter reservierung@filmarchiv.at
oder +43 1 512 18 03 (täglich 14:00—21:00 Uhr)
Bitte beachten Sie die vor Ort geltenden
COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.