Bereits zum 4. Mal wird das KS Gabriele Sima Gesangs-Förderstipendium, in Erinnerung an die 2016 verstorbene Kammersängerin und MUK-Lehrende, verliehen. Bei einem jährlichen Wettbewerb unter dem Juryvorsitz ihres Sohns Sebastian Sima werden herausragende Studierende des Studiengangs Gesang und Oper der MUK mit großzügigen Förderstipendien prämiert. Jeweils zwei Studierende erhalten Jahresstipendien in Höhe von 500 Euro bzw. 300 Euro monatlich zur Förderung ihres künstlerischen Wirkens.
Das biennale Preisträger*innenkonzert zeigt die beiden Gewinner*innen 2021 Alois
Mühlbacher und Ekaterina Spivakovskaia sowie die Vorjahressiegerin Anna Nekhames.
Ein spannender Konzertabend gibt einen breiten Einblick in die Gesangsausbildung an
der MUK und rückt den prämierten Nachwuchs in den Mittelpunkt.
Die Sopranistin Anna Nekhames war Mitglied im Kinder- und Jugendchor des Bolschoi Theaters in ihrer Heimatstadt Moskau und trat so bereits früh als Solistin in kleinen Rollen auf. Sie studierte am Galina Vischnevskaya Opera Center und an der Gnessin-Musikhochschule in Moskau. Im Opernstudio der Akademie sang sie wichtige Partien ihres Faches, u. a. Susanna (Le nozze di Figaro), Madame Herz (Der Schauspieldirektor) und Musetta (La Bohème). 2018 wechselte sie an die Musik und Kunst Privatuniversität Konservatorium der Stadt Wien zu Elena Filipova und Birgid Steinberger. Verschiedene Meisterkurse ergänzen ihre Ausbildung. Anna Nekhames ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe, darunter der Erste Preis des 11. Internationalen Hilde Zadek Wettbewerbs in Wien. Regelmäßige kammermusikalische Auftritte führen die junge Sopranistin auf Konzertpodien in Russland und Österreich. Seit September 2020 ist Anna Nekhames Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper.
Der junge Sänger Alois Mühlbacher erhielt seine Ausbildung bei den St. Florianer Sängerknaben und errang als Knabensolist mit spektakulären CD-Aufnahmen (u.a. Königin der Nacht, Zerbinetta, Lieder von Gustav Mahler) weithin große Anerkennung. Franz Welser-Möst („Ich habe so eine Knabenstimme noch nie gehört in meinem Leben“) und Ioan Holender engagierten den Fünfzehnjährigen an die Wiener Staatsoper. Mit den Sängerknaben, denen er sich auch heute noch verbunden fühlt, unternahm er Konzertreisen in die ganze Welt, als Sopransolist feierte er auf den Podien internationaler Konzertsäle große Erfolge. Fast bruchlos setzte sich seine Karriere in der Countertenorlage fort. Sein unverwechselbarer, geschmeidiger und wandlungsfähiger Stimmklang ermöglicht ihm — auch ein für Countertenöre unübliches — breitgefächertes Repertoire von Schubert bis Richard Strauss. Neben seiner sängerischen Tätigkeit hat er ein Schauspielstudium in Linz abgeschlossen. Seit 2017 studiert er Sologesang bei Uta Schwabe an der MUK.
Als Ergebnis einer jahrelangen Zusammenarbeit mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor ist seine Stimme vom Sängerknabenalter bis heute auf zahlreichen CD-Einspielungen mit vorwiegend österreichischer Barockmusik solistisch dokumentiert. Im Dezember 2020 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum als Countertenor.
Ekaterina Spivakovskaia hat das Studium Chrordirigieren am St. Petersburger Konservatorium absolviert. Seit 2017 studiert sie Sologesang an der MUK. Seit 2015 ist sie als Sängerin und Lehrerin in St. Petersburg und Wien tätig; in den Jahren von 2015 bis 2017 war sie Lehrerin der Chorklasse und Klavier an der G. Sviridov-Musikschule din St. Petersburg. Sie ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe in Gesang und Klavier.