Begrüßung durch Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny,
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Edwin Vanecek und anschließendes
Podiumsgespräch mit KS Birgid Steinberger und KS Adrian Eröd
mit musikalischer Umrahmung (Moderation: Sonja Watzka/Ö1)
„Wer die Dichter so versteht, ist selbst ein Dichter.“
(Eduard von Bauernfeld, 1869)
Für Franz Schubert bedeutete die lyrische Poesie eine der Grundlagen seines Schaffen an sich. Schubert hat sich mit der Dichtung nicht primär oder ausschließlich zum Zweck ihrer Vertonung beschäftigt. Sondern die Wirkung des Gedichtes war für ihn tatsächlich der initiale Punkt gewesen, überhaupt zu komponieren.
Hat Schubert gelesen um zu komponieren? Diese Frage können wir nicht untersuchen.
Doch haben wir mit seinen Liedtexten Werke vor uns, die eine Erweiterung des musikalischen Denkens von Franz Schubert sind. Es sind Texte, deren unmittelbare Aussage ebenso unmittelbar ihre Vertonung bewirken konnte.
Was sagen diese Texte, die den Komponisten zu ihrer Vertonung gebracht haben?
In diesem Fall erzählen sie uns vom Akt ihres Schreibens, durch den ein anderer künstlerischer Prozess in Musik begonnen hat.
Ein Forschungsprojekt des Zentrums für Wissenschaft und Forschung der MUK (Projektleitung: Edwin Vanecek)
„Schubert gibt mit seiner Musik den Liedtexten eine Intensität und Tiefe, die die Gedichte für sich alleine genommen nicht in dem Maße hatten.
Die Poesie der Lyrik wird erste durch die Empfindung der Musik zu unsterblicher Kunst erhoben.
In diesem Sinn die Poesie zu wecken, ist Aufgabe und Ziel der Interpretation.“
(KS Birgid Steinberger)
„Ich empfinde Franz Schubert in seinem ganzen Wesen als komponierenden Dichter. Er verleiht durch seine Musik großer Dichtung neue Dimensionen und schwächeren Gedichten Poesie.“
(KS Adrian Eröd)
PROGRAMM:
Franz Schubert (1797—1828)
Die junge Nonne D 828 (Text: Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta)
Auf dem See D 543 (Text: Johann Wolfgang von Goethe)
Die Mutter Erde D 788 (Text: Friedrich Leopold zu Stoltenberg)
Hannah Fheodoroff, Mezzosopran (Wahlfach Lied & Oratorium Birgid Steinberger/Ralf Heiber)
Rafael Salas Chia, Klavier (Wahlfach Lied & Oratorium Birgid Steinberger/Ralf Heiber)