„During the latest twenty or twenty five years of my life as a composer, I mainly wrote chamber music. It was because of the intimacy and the feeling of being perfectly in balance with myself. I can’t express it in any different way.“
(Hans Gál 1986, in: Martin Anderson: Hans Gál in Conversation, Journal of the British Music Society, Vol 9, 1987)
Im Rahmen der Langzeitprojektes Hausgeschichte-Zeitgeschichte rund um die (Vor-)Geschichte(n) der MUK, wird im Sommersemester erneut ein ehemaliger Absolvent und Klavierdozent des Neuen Wiener Konservatoriums (1909–1938), der Wiener Komponist Hans Gál (1890–1987) Gegenstand einer sowohl künstlerischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzung sein.
Die Fachtagung Das kammermusikalische Spätwerk von Hans Gál widmet sich der Interpretation und historischen Kontextualisierung seiner Werke für Klavier und Altblockflöte. Eine erste CD-Aufnahme ausgewählter Spätwerke, eingespielt von Bernhard Parz und Sabrina Frey (Accademia dell’Arcadia) wird pünktlich zur Fachtagung erscheinen. Workshops über die stilistischen Eigenheiten dieser selten gespielten und kaum bekannten Werke werden von den Interpret*innen Bernhard Parz und Sabrina Frey angeboten. In Vorträgen und Diskussionen, u.a. auch mit Eva Fox-Gál, der Tochter von Hans Gál, mit Gerold Gruber, dem Leiter von Exil-Arte, und mit Susana Zapke (IWF) werden Fragen etwa nach dem Schicksal jener Wiener Komponisten, die ins Exil vertrieben und nach dem Krieg in Vergessenheit gerieten, und nach der Rezeptionsgeschichte respektive der stilistischen Einordnung einer Musik, die sich entgegen dem damals herrschenden Zeitgeist, explizit zur Melodie und Harmonie bekannten, nachgegangen.
Die Fachtagung richtet sich nicht nur Musiker*innen, sondern auch all jene, die sich für die noch nicht zur Gänze erschlossenen Wiener Musikgeschichte der Zwischenkriegszeit sowie für die Vorgeschichte der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien interessieren.
Konzept: Bernhard Parz, Susana Zapke