Der Pianist, Schönberg-Schüler und Komponist Viktor Ullmann wurde 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt inhaftiert. Trotz der Schikanen und Entbehrungen der Haft schuf Ullmann in Theresienstadt zahlreiche Werke, als dessen letztes die musikalische Adaptierung von Rainer Maria Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke gilt. Das Werk zählt als einer der bedeutendsten Beiträge zur Kunstform des Melodrams. Auch Gideon Klein war ein junger Komponist und Pianist, der in Theresienstadt inhaftiert war und gegen die täglichen Demütigungen seine Musik als Manifest für ein moralisches Ideal komponierte. Ein Zeitzeuge, Lubomír Peduzzi, beschrieb die Situation wie folgt: „Die Kunst in Theresienstadt führte ohne überflüssige Arabesken vor, was den Leuten in dieser durch Erniedrigung und Gewalt monströs deformierten Welt so sehr fehlte, nämlich das menschliche Antlitz, das eines freien Menschen würdig gewesen wäre.” Arnold Schönbergs Klavierstücke op. 11 aus dem Jahr 1909 spiegeln eine völlig andere Welt wider, in der er gemeinsam mit anderen großen Künstler*innen dieser Zeit einen Abstraktionsvorgang ihrer Kunstwerke und Ausdrucksformen begann und dabei die Schönheit der Motivik anstelle von hierarchischer Harmonik zelebrierte.
PROGRAMM:
Arnold Schönberg (1874—1951)
Drei Klavierstücke op. 11
Mäßig
Mäßige Achtel
Bewegt
Ka Ming Lam, Klavier
Gideon Klein (1919—1945)
Streichtrio für Violine, Viola und Violoncello
Allegro
Lento
Molto vivace
Sofya Vardanyan, Violine
Elias Vieira, Viola
Ana Šincek, Violoncello
Viktor Ullmann (1898—1944)
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke für Sprecher und Klavier
Akihiro Sano, Klavier
Paul Clementi, Sprecher
Kat. 1 (Reihe 1—5): € 26,—
Kat. 2 (Reihe 6—9): € 21,—
Ermäßigung für Mitglieder des Club 20: € 10,—
Der Vorverkauf für Mitglieder beginnt am
23. März 2024 um 9.00 Uhr. Der allgemeine
Vorverkauf beginnt am 30. März 2024 um 9.00 Uhr.