9. Gesundheitstage „Künstler*innen für Künstler*innen“

Di, 07.10.2025, 10:00‒16:00  Uhr

Zum neunten Mal finden an der MUK bereits die „Gesundheitstage“ für Künstler*innen statt. Als Referent*innen wurden hierfür speziell Künstler*innen eingeladen, die gesundheitliche (Zusatz-)Berufe eingeschlagen und studiert haben. Sie wissen um physische und psychische Belastungen im künstlerischen Alltag aus erster Hand Bescheid und geben Einblicke in die Materie. Nach kurzen Impulsvorträgen folgen Workshops, in denen speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen im Musiker*innenalltag eingegangen wird und Übungen zur Prävention vorgestellt werden.
 

PROGRAMM — Dienstag, 7. Oktober

10:00—11:30 Uhr: Sandra Mocker, Gesunde Hände
11:45—13:15 Uhr: Thomas Macher, Tai Chi
14:30—16:00 Uhr: Manfred Greslechner, Medikamentenmissbrauch: Beta-Blocker, Schlaftabletten, Aufputschmittel, EnergyDrinks


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Sandra Mocker: Gesunde Hände
Prävention und funktioneller Einsatz für Musiker*innen

Unsere Hände sind das wichtigste Werkzeug beim Musizieren — und zugleich besonders anfällig für Überlastungen und Beschwerden. In diesem Workshop erhalten Musiker*innen wertvolle Impulse, wie sie ihre Handgesundheit aktiv fördern und langfristig erhalten können.
Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Strategien zur Prävention: von einfachen, effektiven Aufwärmübungen vor dem Spielen über Übungen zur Koordination und Beweglichkeit bis hin zu Techniken für eine ökonomische und physiologische Nutzung der Hände. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Bewegungs- und Therapiekonzept der Spiraldynamik®, das natürliche Bewegungsabläufe bewusst macht und unterstützt. So lässt sich das Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln und Sehnen besser verstehen und gezielt im musikalischen Alltag anwenden.

Sandra Mocker ist Ergotherapeutin und Handtherapeutin mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Musiker*innen. Aufgewachsen als Tochter eines Musikers kennt sie die besonderen Anforderungen des Musizierens an den Bewegungsapparat aus persönlicher Erfahrung. Als Lektorin am Studiengang für Ergotherapie der Hochschule Campus Wien und Dozentin der Spiraldynamik® verbindet sie wissenschaftlich fundiertes Wissen mit praxisnaher Vermittlung. 

www.ergotherapeutin.eu 

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Thomas Macher: Tai Chi
Leistungsfähigkeit — Beweglichkeit — Lebensfreude — Tai Chi ist Meditation in Bewegung 

Tai Chi hat seinen Ursprung in China und beruht auf der Verbindung von Kampfkunst mit Meditation. Charakteristisch sind die langsamen, ineinander fließenden Bewegungen, die Teil einer Choreographie aus insgesamt 108 Bewegungen sind. Es zu erlernen bietet die ideale Kombination aus Freude am Bewegen und körperlicher, sowie geistiger Herausforderung. Der positive Effekt stellt sich meist unmittelbar nach den ersten Übungen ein - eine fröhliche Gelassenheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit. 
Durch das regelmäßige Üben bricht Tai Chi nach und nach mit schlechten körperliche Haltungen und Gewohnheiten und baut die Stützmuskulatur auf. Gerade dieser Aspekt macht es für MusikerInnen interessant! Die Art des Übens, des Foranschreitens, der Fokus und die Langsamkeit des körperlichen Lernens zeigen große Parallelen zum Üben von Musik. Mit Tai Chi erhalten wir ein Werkzeug, das uns langfristig körperlich und geistig gesund hält, uns Energie gibt und durch ein immer tiefer werdendes Bewusstsein des Körpers automatisch zu besserer Haltung und damit freudiger Leistungsfähigkeit führt!
In dieser Einführung ins Tai Chi zeige ich einige Tao Übungen zum Aufwärmen und für den täglichen Nutzen. Nach ein wenig Theorie starten wir mit einfachen Tests um die Prinzipien des Tai Chi selbst am eigenen Körper zu erfahren. Wir lernen die Grundlagen der Schritte und der Armhaltung.  Nach der Steh-Mediation (Qi Gong) erarbeiten wir uns die ersten Bewegungen aus der Tai Chi Form. Am Ende ist natürlich Zeit für Fragen und Feedback! 

Thomas Macher diplomierte 1996 in seinem Studium der Jazzgitarre. Er unterrichtete zwischen 1994 und 2000 an diversen Musikschulen Gitarre, tourte und spielte lange Jahre live. Die unachtsame Haltung beim Musik machen und im Gelderwerb als Programmierer und IT Trainer führte zu einem schweren Bandscheibenvorfall. Ab diesem Zeitpunkt wurde Tai Chi ein Thema. Das beschreibt eigentlich einen klassischen Weg zum Tai Chi — körperliche Beschwerden als Wegweiser. Rasch stellte sich große Begeisterung ein, 2017 begann er seine Ausbildung zum Tai Chi Lehrer. Womit sich wieder der Kreis schloss — die Weitergabe von praktisch erworbenem Wissen durch Unterrichten!

www.taichimacher.at 

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Manfred Greslechner: Medikamentenmissbrauch bei Musiker*innen: Beta-Blocker, Schlaftabletten, Aufputschmittel und EnergyDrinks

Im Vortrag Medikamentenmissbrauch bei Musiker*innen wird ein kurzer medizinischer Überblick, aus der Sicht des Psychiaters, über Substanzmissbrauch, sowohl im Sinne einer Abhängigkeitserkrankung wie auch der Verwendung als „Doping-Mittel“ gegeben (Substanzklassen, deren "Verwendung" und deren Risiken).

Dr. Manfred Greslechner ist Facharzt für Psychiatrie, arbeitet für den PSD Wien, insbesondere Liaisondienst im Bereich Obdachlosenhilfe/sozial betreutes Wohnen und führt gemeinsam mit seiner Frau eine Wahlarztordination.
Sein beruflicher Fokus liegt auf psychotischen Störungen/Affektiven Erkrankungen und dem ADS/ADHS/Autismus Spektrum. Er ist gänzlich unmusikalisch, hat aber einige Musiker*innen als Klient*inneen. Er ist Vater von vier Kindern und einem „adoptierten“ Zwergdackel Vicco.

Termin
Di, 07.10.2025, 10:00‒16:00  Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Konzertsaal Singerstraße 26 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei

Teilnahme nur für Angehörige der MUK
Anmeldung für Studierende über MUKonline.