Der österreichische Dirigent und Komponist ist am 24. April im Alter von 87 Jahren gestorben. Über Jahrzehnte hat er das Wiener Musikleben in unterschiedlichen Positionen mitgeprägt. In den Jahren von 1989 bis 1999 leitete er als Direktor das damalige Konservatorium der Stadt Wien.
„Die MUK behält Gerhard Track in wertschätzender Erinnerung. Auf seine Initiative wurde der Grundstein für den heutigen Studiengang Alte Musik sowie den Lehrgang Klassische Operette gelegt. Im Namen aller Angehörigen der Universität spreche ich der Familie unsere aufrichtige Anteilnahme aus“, so Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny.
Prof. Gerhard Track wurde am 17. September 1934 in Wien geboren und absolvierte sein Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien (heute: mdw), am Pädagogischen Institut und der Universität Wien. Von 1942 bis 1948 war er selbst Wiener Sängerknabe, von 1953 bis 1958 leitete er dann als bisher jüngster Kapellmeister des Knabenchores einen der Sängerknaben-Reisechöre.
1958 nahm er eine Professur an der St. John’s University in Collegeville, Minnesota (USA) an und kehrte erst 1986 wieder nach Wien zurück. Hier hatte er bis 1989 u.a. eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst inne bevor er 1989 Leiter der Musiklehranstalten der Stadt Wien (Konservatorium der Stadt Wien, Musiklehranstalten, Kindersingschulen) wurde.
Nach seiner Pensionierung 1999 wirkte er als Gastdirigent auf internationalen Bühnen weiter und stand zahlreichen Chor-Workshops auf der ganzen Welt vor. 1988 bis 1992 war er Präsident des Österreichischen Komponistenbundes und leitete ab 1990 den Wiener Männergesangsverein.
Track war auch als Komponist in Erscheinung getreten, seine Chorkompositionen und -bearbeitungen etwa wurden im In- und Ausland aufgeführt. Sein Lebenswerk besteht aus 870 Kompositionen, darunter eine Oper, drei Kinderopern, Messen, Musicals, Kammermusik und Lieder sowie Bearbeitungen für Chöre und Orchester. 1988 bis 1992 war er Präsident des Österreichischen Komponistenbundes. Der Musiker wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen ausgezeichnet.