Beim NESTROY 2021 wurde Elfriede Jelinek für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, den Publikumspreis erhält die Schauspielerin Verena Altenberger. Wir gratulieren herzlich!
Mit dem NESTROY-Preis werden seit dem Jahr 2000 jährlich herausragende Leistungen an den Wiener und österreichischen Bühnen ausgezeichnet. Am Sonntag wurden zum 22. Mal die NESTROY-Preise für die besten heimischen Bühnenleistungen in einem reinen TV-Event übergeben.
Der Publikumspreis ging an die Schauspielerin und MUK-Absolventin Verena Altenberger. Für die Wahl, die gemeinsam mit ORF III durchgeführt wurde, standen fünf Schauspielerinnen und Schauspieler zur Auswahl. Elfriede Jelinek erhielt den Nestroy für ihr Lebenswerk. Im Jahr 2013 erhielt sie den NESTROY-Autor*innenpreis für Schatten (Eurydike sagt)“ und im Jahr 2020 für Schwarzwasser.
Sie wuchs in Salzburg auf, absolvierte ein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und studierte Schauspiel an der MUK. Als Teil des Ensembles Junge Burg war sie am Wiener Burgtheater. 2017 gelang ihr der Durchbruch in der Rolle als heroinabhängige Mutter im Drama Die beste aller Welten von Adrian Goiginger. Der österreichische Film feierte bei der Berlinale Premiere und wurde mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet. Für ihre Darstellung erhielt sie internationale Auszeichnungen: Österreichischer Filmpreis, Bayerischer Filmpreis, Preis als „Beste Schauspielerin“ beim Internationalen Filmfestival in Moskau sowie mehrere Preise in den USA. 2020 stand Verena Altenberger erneut in der Regie von Adrian Goiginger vor der Kamera: Märzengrund soll Ende 2021 in die Kinos kommen. Als Altenpflegerin Magda feierte Verena Altenberger in der RTL Comedy-Serie Magda macht das schon im deutschen Fernsehen Quotenerfolge. Die Sitcom wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis 2018 ausgezeichnet und mehrfach für den Deutschen Comedypreis sowie die Rose d’Or nominiert. Kürzlich drehte Verena Altenberger für den Debüt-Kinofilm von Chris Raiber Unter der Haut der Stadt. Das Liebesdrama soll 2022 in die Kinos kommen. Der Rolle der krebskranken Caro opferte Altenberger auch ihre Haare und rasierte sich eine Glatze. Seit 2019 ist Verena Altenberger als Kommissarin Elisabeth Eyckhoff im Münchner Polizeiruf 110 zu sehen. Ihr erster Fall, Der Ort von dem die Wolken kommen, wurde für den Grimme-Preis 2020 nominiert. 2021 war sie zum vierten Mal für die Romy in der Kategorie „Beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe“ nominiert.
Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Ihre Mutter wünschte sich ein musikalisches Wunderkind und so erhielt die Tochter bereits in der Volksschule Klavier-, Gitarren-, Flöten-, Geigen- und Bratschenunterricht. Mit 13 Jahren kam sie ans damalige Konservatorium der Stadt Wien (heutige MUK), wo sie Orgel, Klavier, Blockflöte und nach der Matura auch Komposition studierte. Daneben belegte sie weitere Studien wie Sprachen, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Schließlich wurde sie nicht Musikerin, sondern widmete sich der Literatur. 2004 erhielt die viel umstrittene Autorin den Nobelpreis für Literatur. 2021 feierte sie ihren 75. Geburtstag.
Am 1. Februar 2020 nahm der Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), der beiden Institutionen an denen Elfriede Jelinek studiert hat, seine Arbeit auf. Eine zentrale Aufgabe des Forschungsverbunds ist sein Informations- und Kommunikationszentrum, das sich als zentrale Informationsquelle und Servicestelle für alle, die sich über das Werk der Autorin und dessen Rezeption und Kontexte informieren möchten, versteht.