Andrea Amort und Jolantha Seyfried standen der renommierten us-amerikanischen Tageszeitung Rede und Antwort zu einem typisch österreichischen Thema: Grete Wiesenthals Verhältnis zum Wiener Walzer.
Die österreichische Tänzerin, Schauspielerin, Choreografin und Tanzpädagogin Grete Wiesenthal gilt als Pionierin des modernen Tanzes. Nach ihrer klassischen Ballettausbildung wurde sie von niemand Geringerem als Gustav Mahler im Ballettensemble der Wiener Hofoper entdeckt. Als Wiesenthal nach einer Auseinandersetzung mit dem Ballettmeister der Hofoper dieselbige verlässt, beginnt ihre Karriere erst: Gemeinsam mit ihren Schwestern entwickelt sie einen unkonventionellen Tanzstil, frei von Schablonen und Regeln. Ihr Debüt gibt sie im Kabarett Fledermaus vor bekannten Künstlern wie Peter Altenberg, Hugo von Hofmannsthal, Gustav Klimt und Kolo Moser. Besonders erfolgreich wurde sie mit ihrer ekstatischen Neuinterpretationen des Walzers, die sie später auch auf ihre Tanzgruppe ausdehnte.
Ebendiesem Thema widmet die New York Times am 24. Dezember 2020 einen ausführlichen Artikel mit dem Titel Dancing by Herself: When the Waltz Went Solo. Rede und Antwort zu Wiesenthals Walzerinterpretationen und ihrem Werdegang standen hierfür Andrea Amort, wissenschaftliche Leiterin des Tanz-Archivs der MUK, und Jolantha Seyfried, Lehrende im Vorbereitungslehrgang Tanz der MUK. Im Moment arbeiten Amort und Seyfried daran, die legendäre Wiesenthal-Tanztechnik im Tanzstudium an der MUK zu revitalisieren und ab dem nächsten Studienjahr als einzige Wiener Institution in den Unterricht aufzunehmen.
Der aufschlussreiche Artikel zur Wiener Tanzkunst kann kostenlos auf der Website der New York Times nachgelesen werden.
New York Times: Dancing by Herself: When the Waltz Went Solo