Der Absolvent wurde zum künstlerischen Direktor des im rumänischen Siebenbürgen tätigen Vereins ELIJAH bestellt. Die Initiative wurde 2012 gegründet, um Roma-Kinder und ihre Familien in der Region zu unterstützen.
Der Verein ELIJAH bietet in sechs Dörfern den dort lebenden Jugendlichen Unterstützung in den Bereichen Ausbildung, Arbeit, Soziales und Kultur durch Lehrwerkstätten, Sozialzentren, ein Schülerwohnheim und zwei Musikschulen. Diese Musikschulen bieten kostenlosen Unterricht durch rund 20 Lehrer*innen, ursprünglich für Roma- Kinder, ist aber offen für alle, die kommen wollen. Nach neun Jahren Tätigkeit, vor allem im Bereich der traditionellen Musik, wurde nun eine internationale Leitung gesucht und in Primo Salvati gefunden. Der Saxophonist aus dem italienischen Tivoli sieht sein Engagement keineswegs als „pädagogische Einbahnstraße“, sondern freut sich über die künftigen Möglichkeiten: „Das ist für mich genial, denn ich beschäftige mich mit seit Jahren mit Musik aus dem Balkan, wirklich wie ein Traum.“ Salvati wird die beiden Musikschulen leiten und für internationale Projekte entwickeln und die Qualitätssicherung verantworten.
Primo Salvati ist Saxophonist, Klarinettist, Flötist, Pianist und Komponist. Er studierte zunächst klassisches Saxophon in Rom (2004-2010). Von 2012 bis 2021 lebte er in Wien und absolvierte an der MUK die Studien Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP, Jazz-Saxophon), Kompositions- und Musiktheoriepädagogik (KMP), Jazzsaxophon, sowie Jazzkomposition und Arrangement.
Seine musikalischen Interessen reichen von klassischer Musik über Jazz und Improvisation bis hin zu einem immer stärker werdenden Interesse an traditioneller osteuropäischer Musik: Mit der 2007 von ihm gegründeten Gruppe “Errichetta Underground”, hat Primo verschiedene Musiktraditionen und Stile (Klezmer, Mazedonische, Serbische, Rumänische, Griechische Musik) auf Tourneen in West- und Osteuropa gespielt und kennengelernt. 2012 war er Gast der Gipsygruppe Cherkezi Orkestra in Skopje. In Rom organisiert er seit 2009 ein Festival traditioneller Musik. Seit 2019 vertieft der gebürtige Italiener Primo Salvati das klassisch osmanische Repertoire an der Ney, der türkische Flöte, bei Harris Lambrakis (Griechenland) und beschäftigt sich mit den Begegnungen zwischen türkischen und westlichen Tradition, aus der das reiche Repertoire der Balkanregion hervorgeht. Neben zahlreichen Konzerten übte er von 2015 bis 2021 eine intensive Lehrtätigkeit in Wien aus und komponierte und arrangierte Musik für Filme und Werbespots. Seit Oktober 2021 lebt er in Sibiu (Rumänien).