Am 17. Jänner präsentierte die Absolventin im Wiener Brut Theater die Uraufführung von „protect. there ist now wind in geometrical worlds“ als Online-Filmscreening. Die Dokumentation des Tanzstücks ist noch einige Tage online.
Eine hypnotische und spannungsgeladene Atmosphäre kreiert Inge Gappmaier in ihrer neuen Tanzstück protect., in dem sie ein Duett mit sich selbst inszeniert. Untermalt von einer eindringlich-unheimlichen Soundkulisse reflektiert die Tänzerin Fragen nach dem isolierten und narzisstischen Selbst und dessen Spiegelung in der digitalen Welt. Im Zentrum des Stücks stehen die digitale Selbstbeobachtung und die Differenz zwischen Spiegelbild, Virtualität und körperlicher Realität. Inge Gappmaier knüpft inhaltlich an Praktiken von Ich-Konstitution in sozialen Medien, Filterblasen und deren Algorithmen sowie Methoden der Selbstoptimierung in unserer Gesellschaft an. Was passiert mit dem konkreten Körper, wenn der Blick im eigenen Spiegelbild hängen bleibt? protect. bringt den Körper als Kontur zwischen Natur und Kultur in seiner Selbstbetrachtung auf die Bühne und stellt Fragen nach Schutzräumen, Kontroll- und Machtstrukturen sowie Einsamkeit und Dualität.
Das Stück wurde am Sonntag, 17. Jänner erstmals gezeigt und ist noch einige Wochen hier online. In der Sendung Leporello auf Ö1 gibt es anlässlich der Premiere ein Interview zur Inszenierung.
Inge Gappmaier forscht, kreiert und lehrt im Bereich zeitgenössische Choreografie und Tanz. Ihre Arbeiten wurden u.a. in der Landesgalerie Linz, bei den Tanztagen Klagenfurt, bei imagetanz sowie international beim Life Art and Performance Festival LAPSody Helsinki, bei der Tanzplattform Deutschland, im Mousonturm Frankfurt, beim Frankfurt LAB und bei Ganz Novi in Zagreb gezeigt. Sie studierte Zeitgenössische Tanzpädagogik an der damaligen Konservatorium Wien Privatuniversität und hat ihr Bachelorstudium im Juni 2011 abgeschlossen. Seither lehrte sie u.a. an der MUK, an der Justus-Liebig-Universität Gießen und am Tanzquartier Wien.