Aktuelles aus Bibliothek und Instrumentenarchiv
Seit dem Wintersemester 2005/06 bietet die Konservatorium Wien Privatuniversität die Studienrichtung Klassisches Saxophon an – ein Grund, die Bibliothek und das Instrumentenarchiv auf neue Bedürfnisse abzustimmen: Neben Notenmaterial wurden auch drei Saxophone angekauft. Den StudentInnen stehen ein neues Sopran-, ein Tenor- und ein Baritonsaxophon der Firma Selmer zur Verfügung.
Bereits im letzten Jahr wurden zwei Böhmklarinetten der Firma Hammerschmidt in A und B für den Instrumentenverleih erworben. Der Bibliotheksbestand wurde in jüngster Zeit um diverse Klarinettenliteratur erweitert.
Auch OrgelstudentInnen finden zu ihrem Bereich neue Publikationen in den Regalen.
Für den Fachbereich Elementare Musikpädagogik wurden zahlreiche Veröffentlichungen und diverses Orff-Instrumentarium angeschafft.
Drei neue Gitarren stehen Studierenden des Fachs Liedbegleitung zur Verfügung.
Anlässlich der April-Nummer der Zeitschrift kontra. zum Thema "Improvisation" seinen außerdem noch drei Publikationen vorgestellt, die sich speziell diesem Thema widmen — eine Einladung, sich nicht nur in der Musik, sondern auch im Tanz und im Theater mit Improvisation zu befassen:
Günter Philipp, Klavierspiel und Improvisation. Ein Lehr- und Bekenntnisbuch über musikalische, technische und psychologische Grundlagen, Altenburg 2003, 821 S., Ill., zahlr. Notenbeisp.
Günter Philipp, Pianist und Dozent für Improvisation, legt hiermit ein umfassendes Werk zur Instrumentalpädagogik vor. Neben Kapiteln über Interpretation, Methodik, Pedalkunst, Akustik, Kammermusik, Begleitung etc. widmet er sich auf über hundert dem Thema Improvisation. Dabei geht er unter anderem auf die Definition des Begriffs, Improvisation in Vergangenheit und Gegenwart, Improvisationsausbildung, Improvisation im Klavierunterricht und Kollektiv-Improvisation ein.
Ronald Blum, Die Kunst des Fügens. Über Tanzimprovisation, Oberhausen 2004, 225 S., Ill. (dt. u. engl.)
Ronald Blum gibt mit dieser Publikation den vielfältigen Methoden der Tanzimprovisation eine theoretische Grundlage, wobei der den Begriff „Die Kunst des Fügens“ einführt. Er beleuchtet die Technik der Improvisation auch aus einem neuen Blickwinkel, dem des „Improvisationsbegleiters“. Seine Theorie erläutert Blum anhand vieler Beispiele aus der praktischen Arbeit und gibt damit ein lebendiges Bild der Tanztheaterimprovisation.
Lutz Felbick, Vom Einfluss der Improvisation auf das mitteleuropäische Musikleben des 19. Jahrhunderts, in: Musiktheorie 2, Laaber 2005, S. 166–182.
Lutz Felbick hält in seinem Beitrag ein Plädoyer für die Improvisation. Anhand vieler Zitate und Belege zur Improvisationspraxis bekannter Komponisten zeigt er auf, dass die Improvisation bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine gängige Stilistik war. Heute dagegen seien die „Ungenauigkeit“ in der Wiedergabe der Notenvorlage in der Kunstmusik verpönt. Felbick fordert die Musikpädagogen dazu auf, Kompositionen aus der Perspektive des Improvisators hörend und nachschaffend kennen zu lernen.