Am Sonntag, 20. März feierte im Theater Plauen-Zwickau die Produktion „Radames/Harakiri“ — zwei Kammeropern in einem Akt von Péter Eötvös — unter der Regie von Jürgen Pöckel und der musikalischen Leitung von Leo Siberski Premiere. Auf der Bühne steht dabei auch Koloratursopran Risa Matsushima, die aktuell an der MUK im Studiengang Gesang und Oper studiert.
Peter Eötvös basierte seine Kammeroper Harakiri 1973 auf einem Libretto des ungarischen Poeten István Bálint. Dieser hatte vom rituellen Selbstmord des bekannten japanischen Künstlers Mishima Yukio gehört, der als finalen Akt seines künstlerischen Werkes Seppuku beging. Bálint verspottete dies in der gleichnamigen Clownszene in Harakiri durch den Vergleich mit dem Märchen Die Prinzessin auf der Erbse.
Eötvös übertrug diesen Text ins Japanische und schuf seine Szene für eine*n japanische*n Sänger*in, einen Erzähler, zwei Bassklarinetten und eine Säge. Das In-, Durch-, Neben- und Auseinander von Kommunikation treiben gemeinsam mit den gesellschaftlichen Zwängen, symbolisiert durch die sieben Matratzen aus dem Märchen, Menschen in den rituellen Tod.
Risa Matsushima wird in dieser Produktion nun die Rolle der japanischen Sprecherin übernmehmen.
Koloratursopran Risa Matsushima wurde 1991 in Tokio geboren und war bereits von 1997—2006 Mitglied im NHK Tokyo Children Choir. An der Toho Musikhochschule begann sie 2010 ein Bachelorstudium, welches sie 2014 als Jahrgangsbeste beendete. Im Anschluss absolvierte sie ebendort ein Masterstudium mit dem Schwerpunkt Lied und Oratorium. 2019 wechselte sie an die MUK, wo sie seitdem ihre Ausbildung im Masterstudium Oper vertieft. Seit 2021 ist sie außerdem Mitglied der Chorakademie der Wiener Staatsoper.
Risa konnte bereits mehrfache musikalische Erfolge verbuchen: 2013 gewann sie den Ersten Preis beim Josef-Dichler-Wettbewerb Wien, 2014 war sie Gewinnerin des 84th Yomiuri new young artist award, 2015 Gewinnerin des Matsukata hall musik award und 2015 Finalistin beim 69th student musik concours of Japan. 2016 erhielt sie bei der K vocal competition den Ersten Preis, 2018 bei der 3rd Russia vocal competition. 2020 wurde sie sogar eingeladen, die japanische Nationalhymne am Geburtstag des Kaisers zu singen.
Risa Matsushima war 2014 und 2015 bereits in Carl Orffs Carmina burana als Sopransolistin zu sehen, 2016 trat sie mit Johann Strauss II Frühlingsstimmen auf, 2019 mit Vier letzte Lieder von Richard Strauss. 2021 stand sie mit der Jungen Philharmonie Wien mit Mozarts Schon lacht der holde Frühling auf der Bühne, außerdem übernahm sie bei der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker in Don Giovanni die Rolle der Donna Anna.
Wir wünschen viel Erfolg!