Das transdisziplinäre Forschungsprojekt „Verstreute Körper - Im Spannungsfeld zwischen Physik und Tanz“ wurde im WS 2022/23 in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Tanz realisiert. Am 26. und 27.2. fanden an der Universität Wien die Abschlussperformances statt.
Wie lassen sich physikalische Begriffe, wie Kohärenz, (Dis-)Kontinuität, Superposition, Absorption oder Diffusion in die Sprache des Tanzes abstrahieren? Wie gelingt es die physikalischen Beobachtungen der mikroskopischen Welt auf die Makro-Ebene tanzender Körper zu projizieren? Katharina Holzweber, Tänzerin & Physikerin sowie selbst Alumna der MUK, hat zu diesem Zweck Tänzer*innen im Wintersemester 2022/23 auf ihrem Weg, ein abendfüllendes Tanzstück auf Basis physikalischer Konzepte und Anschauungen zu kreieren, choreografisch & wissenschaftlich begleitet.
Es wirkten Studierende des 3. Jahrgangs Zeitgenössische Tanzpädagogik sowie die Absolvent*innen Christina Ebner, Florian Decker und Nicholas Sambou mit.
Tänzer*innen haben das Spiel mit der Schwerkraft perfektioniert. Schwingungen, Drehungen oder Gewichtsverlagerungen werden in höchster Präzision vom Körper ausgeführt und verwandeln sich in unterschiedliche Bewegungsformen, die einerseits tradierten Tanzformen untergeordnet sind oder eben genau diese mit dem intuitiven Körperverständnis gegenüber der Schwerkraft brechen wollen.
Was ist allerdings, wenn man über die klassische Mechanik hinaus, Tänzer und Physiker zusammenbringt und über mikroskopische Dynamik, Entropie oder Diffusion spricht? Das Forschungsprojekt Verstreute Körper, gefördert vom Österreichischen Wissenschaftsfond FWF, wird sich im Wintersemester 2022 unter der Leitung von Katharina Holzweber (Universität Wien - Fakultät für Physik) gemeinsam mit den Studierenden des Studiengangs Zeitgenössische Tanzpädagogik diesen Fragen widmen.
Künstlerische & Wissenschaftliche Betreuung:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Bogdan Sepiol und Univ.-Prof. Nikolaus Selimov
Die Performances fanden am Sonntag, 26.2.2023 um 18.00 Uhr und am Montag, 27.2.2023 um 19.00 Uhr im Großen Festsaal, Universität Wien (Universitätsring 1, 1010 Wien) bei freiem Eintritt statt.