Innovative Forschungsmethoden auf dem letzten Stand aus der Systematischen Musikwissenschaft und Therapie, wie mikrophänomenologische Interviewtechniken werden von Prof. Dr. Jin Hyun Kim in künstlerisch-wissenschaftliche Interventionen umgewandelt, um in den sofortigen Austausch mit improvisierenden Künstler*innen zu treten und dadurch neue Erkenntnisse über Kommunikations- und Perzeptionsprozesse freisetzen und erörtern zu können. In Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Jean Beers (MUK) werden gemeinsame Forschungsfragen mit Studierenden der MUK an zwei Nachmittagen erarbeitet, dokumentiert, analysiert und im konzertanten Rahmen präsentiert. Diese Interaktion ist Teil eines lang angelegten Forschungsprojekts unter der Leitung von Jean Beers und verbindet sich mit einem unabhängigen Forschungsschwerpunkt von Jin-Hyun Kim. Die beiden Forscherinnen arbeiten seit Anfang 2022 zusammen.
Jin Hyun Kim studierte an der Seoul National University Musiktheorie, die dort in Form einer Theorie der Musik betrieben wird, und an der Universität Hamburg Musikwissenschaft (mit Schwerpunkt Systematische Musikwissenschaft) und Philosophie. Die musikwissenschaftliche Zeitschrift Nangmanumak publizierte ihre Bachelorarbeit über Kurt Blaukopfs Musiksoziologie auf Empfehlung von Professor Geonyong Lee. Die Magisterarbeit Musikwissenschaft in der Postmoderne. Zur Legitimationsproblematik von Musikwissenschaft wurde auf Professor Bernd Enders’ Empfehlung im epOs-Verlag veröffentlicht. An der Universität Osnabrück wurde sie mit ihrer Dissertation zum Thema Embodiment in interaktiven Musik- und Medienperformances – unter besonderer Berücksichtigung medientheoretischer und kognitionswissenschaftlicher Perspektiven promoviert (summa cum laude).
Sie war u. a. wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich „Medien und kulturelle Kommunikation“ (= SFB/FK 427) an der Universität zu Köln (2002—2008), Postdoc Visiting Fellow am Institute for Psychoacoustics and Electronic Music (IPEM) der Ghent University (2009), Postdoktoranden-Stipendiatin (2009—2010) und assoziierte Wissenschaftlerin (2011—2012) am Exzellenzcluster Languages of Emotion an der Freien Universität Berlin, Junior Fellow in den Bereichen Neuro- und Kognitionswissenschaften am Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK, 2011—2012) und Juniorprofessorin für Systematische Musikwissenschaft im Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin (2014—2020).
Sie ist Affiliated Researcher am Centre for Music and Science an der University of Cambridge und Mitglied des Einstein Center Chronoi, des laboratory of micro-phenomenology und des Editorial Board der Zeitschrift Music & Science.
Aktuell arbeitet Jin Hyun Kim als Gastprofessorin an der Sibelius Academy Helsinki.
Aktive Teilnahme nur für Studierende der MUK.