Schubert: Die letzten drei Sonaten
Es gibt Triaden von Werken, die innerhalb des Schaffens großer Komponisten bestimmte Werkgruppen abschließen. Neben Mozarts letzten Symphonien und Beethovens Klaviersonaten op. 109, 110 und 111 gehören in unserem Bewusstsein nun auch Schuberts Sonaten in c-moll, A-Dur und B-Dur zu diesen Gipfelwerken. Das war nicht immer so; erst mit erstaunlicher Verspätung wurden sie von den Pianisten erschlossen. Warum sind sie nun Musikern und Hörern so besonders nahegerückt? Was hat sie bis vor mehreren Jahrzehnten von uns ferngehalten? Welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Was geschieht, wenn große Komponisten mehrere Werke nebeneinander komponieren? Wo liegen die Unterschiede, wo gibt es Verwandtschaften? Und sind diese Werke, so kurz vor Schuberts Tod entstanden, tatsächlich Werke des Abschieds?
(Alfred Brendel)
Alfred Brendel
Alfred Brendel studierte Klavier, Komposition und Dirigieren in Zagreb und Graz und beschloss seine Klavierstudien bei Edwin Fischer, Paul Baumgartner und Eduard Steuermann. Seit nunmehr 60 Jahren erfreut er sich einer beispiellosen internationalen Karriere. Alfred Brendels Repertoire reicht von Bach bis Schönberg. Er hat als erster das Klavierwerk Beethovens in seiner Gesamtheit aufgenommen. An der Einbürgerung der Schubert-Sonaten und des Klavierkonzertes von Schönberg ins Konzertrepertoire war er ebenso maßgeblich beteiligt wie an der Rehabilitation der Klavierwerke Liszts.
Seit langem war Alfred Brendel ein regelmäßiger Gast der großen internationalen Konzertsäle und Festivals sowie der führenden europäischen und amerikanischen Orchester unter namhaften Dirigenten. Sein letztes Konzert gab Alfred Brendel am 18. Dezember 2008 an der Seite der Wiener Philharmoniker. Seitdem tritt er regelmäßig mit Lesungen, Meisterkursen und Vorträgen zu Themen wie „Humor in der Musik” und „Licht- und Schattenseiten der Interpretation” auf. Weitere Vorträge widmen sich jeweils Franz Liszt und den letzten Klaviersonaten von Beethoven und Schubert.
Alfred Brendel ist Ehrendoktor u. a. der Universitäten von London, Oxford und Yale. 1989 wurde ihm eine „Honorary KBE” verliehen. Seit 1992 ist er Träger der Hans von Bülow-Medaille der Berliner Philharmoniker und seit 1998 Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören in den letzten Jahren der Ernst von Siemens-Preis (2004), der Karajan-Preis (2008), der „Praemium Imperiale” der Japan Art Association (2009) und der Gramophone „Lifetime Achievement Award” (2010).
Seit vielen Jahren tritt Alfred Brendel auch als Schriftsteller hervor. Seine gesammelten Gedichte sind bei Hanser unter dem Titel Spiegelbild und schwarzer Spuk veröffentlicht sowie von ihm selbst gelesen auch als Hörbuch bei MDG. Bei Hanser erschien auch ein Buch in Gesprächsform (Ausgerechnet ich) und Weltgericht mit Pausen – aus den Tagebüchern von Friedrich Hebbel (Auswahl und Nachwort von Alfred Brendel). Seine verschiedenen Essays liegen unter dem Titel Über Musik beim Piper Verlag vor. 2010 erschien bei Hanser das Buch Nach dem Schlussakkord – Fragen und Antworten. Beim gleichen Verlag erschien 2012 A bis Z eines Pianisten. Ein Lesebuch für Klavierliebende und jüngst Wunderglaube und Misstonleiter. Aufsätze und Vorträge.
Besonders am Herzen liegen Alfred Brendel die von ihm unter dem Titel Artist's Choice zusammengestellten Höhepunkte seiner Diskografie (Decca). Seit 2011 sind zudem drei seiner Vorträge unter dem Titel Über Musik auf DVD erhältlich (C Major/Unitel Classica).
Die Veranstaltung ist ausgebucht!