Das Ohr ist für Musiker*innen und darstellende Künstler*innen das Fenster zur Welt. Gelauscht wird auf Resonanzen und Anklänge, in denen sich Subjekt und Welt vernehmen lassen sowie einander antworten. Hör-Akteur*innen bringen wahrnehmend handelnd jene Sphäre hervor, von der sie zur gleichen Zeit durchdrungen werden. Im Spiel des Hörens inszeniert sich auf der inneren Hörbühne eine Welt, die partizipativ und performativ erforscht werden kann.
Als Erkenntnisorgan wurde das Ohr in den abendländischen Geistes- und Humanwissenschaften von einer übermächtigen okularen Tradition verdrängt.
In diesem Vortrag wird der Versuch unternommen, das Hören zu rehabilitieren und als Instrument für künstlerische Forschung zu manifestieren.
Univ.-Prof. Mag. Nicolai Gruninger ist Psychologe, freischaffender Musiker, Autor und Sprecher. Er lehrt seit 2008 an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Das Hören an der Schnittstelle von Kunst und Humanwissenschaften erforscht er im Rahmen des MAE in der Vorlesung „Anthropologie der Resonanz“.
Bitte beachten sie die geltenden
COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.